Balve. Balve hat die erste öffentliche Ladesäule. Die Stadt will ein E-Auto ordern. Wie groß ist das Interesse an E-Mobilität bei Autokäufern?
Balve bereitet sich auf die E-Ära im Straßenverkehr vor. Erst vor kurzem wurde am Parkplatz am Balver Bahnhof eine neue E-Ladestelle in Betrieb genommen, und die Stadt Balve gab bekannt, ihren Fuhrpark um ein Elektro-Auto im Wert von 30.000 Euro zu ergänzen. Wie groß ist das Interesse Balver Autokäufer? Was passiert bei Wartung oder Reparaturen? Wie gut haben sich die Balver Autohäuser auf den Zukunftsmarkt E-Mobilität eingestellt?
Ina Pape-Nowak vom Autohaus Pape erzählt, das Interesse der Kundschaft steige. „Viele Leute sehen den Vorteil, dass der Verschleiß und die Wartungskosten von so einem Fahrzeug sehr viel geringer sind als bei konventionellen Fahrzeugen. So relativieren sich die höheren Anschaffungskosten. Da auch viele Eigenheimbesitzer sich Solaranlagen auf ihr Hausdach gesetzt haben, sind die zusätzlichen Energiekosten solcher Fahrzeuge weitaus geringer, als man denken könnte.“
Die neue Technologie erfordert Mitarbeiter-Schulung. Ina Pape-Nowak: „Wir bilden gerade Mitarbeiter für den Service und die Wartung aus.“ Denn: „Wir rechnen mit noch mehr Zulauf ab dem nächstem Jahr, weil es ab da neue Förderungen seitens des Bundes gibt.“
Gerhard Levermann vom gleichnamigen Autohaus sieht einerseits steigendes Interesse der Kunden. Zugleich aber halten viele von ihnen das Bezahlsystem an den Ladesäulen für unübersichtlich. Einen Schub erwarten Händler wie Levermann erst dann, wenn Autos per EC-Karte aufgeladen können. Zukunftsmusik. Folge: „Bei uns kaufen die Kunden lieber noch konventionell Fahrzeuge. Da die Volkswagengruppe im nächsten Jahr aber neue Elektrofahrzeuge zu auch gut bezahlbaren Preisen anbietet, denken wir aber auch hier, dass sich mehrere Kunden dazu entscheiden, in Zukunft elektrisch durch das Land zu fahren“.
Levermann sieht sich gut gerüstet. „Wir haben Techniker im Haus, die sich mit der Technik bestens auskennen, und planen, an unserem Standort an der Hönnetalstraße auch Ladesäulen aufzustellen.“ Der ländliche Räume hat eine hohe Eigenheim-Quote. Daher lasse sich ein Auto zuhause problemlos laden. E-Autos mit einer durchschnittlichen Reichweite von 400 Kilometern können über Nacht geladen werden. Bei weiteren Strecken helfen Apps oder Navis, die passende Säule zu finden.
Förderung von Hersteller und Staat
Und das Opel-Autohaus Bichmann? „Wir haben auch hier im Autohaus einen Techniker für E-Mobile,“ erklärt Betriebsleiter Dirk Hugenpoth.„Die Marke Opel befindet sich gerade dabei, ihr Angebot an rein elektrischen Fahrzeugen und an Hybriden neu aufzustellen.“ Finanzielle Förderung soll die Lust auf E-Mobile beflügeln. „Bei rein elektrischen Fahrzeugen gibt es 2000 Euro vom Hersteller und 2000 Euro vom Staaat dazu. Bei Hybriden liegt die Förderung bei 1500 Euro vom Hersteller und 1500 Euro vom Staat.“