Balve. Weihnachtsmessen leben von Bräuchen, Traditionen und ganz viel Musik. Organist Maxi Wolf verrät, wie der Gemeinde in Schwung bringt.
Die Weihnachtsgottesdienste leben wesentlich von Musik. Maxi Wolf ist Organist im Katholischen Pastoralverbund Hönnetal und zudem auch Leiter des Kirchenchores St. Blasius. Seine Vorbereitungen aufs Fest sind fast abgeschlossen.
Was ist Ihre liebste Weihnachtsmusik?
Maximilian Wolf (überlegt) Das Weihnachtsoratorium von Bach, auch wenn das kein Weihnachtslied im eigentlichen Sinn ist. Beim klassischen Weihnachtslied würde ich sagen: „Ich steh’ an deiner Krippe hier“.
Was fasziniert Sie daran?
ach hat es geschafft, die weihnachtliche Freude in Musik umzuwandeln. Bei „Ich steh’ an deiner Krippe hier“ gefällt mir die Innigkeit der Musik und die Schlichtheit der Melodie. Das Lied hat auch etwas Ehrfürchtiges, so wie sich Kinder der Krippe nähern.
Weihnachtsmessen sind geprägt von Bräuchen und Traditionen. Welches Liedgut ist unverzichtbar?
Auf jeden Fall die Klassiker „Stille Nacht“ und „O du fröhliche“, dann vielleicht noch „Vom Himmel hoch, da komm’ ich her“.
Wenn ich in Gottesdiensten bin, hört der Gemeinde-Gesang oft ziemlich zaghaft an. Was kann ein Organist tun, damit die Gemeinde in Schwung kommt?
Ich kann einerseits das Tempo ein bisschen anziehen und passend registrieren. Das muss dem Gemeinde-Gesang angepasst sein. Ich versuche schon, die Gemeinde mit meinem Orgelspiel mitzureißen.
Wie viele Verzierungen verträgt der Gemeinde-Gesang?
Das kommt auf das Lied an. Bei „O du fröhliche“ kann man sicherlich mehr machen als bei „Stille Nacht“. „Stille Nacht“ würde ich ganz klassisch halten, ganz ruhig. Bei „Oh du fröhliche“ kann man in der letzten Strophe ein bisschen mehr riskieren.
Festtage sind immer auch Gelegenheiten für Auftritte des Kirchenchores. Was haben Sie geplant?
Wir haben sehr viele Sachen geplant, einmal eine Messe von Charles Gounod, Kyrie, Sanctus und Agnus dei. Dann singen wir „Hört die Engelsboten singen“, von Mendelssohn. Dazu kommt das „Christmas Carol“ von John Rutters.
Der Chor tritt nicht so häufig auf. Ist Lampenfieber ein großes Problem?
Nee!
Das überrascht mich. Warum?
Man kann sich auf die anderen verlassen. Wenn einer einen falschen Ton singt, kann man das überdecken mit den anderen Stimmen.