Arnsberg. Mehr als 100 Unternehmen locken mit 150 Berufen auf der Arnsberger Ausbildungsmesse – vom Automobilkaufmann bis zum Zerspanungsmechaniker.

„Im Hochsauerlandkreis werden 2000 Ausbildungsplätze angeboten“, eröffnet Bürgermeister Ralf Paul Bittner die 13. Arnsberger Ausbildungsmesse - und nur die Hälfte davon sei besetzt. Aus diesem Grund werben am 24. und 25. Mai im Neheimer Kaiserhaus mehr als 100 heimische Unternehmen um Schülerinnen und Schüler, die auf der Suche nach dem passenden Beruf sind. Dabei trumpfen die „Talentjäger“ mit rund 150 Ausbildungsangeboten von A bis Z auf. Vom Automobilkaufmann bis hin zum Zerspanungsmechaniker - alles dabei. Besonders das Handwerk scheint ungeahnte Möglichkeiten zu bieten, wie zum Beispiel Top-Entlohnung, flexible Arbeitszeiten oder garantierte Übernahme nach der Lehrzeit.

Auch interessant

Genauso vielfältig wie die Berufe, die hier vorgestellt werden, sind die Menschen, die sie ausüben. Da ist zum Beispiel Lena Hollmann (19), die ihr drittes Ausbildungsjahr bei Veltins zur Fachkraft für Abwassertechnik absolviert. Eine junge Frau in einem typischen Männerberuf: „Ich könnte jetzt nicht behaupten, dass ich seit Kindesbeinen unbedingt diesen Beruf erlernen wollte“, sagt sie lachend. Sie sei über die Berufsberatung auf diese interessante Ausbildungschance gestoßen. Umweltbewusst war sie schon immer. „Und Wasser ist mein Element“, so die 19-Jährige. Die heimische Brauerei kannte sie natürlich auch. „Pure Leidenschaft, frisches Veltins, einfach lecker.“ Lena mag Bier sehr gerne und alles, was damit zusammenhängt. So „untypisch“ war dieses Berufsfeld in ihrem Fall also nicht. Nicht nur Männer trinken Bier. „Außerdem hat man als Umwelttechnologin für Abwassertechnik gute Karrieremöglichkeiten“, sagt sie.

Einblick in die 13. Arnsberger Ausbildungsmesse
Einblick in die 13. Arnsberger Ausbildungsmesse © Anja Jungvogel | Anja Jungvogel

Lenas Aufgabengebiet ist vielfältig und beinhaltet nicht etwa nur das Reinigen von Brau-Abwasser. „Wir führen auch analytische Arbeiten durch“, erklärt sie. Stets vor Augen die umweltbezogenen Rechtsvorschriften. Sie überwacht und dokumentiert die Prozessabläufe der technischen Anlagen, kann diese bedienen und sogar instand halten. „Ja, ist schon spannend“, findet sie. Auf der Ausbildungsmesse möchte Lena junge Menschen von ihrem Job überzeugen. „Ich bekomme oft ein positives Feedback, wenn das Gespräch auf meine Berufswahl fällt“, sagt sie. Viele könnten sich aber unter dem Titel „Fachkraft für Abwassertechnik“ nur wenig vorstellen und rümpfen erst mal die Nase bei dem Gedanken an Kläranlage und Abwasser. „Dabei stinkt das gar nicht, da für die Herstellung von Bier ausschließlich Wasser, Malz und Hopfen verwendet wird“, weiß die Auszubildende.

Auch interessant

Als Voraussetzung für diesen Beruf sollte man Interesse für Naturwissenschaften mitbringen - insbesondere Chemie und Biologie. Zudem ist handwerkliches Geschick und technisches Verständnis von Vorteil. All das bringt Lena mit und springt übrigens morgens munter aus den Federn, wenn um 5 Uhr früh der Wecker klingelt. „Meine Arbeitszeit geht von 6 bis 14.30 Uhr - perfekt für mich, da ich eine Frühaufsteherin bin.“

 Ibishi Engjelushe (20) absolviert eine Ausbildung zur Pflegefachfrau beim Klinikum Hochsauerland.
 Ibishi Engjelushe (20) absolviert eine Ausbildung zur Pflegefachfrau beim Klinikum Hochsauerland. © Anja Jungvogel | Anja Jungvogel

In einem ganz anderen Feld betätigt sich Ibishi Engjelushe (20). Die gebürtige Mazedonierin macht derzeit eine Ausbildung zur Pflegefachkraft. Zuvor hat sie eine einjährige Lehre zur Pflegefachassistentin absolviert. „Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und wollte schon als Kind Krankenschwester werden.“ Mit 16 kam sie nach Deutschland. Für Ibishi war es nicht einfach, in der Schule Anschluss zu finden. „Da kam mir das Angebot, im Pflegebereich tätig zu werden, gerade recht.“ Sie strahlt und ist mit Feuereifer dabei. Alina Biasotto und Anna Wiese von der Personalabteilung des Klinikums Hochsauerland freuen sich, dass Ibishi ihren Weg gefunden hat: „Sie ist sehr engagiert und genau die richtige Person, um heute auf der Ausbildungsmesse auch andere Menschen für diesen Beruf zu begeistern.“

Arnsberger Ausbildungsmesse 2024: Fakten

Termin Freitag/Samstag, 24. und 25. Mai, Veranstalter ist die Wirtschaftsförderung Arnsberg GmbH www.wfa-arnsberg.de/

Veranstaltungsort ist das Kaiserhaus in Arnsberg-Neheim, Möhnestraße 55: www.kaiserhaus-arnsberg.de/

Öffnungszeiten der Messe Freitag von 9 bis 13 Uhr und Samstag von 10 bis 14 Uhr, Eintritt/Parkplätze kostenlos - neu: Parkplatz Ost wird komplett zum Besucherparkplatz (Zufahrt erfolgt über die Beschilderung im Kreuzungsbereich Möhnestraße/Ordensmeisterstraße). Für angemeldete Schulen steht am Freitag ein Bus-Shuttle zur Verfügung, der zwischen jeweiliger Schule und Kaiserhaus pendelt.

Mehr als 100 Betriebe/Institutionen präsentieren Ausbildungsberufe – von A wie Altenpfleger/-in bis Z wie Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r. Alles zur Messe und zum Thema Ausbildung vor Ort: www.ausbildung-arnsberg.de

13. Arnsberger Ausbildungsmesse
13. Arnsberger Ausbildungsmesse © Anja Jungvogel | Anja Jungvogel