Olpe/Arnsberg. Verkehrsexperten haben die Autobahnadern in Südwestfalen fest im Blick.
Jan Mücke, FDP-Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, warf gestern in Olpe einen Blick in die Zukunft der A 45. „Am Ende“, so Mücke, werde die Sauerlandlinie einer sechsspurigen Trasse folgen, deren Brücken saniert und den Anforderungen des Verkehrs gewachsen sind. Aber wann ist „am Ende“? Wann wird der Verkehr zwischen Dortmund und der hessischen Landesgrenze wieder fließen?
„Das kann niemand sagen“, so Mücke, denn abgesehen von der zeitaufwendigen Sanierung der Brücken sei die Zukunft der A 45 auch mit planerischen Risiken behaftet. An vielen Stellen werde der Ausbau bzw. die Brückensanierung mit Planfeststellungsverfahren verbunden sein, gegen die geklagt werden könne und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch geklagt werde. „Also nicht vor 2020?“ „Eher unwahrscheinlich“, so Mücke.
Begonnen wird in diesem Jahr mit dem Neubau der Lennetalbrücke bei Hagen, erteilt ist auch schon der Planungsauftrag für einen sechsspurigen Ausbau zwischen Hagen-Süd und Lüdenscheid-Nord sowie zwischen Siegen-Süd und Wilnsdorf. Genehmigt sind auch 1,5 Millionen Euro für eine Grundinstandsetzung des Kreuzes Olpe-Süd.
Entschieden ist, dass die Talbrücken Brunsbecke, Rinsdorf und Kattenohl neu gebaut werden müssen. Bei anderen Brücken ist die Entscheidung noch nicht gefallen, sie können saniert werden oder es reichen Bauarbeiten am Überbau wie zum Beispiel die Brücke Germinghausen.
Dauerthema A 46
Aber auch die Autobahn 46 bleibt Dauerthema in Südwestfalen. Beim wirtschaftspolitischen Forum der IHK Arnsberg bezeichnete Christian Lindner, FDP-Landesvorsitzender in NRW und nach eigenen Worten nicht Hoffnungs-, sondern lieber Verantwortungsträger seiner Partei, den Lückenschluss zwischen Hemer und Neheim gestern als „dringend erforderlich“. Der Wirtschaftsminister sei dafür und der Verkehrsminister habe ihm in einer Landtagsdrucksache widersprochen, was den Stellenwert beider Minister innerhalb der Landesregierung zeige, so Lindner. Dies sei bedauerlich.
„Wir müssen uns jetzt in NRW darum bemühen, die Verkehrsinfrastruktur intakt zu bekommen“, ergänzte der FDP-Landeschef vor den Unternehmern im gut besuchten Kaiserhaus. Zu wenig Bundesmittel flössen derzeit nach NRW: „Das Land muss sich jetzt auf die Hinterbeine stellen“ - es gebe neue finanzielle Spielräume. Schließlich sei Südwestfalen, geprägt durch eine starke Industrie-Landschaft mit persönlich haftenden Unternehmern, so etwas wie die wirtschaftliche „Herzkammer Nordrhein-Westfalens“.
Im weiteren Verlauf seiner Rede sprach sich Lindner für einen Börsenzwang in Deutschland aus. Es dürfe keine Finanztransaktionen außerhalb der Aktienmärkte mehr geben. Hier müsse der Staat endlich Stärke zeigen.