Neheim/Möhnesee. Lebensrettung am See: DLRG schult intensiv in Reanimation und dem Einsatz von Defibrillatoren für Notfälle am Möhnesee.

Das Wetter wird schöner, automatisch treibt die Sonne die Menschen raus in die Natur. Viele nutzen den Möhnesee zum Entspannen vom Alltagsstress. Doch genau hier lauern die Gefahren, denn nicht selten führen Sprünge ins kalte Wasser zu Krämpfen sowie Herz- und Kreislaufproblemen.

In solchen Fällen ist es wichtig, dass Rettungskräfte vor Ort handlungsfähig sind. Trotz der Hoffnung, dass sie ihr erlerntes Wissen nie einsetzen müssen, haben zwölf Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Ortsgruppe Neheim Hüsten an einem intensiven Reanimationstraining teilgenommen.

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Dieses speziell auf die kommende Saison ausgerichtete Training konzentrierte sich nicht nur auf die Grundlagen der Reanimation, sondern auch auf den Einsatz des Automatisierten Externen Defibrillators (AED).

Die vergangenen Erfahrungen zeigen, dass ein schnelles und korrektes Handeln im Notfall Leben retten kann.“
Moritz Franksmann - Ausbildungsleiter

In den letzten zehn Jahren wurde der AED bereits dreimal im Rahmen einer Reanimation von den Neheim-Hüstener Rettern eingesetzt, was die Wichtigkeit solcher Schulungen unterstreicht. „Die DLRG Neheim-Hüsten setzt sich kontinuierlich dafür ein, ihre Wachmannschaft bestmöglich auf potenzielle Notfallsituationen vorzubereiten und ihnen die nötigen Fähigkeiten zu vermitteln, um Leben zu retten“, erklärt Vorstandsmitglied Christian Kaiser.

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Diese Trainings beruhen auf freiwillige Basis. Trotzdem sei es natürlich wichtig, dass die Wachmannschaften, die ihren Dienst am Möhnesee verrichten, regelmäßig trainieren. Während des Trainings wurden nicht nur grundlegende Reanimationsfähigkeiten vermittelt, sondern auch der korrekte Umgang mit dem AED und die Anwendung der Sauerstoffgabe geübt. Besonders herausfordernd war die Reanimation während einer Einsatzübung auf dem Boot, die den Teilnehmern die Möglichkeit gab, ihre Fähigkeiten unter realistischen Bedingungen zu testen.

Grundsätzlich würden die Rettungskräfte auch geschult, wie sie herausfinden können, ob jemand überhaupt reanimiert werden muss. „Jemand, der am Strand liegt und vielleicht nicht direkt reagiert, muss nicht zwangsläufig bewusstlos sein. Es kann auch vorkommen, dass jemand angetrunken ist oder einfach nur so schläft. Deshalb lernen wir, wie wir herausfinden, ob die Person wirklich Hilfe benötigt.“

Zum Training gehört auch eine Reanimation auf dem Boot dazu. Die Situationen soll möglichst realistisch den Alltag der Rettungsschwimmer abbilden.
Zum Training gehört auch eine Reanimation auf dem Boot dazu. Die Situationen soll möglichst realistisch den Alltag der Rettungsschwimmer abbilden. © DLRG Neheim-Hüsten | DLRG Neheim-Hüsten

Das Kerngeschäft der DLRG sei in der Regel das Aufrichten von gekenterten Segelbooten oder das Herausziehen von erschöpften Schwimmern aus dem Wasser. Aber man wolle natürlich auch für solche Ernstfälle wie die Wiederbelebung von Personen gerüstet sein. Deshalb müssen auch alle Mitglieder der Wachmannschaft im Umgang mit dem AED und Sauerstoff geschult sein.

„Obwohl wir hoffen, dass wir nie in die Situation kommen, diese Fähigkeiten anwenden zu müssen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir darauf vorbereitet sind“, sagte Moritz Franksmann, der die Ausbildung leitete. „Die vergangenen Erfahrungen zeigen, dass ein schnelles und korrektes Handeln im Notfall Leben retten kann.“

Das sei auch deswegen so wichtig, weil die Rettungskräfte aus Soest erst nach 15 Minuten den See erreichen könnten. Aus Neheim würde es in der Regel sogar noch ein bisschen länger dauern, sagt Christian Kaiser. Die Teilnahme an Übung zeige das Engagement für die Sicherheit am See und die Bereitschaft der Mitglieder, sich fortlaufend weiterzubilden, um in Notfallsituationen angemessen reagieren zu können.

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Die DLRG Neheim Hüsten plant, auch in Zukunft regelmäßige Schulungen und Übungen anzubieten, um die Fähigkeiten ihrer Wachmannschaft weiter zu stärken und die Sicherheit am See zu gewährleisten. Diese finden in Form spezieller Termine für Trainer oder Jugendliche statt, sowie als Ausbildung während des normalen Wachbetriebes. Diese Bemühungen seien ein wichtiger Beitrag zur Gemeinschaft und zeigten, wie lokale Organisationen durch gezielte Maßnahmen einen positiven Einfluss auf ihre Umgebung haben könne.