Hüsten. Evangelische Gemeinde Hüsten feiert Open-Air-Tauffest am Fluss und lädt dazu ein. Wer will, kann eventuell sogar ins Wasser steigen.
Mit Ruhrwasser getauft - wenn Kirche zum Event wird: Die evangelische Kirchengemeinde Hüsten plant für den 30. Juni ein großes Tauffest. Für alle, von den Kleinsten bis zu Erwachsenen. Ein ungewöhnliches Ereignis auf jeden Fall, wohl zum ersten Mal seit langer Zeit in Hüsten. „Dennoch ganz nah am Ursprung, so wie es der Bibeltext berichtet“, sagt Pfarrerin Ulrike Rüter. „Jesus wurde von Johannes im Jordan getauft.“
Sie und rund 15 Ehrenamtler planen für den Sommer das diesjährige Gemeindefest am Anglerheim Riggenweide, direkt an der Ruhr. „Wer möchte, könnte zu seiner Taufe theoretisch auch ganz in die Ruhr steigen“, sagt Ulrike Rüter. Das steht allerdings noch nicht ganz fest. Am Ufer wird auf jeden Fall ein Becken stehen. Getauft werden können nicht nur Babys und Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene. Dazu wurden von Ulrike Rüter und der Presbyteriumsvorsitzende, Beate Ullrich, 230 Einladungen verschickt. „Es wird schöne Musik geben und nach dem Familiengottesdienst feiern wir gemeinsam ein tolles Fest.“
Dazu wird die Gemeinde eine Hüpfburg für Kinder aufbauen, ein Catering-Unternehmen ist beauftragt und ein Kuchen-Mitbring-Buffet lädt zum Schlemmen ein. Der Posaunenchor und weitere Musiker werden für Stimmung sorgen. „Solch ein Gemeindefest hat es bei uns noch nicht gegeben“, freut sich auch Beate Ullrich. Die Taufe an und in der Ruhr liefert den besonderen Anlass dazu. Pfarrerin Rüter meint: „Als Kirche sind wir eine große Gemeinschaft. Das verbindet uns weltweit. Wir gehen aufeinander zu. Die Taufe ist dabei ein Herzstück unserer Kirche. Wer getauft ist, gehört dazu.“
Bis zum 8. Mai können sich Gemeindeglieder noch zum diesjährigen Tauffest im Gemeindebüro bei Jutta Hartmann-Schulte (Tel. 02932/202693) oder bei Pfarrerin Ulrike Rüter (Tel. 02932/31569) anmelden. Die Resonanz sei bislang durchweg positiv gewesen. „Zehn Rückmeldungen gab es bereits“, so die Pfarrerin.
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Tauffeste am und im Fluss nehmen übrigens bundesweit zu und haben den Vorteil, dass sie die Tauffamilien organisatorisch, finanziell und emotional entlasten. Die evangelische Gemeinde schenkt den Familien und ihren Freunden einen feierlichen Rahmen, den sie nicht allein vorbereiten müssen. Die Organisation übernehmen in diesem Fall die Hüstener Ehrenamtler, die bereits mitten in den Vorbereitungen stecken.
Zudem sind alle bereits getauften Bürgerinnen und Bürger eingeladen. „Denn auch Jahre nach dem Fest berichten viele Menschen, dass sie das Fest in eindrucksvoller Erinnerung behalten haben. Sie erlebten sich als Teil einer größeren Gemeinschaft. Auch Leute, die sich zuvor wenig mit der Kirche verbunden fühlten, haben den Ort durch ein Tauffest als positiv wahrgenommen“, erklärt die Hüstener Pfarrerin.
Im aktuellen Gemeindebrief sind zudem zahlreiche und gute Gründe für die Taufe angegeben: Viele Eltern spürten angesichts der Geburt eine große Dankbarkeit. Tief sitze auch der Wunsch nach Vermittlung guter Werte, die Hoffnung auf Bewahrung, Schutz und Nähe der Gemeinschaft. „Auch das Amt der Patenschaft spielt hierbei eine große Rolle“, so die Pfarrerin. „Das ist etwas Großartiges. Mit den Paten stehen dem Kind liebe Menschen an der Seite, die sie durch das Leben begleiten. Eine große Entlastung für die Eltern.“ Ob die Paten beim Tauffest an der Ruhr nasse Füße bekommen, kann die Pfarrerin nicht ausschließen. „Wir sind gespannt auf diesen Tag“, sagt sie schmunzelnd.