Arnsberg. Arnsberg bereichert seine Kulturszene: Museum zeigt jetzt auch Rolf Krüger Design-Leuchten.

Kunst trifft Design: Das Sauerland-Museum ist nicht nur durch seine vielseitigen Kunstausstellungen bekannt, es zeigt auch die industrielle Entwicklung Südwestfalens seit dem Bau der Ruhrtalbahn 1870. Viele Weltmarktführer und Produktklassiker kommen aus der Region und werden hier teilweise sogar im Original präsentiert.
Da passt es in der „Stadt der Leuchten“ besonders gut, die Werke um zwei Designklassiker aus den 60er und 70er Jahren zu ergänzen: das Modell „Cross Oyster (Kreuzauster)“, das im Treppenhaus Lichtakzente setzt, sowie das Modell „Form 72“ des Industriedesigners Rolf Krüger.

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Museumsleiter Dr. Oliver Schmidt zeigt sich erfreut über die Neuzugänge: „Dass hochwertige Produkte und zeitlose Designobjekte aus unserer Region kommen und hier bei uns im Museum ausgestellt werden, zeigt einmal mehr die Bedeutung der Industriekultur im Sauerland, respektive in ganz Südwestfalen.“
„Cross Oyster“, ausgezeichnet mit dem ´iF Design Award 1968` sowie dem „1. Rosenthal-Studio-Preis“, wurde vorwiegend als Lichtskulptur in repräsentativen Räumen eingesetzt. So entschied sich die dänische Königin Margrethe II. bereits Anfang der 70er Jahre für den mehrfachen Einsatz der „Cross Oyster“ in ihrem Kopenhagener Schloss.

Fachsimpeln über einen Designklassiker: Designer Rolf Krüger (l.) und Museumsleiter Dr. Oliver Schmidt im Gespräch vor dem Modell „Form 72“.
Fachsimpeln über einen Designklassiker: Designer Rolf Krüger (l.) und Museumsleiter Dr. Oliver Schmidt im Gespräch vor dem Modell „Form 72“. © WP | Sauerland-Museum

Ebenso umfangreich setzte Mercedes dieses Modell für seinen Messestand auf dem „Genfer Automobilsalon“ 1972 ein.
Im Wirtschaftsraum des Museums wird das Modell „Form 72“ gezeigt, das überwiegend im Wohnbereich eingesetzt wurde. Die verspiegelten regelbaren Lampen vor den pyramidenartigen Lichtkörpern verliehen dem Raum eine dekorative Anmutung. Die Leuchte in den Farben weiß oder orange ist geprägt durch die scharf gekanteten Flächen des Stahlbleches und erinnert an die strenge Gestaltung des Bauhauses. 1973 wurde dieses Modell im Rahmen der Ausstellung „Bundespreis Gute Form 1972“ im Neheimer Rathaus als großflächige Lichtskulptur vorgestellt. Weitere Städte waren Berlin, Essen, Darmstadt und Wien. Von den 709 Serienerzeugnissen, die zum Wettbewerb eingereicht worden waren, erhielten lediglich 21 den Bundespreis.
Der Designer der beiden Leuchten, Rolf Krüger, gebürtig aus Husum, besuchte die Berliner Meisterschule für das Kunsthandwerk in den Fachrichtungen Produktdesign, Malerei, Fotografie und Gebrauchsgrafik. Nach seinem Studium zog es ihn in die Leuchtenbranche, die ihn nach Arnsberg brachte. Er ist Mitbegründer des „Designforums Arnsberg“, das 2005 von der Stadt öffentlich vorgestellt wurde und lebt heute sowohl in Arnsberg als auch in Husum.