Balve. Vodafone-Kunden konnten in Balve zehn Tage lang gar nicht oder kaum nutzen. Grund: LTE-Arbeiten. Angekündigt waren sie nicht.

Daniel Pütz war sauer, Heike Guth-Mindhoff genervt. Was den Balver Fachhandelschef und die Vorsitzende des Vereins „Treffpunkt Demenz“ eint: Beide sind Kunden von Vodafone, und beide konnten seit Dienstag voriger Woche die Mobilfunk-Dienstes des Telekommunikationsunternehmens nicht nutzen. Treppenwitz: Vodafone hatte im Stadtgebiet für ein Mobilfunk-Loch gesorgt, um das Netz vor Ort schneller zu machen. In Langenholthausen wurde ein Sendemast für die superschnelle LTE-Technologie errichtet. Und es kam, wie es bei Baustellen so oft kommt: Die Arbeiten dauerten länger als geplant.

Schnell, schneller, 5G: Das verspricht Vodafone.
Schnell, schneller, 5G: Das verspricht Vodafone. © dpa | Federico Gambarini

Art und Dauer der Bauarbeiten waren nicht angekündigt. Am Dienstag, 3. Dezember, merkten Vodafone-Kunden plötzlich, dass sie ihre Mobilfunk-Dienste nicht nutzen konnten. Sie konnten weder anrufen noch angerufen werden. Soziale Netzwerke wie Facebook oder WhatsApp funktionierten auf Smartphones nicht mehr. Das galt auch für Mails. Waren alle Mobilfunk-Netze in Balve, gar in der Region betroffen?

Aus Sicherheitsgründen abgeschaltet

Telekom-Sprecher Dirk Becker beeilte sich noch am 3. Dezember zu erklären, Kunden seines Unternehmens seien nicht betroffen: „Vielleicht beziehen sich die Störungsmeldungen auf die Netze unserer Wettbewerber.“

Etwa zeitgleich meldete sich Vodafone-Sprecher Volker Petendorf zu Wort. „Vodafone hat aktuell keine ,Netzstörung’ in seinem Mobilfunknetz in Balve, sondern führt Bauarbeiten durch, um die örtliche Mobilfunkstation zu modernisieren.“ Um das vorhandene LTE-Funkloch zu schließen, modernisiere Vodafone die Technik der örtlichen Mobilfunkstation. Obendrein lasse das Unternehmen zusätzlich zu den vorhandenen Antennen „erstmals LTE-Antennen“ einbauen.

Von dem 100.000-Euro-Invest sollen rund 3.500 Einwohner und Gäste im Märkischen Kreis profitieren – in Form eines schnelleren mobilen Internet und zusätzlicher Breitbandkapazitäten. Die Bauarbeiten, versprach Petendorf, seien „nach aktuellem Stand am 10. Dezember vollendet“.

Am Dienstag versicherte er auf Nachfrage der WESTFALENPOST: „Die am 3. Dezember begonnen Bauarbeiten sind weit fortgeschritten.“ Noch am selben Abend sollte die Mobilfunk-Grundversorgung in Balve „wieder hergestellt sein“.

Pustekuchen. Am Mittwoch ging bis zum späten Nachmittag gar nichts. Selbst dann funktionierte der Mobilfunk nur schleppend.

Dafür brach das Netz am Donnerstag noch mittags immer wieder komplett weg. Dazu Petendorf : „Diese Bauarbeiten sind nicht mit einem Fingerschnipsen getan.“ Während der Arbeiten direkt an der Station müsse das Netz „aus Sicherheitsgründen natürlich abgeschaltet werden“.