Eisborn. Das Weihnachtsspecial in der Antoniushütte war neu – eine Ergänzung zum Silvesterpaket. Vor allem Holländer fuhren drauf ab.
Sie hat sich getraut, und es hat sich gelohnt. Erstmalig hat Hotel-Chefin Britta Spiekermann das Übernachtungspaket „Weihnachten im Sauerland“ angeboten. Auch das Silvesterangebot in Eisborns Antoniushütte lief gut. Das war am Donnerstag schon bei Britta Spiekermanns Begrüßung zu spüren. Der Klang ihrer Stimme verriet sie.
Sie klingen so frohgemut. Das hört sich danach an, als seien Sie gut ins neue Jahr gekommen.
Britta Spiekermann Auf jeden Fall! Mit so vielen glücklichen und zufriedenen Gästen. Die letzten sind heute erst gefahren. Ich stand gerade noch dabei, um sie zu verabschieden, und alle sehr, sehr zufrieden.
Ihr Plan hat funktioniert.
Das Weihnachtsspecial war neu. Das hatten wir vorher nicht. Das war ein Experiment. Wir waren zu zwei Dritteln ausgebucht. Zur Premiere kamen mehr als erwartet. Das Special sah so aus: Es fing am ersten Weihnachtstag an und dauerte drei Tage.
Und das Silvesterpaket?
Das war diesmal auch ein bisschen anders. Es wird viel kurzfristiger gebucht. Früher fuhren die Leute am 2. Januar ab und haben direkt fürs nächste Mal gebucht. Inzwischen gucke ich vier Wochen vorm Jahreswechsel in meinen Rechner und denke: Oh, diesmal sind wir Silvester ja gar nicht ausgebucht, und am 30. und 31. Dezember rufen mich Leute noch an und wollen spontan buchen. Das geht natürlich nicht. Der absolute Hit war: Am 31. um 18 Uhr stand eine Familie mit Koffern in der Hand vor der Tür und fragte mich: „Haben Sie noch ein Zimmer frei?“
Wo kamen die denn her?
Da habe ich gar nicht mehr nach gefragt. Wir waren schon in der Vorbereitung für den Silvesterabend. So etwas habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt. Die kamen natürlich nicht mehr ‘rein. Wir waren voll.
Gehen wir noch mal zurück: Wie kamen Sie auf die Idee, ein Weihnachtspaket anzubieten?
Da muss man die Historie früher sehen, vor 20 Jahren, haben wir zwischen Weihnachten und Neujahr eine ganze Woche angeboten. Das war Vollpension, und jeden Tag gab’s Programm für die Gäste. Das war touristisch angelegt. Das Verhalten der Gäste hat sich zumindest im Märkischen Sauerland verändert. Heute fahren die Gäste für eine Woche zum Skifahren in die Alpen oder in die Sonne. Die Leute hier in der Region wollen einen Kurzurlaub machen. Silvester war klar. Aber Weihnachten hätte es einen Leerstand gegeben, und das hat uns auf die Idee gebracht, ein Special anzubieten. Wir haben das dann auf die Homepage gesetzt, und wir haben das in die Portale gesetzt. Und siehe da: Wir haben sehr, sehr viele Holländer da gehabt. Das haben wir sonst das ganze Jahr nicht. Weihnachten und Silvester hatten wir zur Hälfte Niederländer.
Eisborn hatten gegenüber Winterberg einen unschlagbaren Vorteil: Der Weg ist für Holländer deutlich kürzer – und es gibt keine Staus.
Eben. Und in Winterberg gibt’s auch keinen Schnee.
Haben die Holländer durchblicken lassen, wie sie auf Eisborn kamen?
Wir arbeiten mit einer holländischen Hotel-Plattform zusammen. Viel läuft aber auch über Mund-zu-Mund-Propaganda. Und noch etwas kommt dazu: So wie hier wird in Holland nicht gefeiert. Da feiert man eher privat. Ein Arrangement mit Menü, Musik und Party im Hotel kennen Holländer so nicht. Und viele wollen sich einfach nicht mehr die Arbeit machen, die mit privaten Feiern zusammenhängen. Sie wollen sich einfach mal verwöhnen lassen.
Party in Eisborn bedeutet was?
Wir haben einen Festsaal, entsprechend geschmückt. Es gibt ein besonderes Menü, Mitternacht gibt es ein Glas Prosecco vom Haus, dann gehen wir gemeinsam raus. Die Mitarbeiter haben Wunderkerzen dabei. Und alles ist herzlich und familiär. Obendrein hat man von Eisborn einen fantastischen Blicke auf die Feuerwerke in der Nachbarschaft.