Hemer/Altena/Balve. Den bisher schlimmsten Unfall ihrer Geschichte musste die Feuerwehr Hemer vor 50 Jahren am Wixberg hinnehmen. Was passierte, was bis heute bleibt.
Erinnerung das Drama vom Wixberg: Am Samstag, 10. August, hat sich die Löschgruppe Hemer zu einer Gedenkfeier am Wixberg in Altena getroffen. Sie von Pfarrer Wilhelm Gröne begleitet wurde. Vor 50 Jahren stürzte hier das Hemeraner Tanklöschfahrzeug „Gustav“ einen steilen Abhang hinunter. Dabei kam ein Feuerwehrmann ums Leben, fünf weitere Brandbekämpfer erlitten schwerste Verletzungen.
Was damals passierte
Es war der 7. August 1969, der bislang wohl schwärzeste Tag in der Geschichte der Feuerwehr Hemer, als die Feuerwehr zu einem Waldbrand am Wixberg gerufen wurde, wie Feuerwehr-Sprecher Sebastian Koston mitteilte. Die Feuerwehr Altena hatte um Löschhilfe gebeten, woraufhin die Hemeraner Kameraden alarmiert wurde.
Auf der Einsatzfahrt fuhr das mit sechs Feuerwehrmännern besetzte Tanklöschfahrzeug im Wald auf einen Felsvorsprung auf, geriet dabei in Seitenlage und stürzte einen 200 Meter steilen Abhang herab. Dabei überschlug es sich mehrfach, wobei die sechs Insassen aus dem Fahrzeug geschleudert wurden. Alle Feuerwehrmänner zogen sich dabei schwere Verletzungen zu.
Am schlimmsten traf es den Unterbrandmeister Klaus Klein. Während die anderen sechs Feuerwehrmänner erst ins Krankenhaus nach Altena, dann nach Hemer transportiert wurden, wurde Klaus Klein aufgrund der schwere der Verletzungen direkt nach Bochum ins Klinikum Bergmannsheil gefahren. Trotz aller Bemühungen der Ärzte verstarb Klaus Klein wenige Tage nach dem Unfall.
Welche Folgen das Unfall bis heute hat
Wie lange die Unfallopfer nach dem Absturz im Wald gelegen haben, ehe sie entdeckt wurden, kann heute niemand mehr genau sagen. Fakt ist, dass Anwohner aus Altena, die mehrere hundert Meter Luftlinie entfernt waren, den Absturz des Tanklöschfahrzeuges beobachtet hatten und daraufhin die Polizei verständigten. Die Beamten fanden letztendlich das verunfallte Fahrzeug im Wald.
Noch heute haben die Überlebenden sowohl mit den körperlichen, als auch seelischen Folgen des Unfalls zu kämpfen. Heutzutage können die Einsatzkräfte durch geschultes Personal der Psychosozialen Unterstützung (PSU) die belastenden Einsatzsituationen verarbeiten und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um zumindest den seelischen Folgen einer Belastungssituation vorzubeugen.
Warum der Wixberg so gefährlich ist
Waldbrände am Wixberg zwischen Altena, Hemer und Balve gelten wegen der schwierigen Gelände-Bedingungen als besonders gefährlich. Der Dürresommer 2018 führte zuletzt zu einem mehrtägigen Großeinsatz mit Beteiligung der Balver Feuerwehr.