Balve. Volker Schmidt, Landratskandidat der SPD, stellte sich am Sonntag in Balve vor. Der 63-Jährige sagt: „Ich weiß, worauf es ankommt.“
Sozialdemokrat Volker Schmidt möchte im kommenden Jahr Landrat des Märkischen Kreises und damit Nachfolger von Thomas Gemke (CDU) werden. Am Sonntag stellte sich der Lüdenscheider bei der SPD in Balve vor.
Für Thomas Vogtmann, den Balver SPD-Ortsvereinsvorsitzenden, ist Volker Schmidt bislang noch ein neues Gesicht gewesen. Sigrid Schmidt, die stellvertretenden Vorsitzende, steht durch ihre Arbeit im Kreistag für die Sozialdemokraten regelmäßig in Kontakt mit Volker Schmidt. Der 63-jährige Lüdenscheider arbeitet seit 40 Jahren für die Märkischen Kreis. Im Gespräch berichtet er von den verschiedensten Aufgaben, die er seitdem ausgeübt hat, ob nun beim Jugendamt oder in der IT-Abteilung.
Volker Schmidt ist Fachbereitsleiter beim Kreis
Aktuell ist Volker Schmidt Fachbereichsleiter für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz. „Ich weiß, worauf es ankommt“, sagt er mit Blick auf seine langjährige Erfahrung in der Kreisverwaltung, die ihm bei seiner neuen Aufgabe als Landrat zugute kommen würde. Als Chef von über 1300 Mitarbeitern oder mehr als 600 Polizeibeamten. Auch im nicht mehr ganz jugendlichen Alter woll er sich nun nochmal einer neue Herausforderung stellen. „Ich möchte noch nicht mit 65 Jahren und ein paar Monaten auf dem Sofa sitzen“, sagt Schmidt am Sonntagvormittag in den Räumen des Balver SPD-Ortsvereins.
Schmidt will Strukturwandel in der Arbeit als Thema angehen
Die Sozialdemokraten haben ihre Mitglieder eingeladen, ihren Kandidaten für den Landrat kennen zu lernen (die endgültige Bestätigung muss noch eine Versammlung des Kreisverbandes abnicken). Volker Schmidt erzählt bei dem Termin nicht nur von seinem eigenen Lebensweg, sondern auch den Themen und Schwerpunkten, die er als Landrat des Märkischen Kreises ab 2020 setzen möchte: etwa der Strukturwandel in der Arbeit.
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„Im Kreis haben wir gut 500 Betriebe die vom Thema E-Mobilität betroffen sein werden. Da werden wir ganz andere Arbeitsplätze bekommen. Auch der Kreis kann Antworten auf drängende Fragen liefern.“ Die Digitalisierung spielt hier auch mit rein. Cay Schmidt, Balves SPD-Fraktionsvorsitzender, richtet sich im Gespräch an den Parteifreund und Landratskandidaten: „Der Breitbandausbau muss jetzt Priorität haben, gerade für die Betriebe.“
Beim ÖPNV drückt der Schuh
Eine weitere Säule von Volker Schmidts Wahlkampfthemen: Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. „Wir müssen uns hier im Kreis besser koordinieren und abstimmen. Nicht jede Kommune muss und kann das Rad neu erfinden." Ganz gewaltig drückt der Schuh gerade in Balve das Thema ÖPNV. Die Verbindungen sind hier noch deutlich schlechter als in weiten Teilen des MK. Auch Volker Schmidt weiß das. Und schließlich nennt er noch den Klimawandel. „Ich bin überzeugt, dass diese Frage nur mit den Menschen zusammen gelöst werden kann, wenn wir die Politikverdrossenheit nicht noch weiter steigern wollen.“
Klaus Tweer letzter SPD-Landrat im Kreis
Vor kurzem hat der amtierende Landrat Thomas Gemke (CDU) angekündigt, 2020 nicht mehr zu kandidieren. Damit endet nach zwei Amtszeiten seine Arbeit als Landrat.
Der letzte Landrat aus Reihen der SPD im Märkischen Kreis war Klaus Tweer (Bis 1999). Aktuell sind die Sozialdemokraten hinter der CDU z im Kreistag.
Cay Schmidt gibt seinem Namensvetter und Landratskandidaten noch mit auf den Weg, die Schließung der Außenstelle des Jobcenters in der Hönnestadt noch einmal zu überdenken. Der Weg nach Menden sei für viele beschwerlich und die Möglichkeiten, Dinge online zu klären, nicht immer gleichwertig einem persönlichen Gespräch. Ansonsten kann ich die Balver SPD Volker Schmidt auf seinem Weg bis zur Kommunalwahl 2020 (13. September) nur unterstützen. „Er hat alle Fähigkeit, oder Skills, wie man neudeutsch sagt, die es für dieses Amt braucht“, sagt etwa Cay Schmidt mit Blick auf die Verwaltungserfahrung.
Volker Schmidt ist seit 25 Jahren SPD-Mitglied
Seit 25 Jahren ist Volker Schmidt SPD-Mitglied, engagiert sich im Ortsverein seiner Heimat Lüdenscheid. Allen Beteiligten an dieser Vorstellungsrunde ist aber auch klar, dass es gegen den negativen Trend der Bundes-SPD anzukämpfen gilt. Aber genauso, wie sich Volker Schmidt als äußerst optimistischer Mensch – auch in Bezug auf seine Wahlchancen – zeigt, sieht Thomas Vogtmann, der Balver Ortsvereinsvorsitzende, auch durch die Urwahl des neuen Vorsitzendenduos auf Bundesebene eine Aufbruchstimmung. Er hält die Briefe mit den Wahlzetteln in der Hand, die gleich in die Post kommen.
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Volker Schmidt wünscht sich: „Die SPD sollte wieder mit einer Stimme sprechen. Verschiedene Meinungen gehören dazu, aber nach einer gefällten Entscheidung sollten wir sie auch gemeinsam vertreten.“ Und Thomas Vogtmann wünscht sich, „dass der Bürger wieder erkennt, wofür die SPD steht.“