Neheim. 174 Betten, 25 Parkplätze und viel Platz für E-Bikes und Fahrräder - ehemaliger Brachfläche an der Stembergstraße erfährt neue Nutzung.
Auf der Brache an der Graf-Gottfried-Straße/Ecke Stembergstraße soll demnächst ein Hotel der B&B-Gruppe mit rund 174 Gästebetten entstehen. „Ende Mai/Anfang Juni können die Arbeiten beginnen und die Bauzeit soll voraussichtlich 17 Monate betragen“, erklärt Investor Josef Feldmann. Die Inbetriebnahme des Hotels dürfte somit noch im Jahr 2025 erfolgen. Das Neheimer Architekturbüro Wellie hat jetzt die Pläne präsentiert, und die Investoren Josef und Marita Feldmann mit Bodo Brosowski haben das Vorhaben näher erläutert.
Auch Neheims Bezirksausschussvorsitzender Klaus Humpe freut sich über die positive Entwicklung in dieser Angelegenheit: „Es ist für Neheim wichtig, dass die hässliche Brachfläche endlich verschwindet und an ihrer Stelle ein moderner Neubau entsteht“, meint er. Das trage zur Attraktivitätssteigerung des Stadtteils bei. „Es gibt im mittleren Preissegment mit dem Ibis Styles Hotel bereits ein Gästehaus in Neheim, aber Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagt er. Besonders für den florierenden und ständig wachsenden Fahrradtourismus sei das Angebot wichtig.
„Das Hotel wird nicht nur über 82 Zimmer verfügen, sondern zudem mit einem Parkdeck für 19 Autos ausgestattet sein“, sagt Architekt Erich Wellie. Vor dem Hotel fänden noch fünf Fahrzeuge Platz. Vorgesehen seien acht Elektro-Anschlüsse für E-Fahrzeuge. „Dazu kommt ein großer Fahrradraum mit 20 Plätzen, in dem auch E-Bikes geladen werden können.“
Für Radtouristen ebenso wie für Geschäftskunden
Das Hotel soll - neben den erwähnten Radtouristen – auch Geschäftskunden und Facharbeiter ansprechen, die von der heimischen Industrie eingeladen werden. „Übernachtungsgäste, die in Arnsberg und Umgebung an Familienfesten teilnehmen, würden im neuen B&B-Hotel ebenfalls eine preiswerte Unterkunft finden“, so Josef Feldmann. „Wir vergrößern für unsere Stadt somit das Gesamtangebot“, sagt er. Im Planungs- und auch im Bezirksausschuss sei diesbezüglich keine Kritik gefallen. „Ganz im Gegenteil, alle sind froh, dass die Brachfläche verschwinden wird“, erklärt Klaus Humpe.
Nach Einschätzung des Arnsberger Stadtmarketings sei, auf die Gesamtstadt bezogen, das Angebot im Bereich der Gastgeberinnen und Gastgeber insgesamt gut aufgestellt und verfüge über ein breites, qualitativ hochwertiges Angebot. „Dennoch gibt es unserer Einschätzung nach – zum einen – einen Bedarf an größeren Hoteleinheiten im mittleren Preissegment, die insbesondere Gruppenanfragen bedienen können. Zum anderen steigt die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten im gehobenen Segment, bei denen auch der Aufenthalt und Genuss im Haus selbst im Fokus steht“, erklärt Ramona Eifert von der Pressestelle der Stadt Arnsberg.
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„Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung bedanken, die bei der Konzeption des Plans konstruktiv mitgeholfen hat“, so Wellie. Und zwar aus städtebaulich wichtigen Gründen - denn hier beginnt das Einfahrttor zur Innenstadt Neheim. „An dieser Stelle wird ein viergeschossiger Baukörper entstehen, der dem Eckgrundstück die notwendige Dominanz verleiht“, so der Architekt.
Das Hotel ist komplett barrierefrei geplant und verfügt über zwei Zimmer, die behindertengerecht ausgebaut werden. Insgesamt 2450 Quadratmeter Nutzfläche sollen realisiert werden, davon ca. 190 Quadratmeter Foyer mit Lobbybereich und Frühstücksraum. „Wichtiger Faktor bei der Planung war es, ein Hotel nach den neuesten energietechnischen Kriterien zu entwickeln. Das heißt, es werden keine fossilen Brennstoffe zum Einsatz gelangen. Eine ca. 90 Kilowatt peak Photovoltaik Anlage ist konzipiert“, so Wellie. „Diese Anlage wird wiederum die zwei Luftwärmepumpen einspeisen und das Hotel mit Warmwasser beschicken. Für die Zimmer werden Klimageräte installiert.“
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Das Angebot der B&B Hotelkette, die in ganz Deutschland vertreten ist, umfasst vorrangig Unterkünfte im mittleren Preissegment. Die schallisolierten Zimmer sind mit kostenlosem WLAN ausgestattet und modern eingerichtet. „Aktuell befinden wir uns in der Phase der Ausführungsplanung. Derzeit können wir schon sagen, dass den Gästen später 82 Zimmer zur Verfügung stehen werden in den gewohnten Kategorien Standard, Premium, Comfort, Family und Barrierefrei“, verrät Anja Timme, Public Relations-Beauftragte der Hotelkette und Jin-Direktorin. Im Sauerland ist die Hotelkette bereits mit einem Haus im hessischen Willingen vertreten, und in Winterberg soll in Kürze eines eröffnen. Mit Arnsberg käme ein weiterer B&B-Standort hinzu.
Ein letztes Detail noch zum Schluss: „Wir haben uns dazu entschieden, das Hotel, nicht wie oft üblich, mit einem Generalunternehmer zu errichten, sondern in Einzelvergabe die Aufträge zu erteilen, wovon die heimischen Firmen profitieren werden“, erklärt Erich Wellie.