Hüsten. .

Mehr als 20 000 Besucher kamen zur Tierschau während der Hüstener Kirmes Auf dem Freigelände hinter der Hüstener Petrikirche konnten die Gäste rund 80 Rinder, 60 Pferde und über 200 Kleintiere (vom Kaninchen bis zur Taube) erleben.

Für rund 800 Grundschulkinder aus dem HSK, denen die Hüstener Kirmesgesellschaft einen kostenlosen Bustransfer zum Tierschaugelände ermöglicht hatte, war die Tierschau „Biologieunterricht live“. Dies bestätigten auch die Betreuerinnen der beiden 2. Klassen aus der St.-Josef-Grundschule Lendringsen. „Die Kinder sind fasziniert von den vielen Tieren“, meinte eine Betreuerin .

Ein „Kuhfriseur“ sorgte diesmal für Aufsehen auf dem Tierschaugelände. Erstmals auf der Hüstener Tierschau hatten Mitglieder aus dem Jungzüchterclub HSK einen „Styling-Salon“ für Kühe neben einem Vorführring aufgebaut. Moritz Hennecke aus Amecke sowie Marcel Biermann aus Eslohe-Schwartmecke zeigten beim „Cow Fitting“ das, was sonst auf den Bauernhöfen passiert, bevor die Rinder den Bewertungsrichtern vorgeführt werden.

Kleine Tricks der Züchter

Guido Simon aus Sundern-Wulfringhausen, der früher bei den Jungtierzüchtern aktiv war, erläuterte auf Anfrage unserer Zeitung die Styling-Methoden. „Erst mal wird die Kuh gewaschen, dann wird das Fell geschoren - hier in Hüsten auf 5 mm Kürze, dies gibt dem Fell einen schönen Glanz“, berichtet Simon, der auch die kleinen Tricks verriet. Auf der Rückenpartie bleibt eine schräg beigeschnittene Fellkante stehen, um so ggf. mit Fell Rückenunebenheiten auzugleichen und eine gerade Linie zu erzeugen. Um Fell-Farbunreinheiten bei schwarzbunten Holstein-Rindern zu beheben, könne man auf den weißen Partien mit Mehl nachbessern - ähnlich dem Make-up bei Menschen. Um Glanz aufs Euter zu bringen, werde hier auch schon mal mit Baby-Öl nachgeholfen. Martin Fiebig, der den 40 Mitglieder starken Jungzüchterclub HSK leitet, studiert mit den Rindern auch das ruhige Gehen bei Vorführungen ein. Guido Simon verriet hierfür noch einen Trick: „Damit das Rind bei Lärm nicht erschreckt, habe ich schon mal Rinder zum Üben Rinder über den Hof geführt, wobei gleichzeitig Mofas in der Nähe fuhren.“

Recht interessant war auch der Stand der Kaninchenzüchterfamilie Wix aus Voßwinkel. Hermann und Annegret Wix zeigten zusammen mit Tochter Sabine die Wollverwertung. Vater und Tochter saßen am Spinnrad, die Mutter strickte Socken aus Angora-Wolle.

Mit ihren schweren Limousin-Bullen kommt die Familie Winter aus Bad Berleburg immer wieder gern zur Hüstener Tierschau. „Es macht einfach Spaß, unsere Tiere interessierten Leuten zu zeigen“, meinte Dietmar Winter.

Offiziell eröffnet wurde die Tierschau diesmal vom stellvertretenden HSK-Landrat Dr. Michael Schult. Wegen der Artenvielfalt gehöre die Hüstener Tierschau zu den größten Zuchtschauen in Westfalen, meinte Schult. Dies hörte natürlich der neue Leiter der Hüstener Tierschau, Giovannis Droste, gern. Mit einem 30-köpfigen ehrenamtlichen Team hatte er die Tierschau vorbereitet und ist nun mit einer absolut gelungenen Veranstaltung belohnt worden. Auch die neuen Sicherheitszäune bewährten sich.