Arnsberg. Staub und Dreck in der Schule sind ein Problem. Pflastern kommt nicht in Frage, versiegeln auch nicht. Stadt schlägt „kreative Lösung“ vor.
Zum Thema „Naturnahe Schulhofgestaltung/Schulhof Oeventrop“ hat die Stadt auf Nachfrage nun weitere Informationen gegeben: „Die Entwicklung des neuen Schulzentrums in Oeventrop ist ein herausragendes Projekt, was jedoch für den laufenden Schulbetrieb eine besondere Herausforderung darstellt“, erklärt Ramona Eifert, „so ist der bisherige Schulhof, wo auch Spielgeräte standen, aktuell Baufläche. Vor dem jetzigen Schulgebäude steht eine Asphaltfläche zur Verfügung, die aber nicht ausreicht. Daher wurde eine weitere Fläche angelegt. Diese beiden Flächen werden jedoch nur temporär genutzt, da diese nach Fertigstellung der Maßnahme weder Schulhoffläche bleiben, noch im künftigen Außengelände der Schule liegen.“
Wassergebundene Decken
In Absprache mit der Schule sei ein Teil der Fläche mit einer „wassergebundenen Decke“ ausgebaut worden, so die Pressesprecherin der Stadt Arnsberg weiter. Hierbei handele es sich um eine hochwertige, nicht versiegelte Fläche - mit entsprechendem Unterbau, dynamischer Zwischenschicht und einer Deckschicht. Zudem habe man eine große Anzahl an mobilen Spielgeräten angeschafft.
„Wassergebundene Decken finden vielerorts Anwendung, auch auf Schulhöfen. So auch in Arnsberg, z.B. an der Agnes-Wenke-Schule oder der Grundschule Müschede“, führt Ramona Eifert weiter aus. Auch an der Grundschule Oeventrop gab es im Spielbereich des alten Schulhofes schon wassergebundene Decken. An allen neuen naturnah gestalteten Außengeländen von Kitas fand diese Art der Flächengestaltung ebenfalls Anwendung - und habe sich überall bewährt.
„Wassergebundene Decken werden auch an Bedeutung weiter zunehmen, denn es ist wichtig, auch künftig aufgrund der Klimaveränderungen Schulhöfe zu entsiegeln, um beispielsweise deren Nutzung bei Hitze erträglicher zu machen“, erklärt die Stadtverwaltung. Wassergebundene Flächen in Verbindung mit Pflanzflächen und zu pflanzenden Bäumen eigneten sich hierfür besonders.
Zur Entsiegelung von Schulhofflächen gibt es in Arnsberg entsprechende politische Beschlüsse. Es ist vorgesehen, einen Teil des Außengeländes und Schulhofes des neuen Schulzentrums, unabhängig vom Bau der Schulgebäude, bereits in 2025 auszubauen. Diese Flächen stehen dann bereits für Schulzwecke zur Verfügung und bieten den Kindern zeitnah Spielmöglichkeiten in einem attraktiven Umfeld. Das bedeute auch, dass die Nutzungsdauer der temporär eingerichteten Flächen absehbar ist, heißt es in der Stellungnahme.
„Kunstrasen ist die schlechteste Alternative“
Ramona Eifert: „Nun ist es so, dass der gleichzeitige Neubau des Kindergartens und die Kanalbauarbeiten an der Grundschule Oeventrop derzeit zur starken Beeinträchtigung des gesamten Geländes führen und zusätzlich Schmutz, auch auf das nutzbare Gelände, getragen wird.“ Daher habe die Verwaltung nach Möglichkeiten gesucht, die Situation für den Schulbetrieb aufgrund dieser zurzeit besonderen Umstände zu verbessern. Die Fläche bleibe grundsätzlich erhalten, es ergebe sich jedoch die Möglichkeit, an gebrauchten Kunstrasen aus anderen Baumaßnahmen zu gelangen.
„Die wassergebundene Decke ist geeignet, dass dieser Kunstrasen fachmännisch darauf verlegt werden kann. Somit wird die Verwaltung in zwei Bauabschnitten dort diesen Kunstrasen auslegen“, sagt die Stadtsprecherin.
WP-Leser Uwe Waag ist angesichts dieser Aussichten erschrocken. Er schreibt: „Kunstrasen ist die schlechteste Alternative für eine Grundschule! Wer dieses Thema kennt, sollte mal die Berichte über den Abrieb des Kunstrasen lesen, da wurde wohl nachgewiesen, dass in den Lungen und im Körper Partikel nachgewiesen wurden. Und das nächste Problem bei hoher Beanspruchung ist die Entsorgung!“