Balve/Neuenrade. Daniela Vogel (33) ist Balves neue Volksbank-Chefin. Wie tickt die Werdohlerin? Die WP traf sie vor Ort.
Seit Jahresbeginn ist Daniela Vogel (33) Chefin der Volksbanker in Balve, Neuenrade und Dahle. Wie tickt die Neue? Eine Begegnung in der Volksbank-Filiale an der Hauptstraße in Balve.
Offener Blick, strahlendes Lächeln zur Begrüßung: Die Bankbetriebswirtin wirkt auf Anhieb kommunikativ. Genauso hat sie sich bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt beim Neujahrsempfang der Sokola.de eingeführt. Dort überreichte sie einen 2000-Euro-Scheck für die Arbeit des Bürgerzentrums – und ein Kochbuch für Klön- und Lesecafé sowie den Koch-Club verwitweter Menschen. Der Vorstand der Sokola.de führte Daniela Vogel anschließend durch die Räume.
Sie legt erklärtermaßen Wert auf Zusammenarbeit mit Vereinen und öffentlichen Einrichtungen – wie dem MGV Amicitia Garbeck. Der Chor nutzt die Crowdfunding-Aktion der Genossenschaftsbanker, um eine neue Vereinsfahne anzuschaffen. Crowdfunding geht so: Viele Kleinspender legen Geld zusammen. Die Volksbank legt pro Spender fünf Euro obendrauf. Informationen gibt’s im Netz: www.vbinswf.viele-schaffen-mehr.de/vereinsfahne-mgv-garbeck.
Zurück zur Volksbank-Filiale an der Hauptstraße. Das Traditionshaus mit dem Glockenspiel ist Fluch und Segen zugleich: Das Gebäude ist sicht- und hörbar. Fakt jedenfalls ist: Daniela Vogel weiß, was die Glocke geschlagen hat.
Die härteste Währung im Geld-Geschäft ist Vertrauen. Der Umgang mit Menschen der Werdohlerin erklärtermaßen Spaß, das Kennenlernen verschiedenster Charaktere. „Es ist immer wieder interessant, die Geschichten kennenzulernen, die hinter jedem Menschen stehen“, sagt sie. „Das ist meins: Ich habe zu ganz vielen Kunden eine persönliche Beziehung aufgebaut.“ Kunden aus ihrem einstigen Arbeitsbereich Schwelm folgten ihr nach Lüdenscheid, wo sie bis zum Jahreswechsel als Finanzberaterin arbeitete.
„Wir beraten ganzheitlich“, erläutert die Finanz-Fachfrau, „der Kunde kommt mit einem Wunsch zu uns, und wir gucken, was sonst noch so zu ihm passt, Dinge, die ihm im ersten Moment noch gar nicht so bewusst sind.“
Kontrolliertes Risiko
Bank-Geschäft bedeutet heutzutage Beratungsgeschäft. Ein Aufsteller in der Kundenhalle der Genossenschaftsbank weist auf ein Immobilienpaket hin. Außerdem kennt Daniela Vogel Angebote der Volksbank-Verbundpartner: Fonds, Aktien, Versicherungen und, ganz klassisch, Kredite. Sie kann Bedenken konservativer Kunden aufnehmen, wirbt aber durchaus auch für kontrolliertes Risiko. „Man sollte nicht nur auf ein Pferd setzen“, sagt die Bankerin, „man möchte sich ja auch mal nach einer gewissen Zeit verändern.“
Sie selbst hat es getan, arbeitete lange für die bergischen Volksbanker in Schwelm, wechselte dann nach Lüdenscheid. Seit kurzem wohnt Daniela Vogel wieder in ihrer Heimstadt. Ihr neuer Einsatzbereich ist ihre alte Heimat: „Ich bin in Werdohl und Neuenrade aufgewachsen; mein Freundeskreis lebte dort.“
Sie hat einen offenkundig aufgeschlossenen Freundeskreis, mit dem sie sogar mal in Afrika war. Daniela Vogel signalisiert nebenher, dass sie eine Team-Spielerin ist. „Ich habe in Schulungen gemerkt, dass es wichtig ist, den Mitarbeiter mitzunehmen. Mitarbeiterführung ist ein schöner Punkt, bei dem ich richtig aufblühe. Mit ist wichtig, dass es den Mitarbeitern gut geht – genauso wichtig wie der Punkt, dass es den Kunden gut geht. Das sehe ich mich, da erkenne ich mich. Ich stehe immer hinter meinem Team.“
In der Freizeit reist Daniela Vogel gern. Ob in Uganda oder den USA: Sie gleicht Eindrücke und Erfahrungen ab: „Das erdet einen einfach.“