Arnsberg. . Zwei Partner, eine Idee: das Zentrum des Ortsteils Arnsberg neu gestalten und mit neuem Leben füllen. Das wollen Stadt und das weltweit tätige amerikanische Unternehmen „Cornerstone“ als neuer Eigner des Brückencenters. Der US-Investor wird 20 Millionen Euro in die Sanierung stecken.

Die Stadt schafft u.a. mit der Neugestaltung von Brückenplatz, Ruhrstraße und zwei neuen Kreisverkehren den äußeren Rahmen, Cornerstone mit der Komplettsanierung und Modernisierung ein Einkaufszentrum, das eine umfassende Nahversorgung sicherstellt - in den Bereichen Lebensmittel, Drogerie, Kleidung und Freizeit. Plus Gastronomie.

Stadt schafft Rahmenbedingungen

Allein für die exakt auf Arnsberg zugeschnittene Sanierung des Brückencenters nimmt Cornerstone 20 Millionen Euro in die Hand, erklärte dessen Deutschland-Chef Craig Ballantyne. Die Arbeiten sollen - praktisch zeitgleich mit der innerstädtischen Infrastrukturverbesserung - bereits im Frühjahr 2014 anlaufen und im September/Oktober 2015 abgeschlossen sein, legten gestern Bürgermeister Hans-Josef Vogel, Ballantyne und Rüdiger W. Pinno vom deutschen Immobilienentwickler Rosco, der das Projekt Brückencenter betreut, die Gesamt-Zielmarke offen.

Für Bürgermeister Vogel "ein Glücksfall"

„Es ist schon ein besonderer Glücksfall,“ sagt Vogel, „dass so schnell ein neuer Besitzer für das Brückencenter gefunden werden konnte. Damit hatten wir nicht gerechnet.“ Ursprünglich habe man mit der innerörtlichen Infrastrukturverbesserung lediglich in Vorhand treten wollen. Aber jetzt könne man gemeinsam beide Projekte so verzahnen, dass am Ende für die „alte neue Mitte des Ortsteils ein sehr gutes Ergebnis steht“. Der Vorteil dieses parallelen Handels: Es entsteht durch die enge Abstimmung, die bereits seit einigen Monaten in Gesprächen läuft, ein Zentrum aus einem Guss. Mit einem Brückencenter, das ein völlig neues Gesicht erhalten und den modernen Anforderungen von Geschäftsleuten und Kunden entsprechen wird.

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Immerhin: Auch Cornerstone hat ehrgeizige Ziele. Das Unternehmen, das weltweit über einen Immobilienbesitz von 40 Milliarden Euro verfügt, will das mit 130 Millionen Euro vom Geschäftsvolumen her noch recht „bescheidene“ Deutschland-Geschäft mächtig ankurbeln. „Wir wollen diese Zahl in den nächsten Jahren verdoppeln.“ Dabei, so Craig Ballantyne, habe man sich auf sanierungsbedürftige Einkaufszentren spezialisiert, weil diese eine deutlich höhere Rendite abwerfen würden, wenn sie florieren. „Das werden wir auch in Arnsberg schaffen. Wir haben die entsprechende Erfahrung, wir können das und wir wollen das.“

Cornerstone hat Arnsberg bewusst als Standort ausgewählt 

Cornerstone habe ganz bewusst Arnsberg ausgewählt. Nach einer intensiven Analyse hunderter Standorte. „Und dabei kommen nicht viele durch. Aber Arnsberg,“ so Ballantyne, „hat es geschafft.“ Hier seien die Rahmenbedingungen ausgezeichnet:

  • - geringe Arbeitslosigkeit;
  • - sehr hohe Kaufkraft (100+);
  • - attraktive Innenstadtlage mit Potenzial;
  • - einer Verkaufsfläche pro Einwohner unter dem Durchschnitt;
  • - einer nachgewiesenen Nachfrage nach modern gestalteten Verkaufsflächen und
  • - einer zu den Investmentkriterien des Unternehmens passenden Gesamtinvestition.

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„Vor allem nicht zu vergessen: Arnsberg ist ein Standort mit Perspektive“, sagte Ballantyne bei der Projekt-Vorstellung im Schellenberg-Saal des Rathauses. So passe einfach alles hervorragend zusammen, weil man nun mit der Stadt als Team vorangehen und „Gutes realisieren“ könne. Von einer gemeinsamen Plattform aus, die man in vielen vorausgegangenen konstruktiven Gesprächen gefunden habe.

4 Millionen Euro öffentliche Gelder für die Infrastruktur

Damit fließen nicht nur 20 Millionen Euro aus privater Hand (zur Not auch etwas mehr) nach Arnsberg, sondern auch 4 Millionen Euro öffentliche Gelder in die Infrastruktur. Hinzu kommen die Investitionen von HSK und Land in den Ausbau des Sauerland-Museums.