Balve. Die Renovierung der VHS-Räume in Balve ist fast fertig. Kernstücke sind Aufzug und Küche - für VHS-Chef Puhl Symbole eines veränderten Auftrages.

Der Umbau der Volkshochschul-Räume im kommunalen Bildungshaus am St. Johannesplatz ist so gut wie fertig. Selbst der Fahrstuhl könnte benutzt – wenn er vom TÜV endlich freigegeben würde. Doch die zuständige Fachkraft macht, wie es heißt, noch Urlaub.

Tatsächlich gilt der Fahrstuhl als eines der beiden Kernstücke des Umbaus. Er soll das Gebäude für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderung barrierefrei machen.

Das zweite Kernstück ist die neue Küche. „Jetzt sind Workshops und Seminare wie der Dozentenbrunch auch in Balve möglich“, erläutert VHS-Chef Achim Puhl vor Ort. Diese Treffen im kleinsten der drei VHS-Standorte waren vorher nur eingeschränkt möglich.

Aber auch Teilnehmer von Ernährungsangeboten der Weiterbildungseinrichtung haben etwas davon. „Kochkurse sind in Balve super beliebt“, sagt Achim Puhl.

Noch erledigen Handwerker Restkarten. So waren die Elektrogeräte der Küche bei unserem Treffen noch nicht angeschlossen.

Künftig können in der Küche „kleinere Gerichte“ gekocht werden.

Aufgabenwechsel steht bevor

Neuer Fahrradstände im Mammut-Design kann Kult werden.
Neuer Fahrradstände im Mammut-Design kann Kult werden. © wp | Jürgen Overkott

Der scheidende Chef der außerschulischen Bildungseinrichtung sieht die Küche als fassbaren Teil einer Bedeutungsveränderung der VHS. „Bisher waren unsere Angebote betont betriebswirtschaftlich orientiert“, bilanziert Achim Puhl.

Hintergrund: In Zeiten knapper Kasse – etwa in den Jahren nach der Bankenkrise von 2009 – achteten die kommunalen VHS-Gesellschafter Menden, Hemer und Balve verstärkt darauf, aus der Einrichtung eben keinen Betrieb mit allzu großem Zuschussbedarf zu machen. Doch seit geraumer Zeit sprudeln die Steuer-Einnahmen der Kommunen wieder. Das eröffnet den VHS-Gesellschaftern mehr Möglichkeiten.

Achim Puhl sieht die Aufgabe der Volkshochschule künftig vor allem auf der Begleitung der Menschen im Hönnetal bei gesellschaftlichen Veränderungen. Sie könne den Nutzern ihrer Kurs-Angebote beispielsweise vermitteln, wie sie mit der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft zurechtkommen und, mehr noch, sie aktiv nutzen können. „Der soziale Zusammenhalt“, glaubt er, „wird zukünftig immer wichtiger.“ Die VHS könne Antworten geben auf Fragen wie „Was macht das Leben lebenswert?“

Das Gebäude am St. Johannes-platz beherbergt im Erdgeschoss die Städtische Bücherei. Oben, in der ersten Etage, residiert die VHS. Sie kann künftig auch den ehemaligen Fraktionsraum der SPD in Beschlag nehmen: „ein kleiner Seminarraum für acht Personen“, wie Achim Puhl sagt. Die Kombination aus Bücherei und VHS mache das Gebäude zu einer Art Dorfgemeinschaftshaus, meint Achim Puhl – wohl wissend, dass das neue Pfarrheim von St. Blasius und der Gemeindesaal der Evangelischen Gemeinde eine ähnliche Aufgabe übernehmen. Achim Puhl sieht keine Konkurrenz-Situation. Vielmehr, glaubt der VHS-Leiter, können sich die drei Gebäude mit ihren unterschiedlichen Angeboten ergänzen.