Arnsberg. . Lärm - vor allem im Straßenverkehr - bedeutet Stress, und zahlreiche Arnsberger sind dieser Belastung Tag für Tag, Stunde für Stunde rund um die Uhr ausgesetzt. Jetzt wurde ermittelt, wo der Lärm am schlimmsten ist und eine so genannte “Lärmkarte“ entwickelt.

Lärm - vor allem im Straßenverkehr - bedeutet Stress, und zahlreiche Arnsberger sind dieser Belastung Tag für Tag, Stunde für Stunde rund um die Uhr ausgesetzt.

Wo genau im Stadtgebiet die Hauptlärmquellen zu finden sind, hat das NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, kurz LANUV, akribisch genau ermittelt und in Form einer „Lärmkarte“ veröffentlicht - Fazit: Autobahnen, Bundes- und Landstraßen sind im Stadtgebiet „Krachmacher Nummer 1“. Vor allem die A 46 und die A 445 sorgen - aufgrund ihres hohen Fahrzeugaufkommens - für eine erhebliche Lärmbelastung: rund 8,63 Mio. Autos rauschen jährlich im Raum Arnsberg über die „46“, weitere 7,84 Mio. wurden auf der „445“ registriert. Hinzu kommen neun Bundes- und Landstraßen im Bereich unserer Stadt, auf denen über drei Mio. Fahrzeugbewegungen pro Jahr gezählt werden.

Was bedeutet das für die Menschen, die in unserer Stadt wohnen? Immerhin 2995 Bürger leben in Gebäuden mit gemessenen Schallpegeln zwischen 55 und 60 Dezibel dB(A) - zum Vergleich: Die „Stressgrenze“ für Lautstärke/Lärm liegt bei 60 Dezibel dB(A).

Schienenlärm wurde nicht berücksichtigt

Über 1000 Arnsberger stehen demnach unter Dauerstress, denn sie wohnen in Häusern, deren ­Fassaden mit Werten zwischen 60 und 65 dB(A) - 877 Betroffene, zwischen 65 und 70 dB(A) - 467 Betroffene, zwischen 70 und 75 dB(A) - 89 Betroffene oder sogar über 75 dB(A) - immerhin noch drei Betroffene - beschallt werden. Die Gesamtfläche der lärmbe­lasteten ­Gebiete der Stadt (55 Dezibel dB(A) und mehr) erstreckt sich über rund 13,86 Quadratkilometer (von insgesamt knapp 198).

Einer stetigen Lärmbelastung von über 55 Dezibel dB(A) sind im Stadtgebiet insgesamt 1870 Wohnungen sowie 18 Schulgebäude (!) ausgesetzt. Nicht erfasst sind im aktuellen Kartenwerk die Belastungen durch Schienenlärm. Für deren Erfassung und Kartierung ist das Eisenbahnbundesamt zuständig.

Doch auch die nun vorliegende Lärmkartierung zwingt zum Handeln. Daher hat die Stadtverwaltung bereits angekündigt, „auf Grundlage der Karte, nach Vorgaben der EU-Umgebungslärmrichtlinie und in Zusammenarbeit mit den Straßenbaulastträgern die Ergebnisse zu bewerten; Ziel: Ausarbeitung eines „Lärmaktionsplans“ mit Maßnahmen von Lärmschutz über Verkehrslenkung bis hin zu Geschwindigkeitsbegrenzungen. Dabei soll die Öffentlichkeit beteiligt werden. Über diesen Aktionsplan berichten wir noch, Info zur Lärmkartierung:

www.umgebungslaerm-kartierung.nrw.de oder auf der Homepage der Stadt Arnsberg: www.arnsberg.de/umwelt