Arnsberg/Hemer. . Landesverkehrsminister Groschek lädt alle Beteiligten im September zum runden Tisch ein. Das „Schwarze-Peter-Spiel“ müsse endlich ein Ende haben.

Neues Kapitel in einer scheinbar unendlichen Geschichte: Die NRW-Landesregierung plant einen runden Tisch zum Lückenschluss der A 46 zwischen Hemer und Neheim. Das Verkehrsministerium hat „alle Beteiligten“ für den 16. September nach Düsseldorf eingeladen.

Versuche, die unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen, sind so alt wie die Planungen für den umstrittenen Lückenschluss selbst. Der Streit um das Autobahn-Projekt ist vier Jahrzehnte alt. Landesverkehrsminister Michael Groschek (SPD) will nun „endlich eine nachhaltige Lösung“, sagte er im Gespräch mit dieser Zeitung.

"Farbe bekennen"

Schon Groscheks Vorgänger Harry Voigtsberger (SPD) steuerte diesen Konsens-Kurs an – am Ende ohne Konsequenzen. „Das Schwarze-Peter-Spiel ist anschließend weitergegangen“, kritisierte Groschek. „Jetzt muss es nach dem Prinzip gehen: Farbe bekennen.“

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Teilnehmen sollen die Bürgermeister der betroffenen Städte und Gemeinden, Vertreter des Regionalrates, die Landräte, die Bezirksregierungen, Naturschutzverbände sowie Bürgerinitiativen für und gegen den Lückenschluss.

Keine konkreten Termine

Die Einladungen sind bereits raus. „Wer noch keine bekommen hat, aber glaubt dabei sein zu müssen, sollte sich im Ministerium melden“, sagte Groschek.

Konkrete Termine für einen möglichen Weiterbau der Autobahn will der Minister nicht nennen. Kein Wunder: Daran haben sich schon zu viele Vorgänger die Finger verbrannt. „Das ist jetzt erst einmal nur ein Auftakt“, betonte der Politiker.

Groschek selbst befürwortet den zügigen Lückenschluss zwischen Hemer und Neheim. Bei der zukünftigen Trassenführung habe er jedoch „keine Prioritäten“.

Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz in diesem Fall gewichtet, liegt dagegen auf der Hand. Vor vier Monaten nahm der BUND den Lückenschluss in seine Liste der „umweltschädlichsten und verkehrstechnisch sinnlosesten Straßenbauprojekte Deutschlands“ auf.