Oberveischede. Seit drei Wochen steht ein Schrottauto in Hanglage zwischen Oberveischede und Apollmicke. Jetzt hat sich auch das Regionalforstamt eingeschaltet.

Die Scheiben sind eingeschlagen, die Türen aufgebrochen, die Karosserie ist verbeult. Seit fast drei Wochen steht ein einsames Auto an einem Hang zwischen Oberveischede und Einsiedelei, circa 100 Meter vor der Abfahrt nach Apollmicke. Ein Citroën, der anscheinend niemandem gehören will. Denn: angemeldet ist das Auto nicht. Die Polizei steckt in den Ermittlungen und auch das Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland, mit Sitz im Kreis Olpe hat sich eingeschaltet.

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Für vorbeikommende Fahrzeuge und Wanderer sieht es aus, als wäre ein furchtbarer Unfall passiert. Mehrfach haben Passanten bereits die Polizei kontaktiert und sich sogar ein Bild der Lage gemacht, um sicherzustellen, dass keine Fahrzeuginsassen in dem Auto sind. Hans-Josef Hacke aus Oberveischede wendet sich empört an unsere Zeitung, weil er darauf pocht, dass das Fahrzeug vom Grundstück seines Sohnes Markus Hacke entfernt wird. „Es ist unerhört, was in den Köpfen vorgeht. Wer macht sowas“, fragt Hans-Josef Hacke und weiter: „Hier werden nachts Wiesen platt gefahren und das Auto stand bereits einige Tage zuvor auf dem Kirchparkplatz.“

Der einsame Citroën steht zwischen Oberveischede und Einsiedelei und wirkt auf Vorbeifahrende wie ein verunfalltes Fahrzeug. 
Der einsame Citroën steht zwischen Oberveischede und Einsiedelei und wirkt auf Vorbeifahrende wie ein verunfalltes Fahrzeug.  © Unbekannt | Markus Hacke

Kontakt zu den Behörden hat Hacke bereits aufgenommen, aber die konnten bislang nicht helfen: „Weder die Polizei, noch das Ordnungsamt der Stadt Olpe sind verantwortlich, weil sich das Auto auf unserem Eigentum befindet“. Der Kreispolizeibehörde Olpe ist das Fahrzeug bekannt. Bereits am 8. Oktober gab es eine erste Meldung und eine Anzeige „Betrieb ohne Zulassung“. Seitdem ermittelt das Verkehrskommissariat. „Es ist Sache der Ermittlungen über den letzten Halter herauszufinden, wem das Fahrzeug gehört“, so Thorsten Scheen, Polizeihauptkommissar und verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kreispolizeibehörde Olpe.

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Auch das Ordnungsamt ist nicht zuständig

Da das Auto in Hanglage, regelrecht festgefahren auf dem Privatgrundstück von Markus Hacke steht, ist auch das Ordnungsamt der Stadt Olpe nicht zuständig. Heißt: die Kosten für ein Bergungsunternehmen – das festgefahrene Auto kann nur per Kran oder Seilwinde entfernt werden, würden vorerst an Markus Hacke hängen bleiben, als Eigentümer des Grundstücks. Peter Püttmann vom Olper Ordnungsamt: „Der Außendienst vom Ordnungsamt war vor Ort. Wir als Stadt sind für öffentliche Fläche zuständig. Steht das Fahrzeug auf dem privaten Grundstück, muss der Eigentümer selber für die Beseitigung sorgen“. Außer: Sollte eine Gefahr für die Umwelt ausgehen durch auslaufende Kraftstoffe, müsste der Kreis Olpe in Sachen Immissionsschutz kontaktiert werden.

Unbekannte Fahrzeugführer halten sich Nachts am Auto auf

Die bislang unbekannten Fahrzeugführer haben sich wohl in den letzten Nächten mehrfach beim Auto aufgehalten. Ein Wagenheber neben dem Auto und Fußspuren auf dem Dach des Citroën konnte Grundstückseigentümer Hacke feststellen. Markus Hacke und sein Vater appellieren an die Verursacher, dass sie das Fahrzeug unverzüglich entfernen möchten. „Wir haben das Auto bisher nicht selber entfernt, weil wir laut der Behörden die Kosten tragen müssen. Sollte beispielsweise die Ölwanne aufreißen, hat dies fatale Folgen für die Umwelt“, erklärt Hacke verzweifelt. Hinweise nimmt die Polizei in Olpe unter der Telefon-Nummer 02761/9269-0 entgegen.

Regionalforstamt schaltet sich ein

In der Zwischenzeit hat sich nun das Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland bei der Familie Hacke gemeldet und mitgeteilt, dass sie für die Beseitigung des Fahrzeuges und die Kosten in letzter Instanz aufkommen würden, sollte die Polizei keinen Halter ermitteln. „Die polizeilichen Ermittlungen laufen und wir gehen davon aus, dass wir nun kurzfristig wissen, ob der letzte Halter ermittelt wird, oder wir als Forstamt die Kosten übernehmen werden“, so Marlon Ohms, Leiter des Regionalforstamt. Dass das Auto aus der Hanglage heraus muss, ist für ihn unumstritten, auch im Rahmen des Forstschutzes. „Wir haben auch die unter Wasserbehörde des Kreis Olpe zur Rate gezogen. Um einen Austritt von Kraftstoffen zu verhindern, die ins Grundwasser gelangen, wird die Bergung wohl nur per Kran erfolgen können“, teilt Marlon Ohms mit.