Möhnesee/Arnsberg. Allerdings kann die Qualität schwanken, denn es handelt sich um ein Naturgewässer und nicht um ein offizielles Freibad.

Dem beliebten Badegewässer Möhnesee, den auch viele Arnsbeger nutzen, ist auch 2023 wieder eine insgesamt ausgezeichnete Wasserqualität bescheinigt worden. Das geht aus der aktuellen Bewertung zur Badegewässerqualität des Umweltministeriums und des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen hervor.

Die Messstellen befinden sich am Strandbad Delecke, Strandbad Körbecke Nord, Strandbad Körbecke Süd und Strandbad Wamel. Beurteilt wird die Qualität des kühlen Nasses nach den Regeln der EG-Badegewässerrichtlinie anhand der Daten aus den zurückliegenden vier Jahren.

Die für Infektionsschutz, Trinkwasser- und Umwelthygiene zuständige Sachgebietsleiterin sowie Amtsärztin beim Kreis Soest, Dr. Ute Gröblinghoff, freut sich über das einmal mehr sehr gute Ergebnis. Sie weist jedoch darauf hin, dass es sich beim Möhnesee um ein Naturgewässer handelt. Entsprechend unterliege die Wasserqualität natürlichen Schwankungen. „Die Proben, die jährlich zwischen dem 15. Mai und dem 15. September im Vier-Wochen-Abstand von einem Labor entnommen werden, können im Ergebnis nur eine Momentaufnahme darstellen“, erklärt Gröblinghoff.

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So beeinflussen verschiedene Faktoren die Wasserqualität der Badeseen. Ist es im Sommer etwa über einen langen Zeitraum heiß und erwärmt sich in der Folge das Wasser, bieten die hohen Temperaturen Erregern eine ideale Brutstätte. Im Blick hat die Amtsärztin zum Beispiel die so genannten Entenflöhe. Dabei handelt es sich um die Larven von Saugwürmern (Zerkarien), die – wie Flöhe – einen unangenehmen Juckreiz sowie Ausschlag verursachen.

Auch Blaualgen können zum Problem werden, denn die Bakterien sind in der Lage, Giftstoffe zu bilden. Bei Badegästen können diese nicht nur zu Hautreizungen führen, sondern durch Verschlucken unter anderem auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Für Kinder und Hunde kann der Kontakt und insbesondere das Verschlucken gar lebensbedrohliche Folgen haben.

„Der Möhnesee speist sich aus einem Fluss, der auf seinem Weg vorbei an Feldern und Äckern Düngemittel aufnimmt und diese in den See einträgt. Die Düngemittel wiederum begünstigen ein Wachstum der Blaualgen“, erläutert Dr. Ute Gröblinghoff die Zusammenhänge. In der Vergangenheit seien insbesondere für dieses Gewässer deshalb immer wieder temporär Badewarnungen an den betroffenen Strandbädern ausgesprochen worden. Doch auch durch Starkregen können Nährstoffe in die Seen geschwemmt werden und so zu einer problematischen Vermehrung von Bakterien führen.

„Es sind Mikroorganismen vorhanden“

Dr. Gröblinghoff appelliert daher auch an die Eigenverantwortung all jener, die gern in Naturseen schwimmen. „Das sind nun einmal keine Freibäder, in denen die Wasserqualität täglich überprüft wird. Wer in einem Naturbadegewässer badet, muss berücksichtigen, dass dort regelmäßig in bestimmtem Umfang Mikroorganismen vorhanden sind.“