Arnsberg. Anzünder Werner Bühner war wohl der glücklichste Mensch in der Stadt. Kaum einer merkte, dass das Feuer um einige Meter versetzt worden war.
Es war eine Osterfeuerveranstaltung wie aus dem Bilderbuch, tausende Besucher wanderten am Abend des 1. Festtages hinauf zum Arnsberger Kreuzberg. Mittendrin in dieser Gemengelage Osterfeueranzünder Werner Bühner, das Heimatbund-Urgestein war an diesem Abend der wohl glücklichste Mensch in der Stadt.
Weihnachtsbäume eingesammelt
Die Vorfreude in der Bevölkerung nach einem Jahr „Osterfeuerpause“ war groß, denn bereits am Karfreitag und Karsamstag machten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger auf dem Kreuzberg ein Bild vom Osterfeueraufbau. Hoch oben über der Stadt waren die Helfer des Heimatbundes eifrig dabei, die von der Stadt eingesammelten Weihnachtsbäume zu einem Holzstoß aufzuschichten. Mit Erfolg, denn wohl kaum einer bemerkte, dass das Feuer aufgrund behördlicher Vorgaben drei Meter nach vorne versetzt worden war. Los ging es dann am Abend des Ostersonntags.
Bei Einbruch der Dämmerung zogen 300 Fackelträger entlang der Kreuzwegstationen hinauf zur Osterfeuerwiese. Die Fackelverteiler Axel Hesse, Jörg Gräwert und Jörg Böckeler vom Löschzug Arnsberg hatten alle Hände voll zu tun, denn die Warteschlange stand fast bis zum Jägerhaus. Die erste Fackel wurde im Beisein der Kommunionkinder vom Osterlicht der Heilig-Kreuz-Kirche entzündet. Oben angekommen, löschten Feuerwehrleute die Fackeln ab, das Blasorchester der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft begleitete die Veranstaltung mit österlicher Musik.
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Dann kam der große Moment für Werner Bühner. Unter den wachsamen Augen des Osterfeuer-Experten Peter Hansknecht hielt der engagierte Heimatfreund die brennende Fackel an den Holzstoß. Schnell loderten die Flammen in die Höhe, die Feuerwehr war mit einem Wassertank vor Ort und hatte ein so genanntes Hydroschild Richtung Wald aufgebaut, die Wehrleute mussten glücklicherweise nicht weiter einzugreifen. Denn gerade die Verfügbarkeit der Feuerwehr sowohl beim Osterfeuer als auch bei einem gleichzeitigen Einsatz im Stadtgebiet Alt-Arnsberg war im Vorfeld vielfach diskutiert worden.
Den Abschluss der Osterfeuerveranstaltung bildete ein großes Höhenfeuerwerk. Raketen und bunte Sterne erleuchteten weithin sichtbar den Nachthimmel. Osterfeuer-Chef Peter Hansknecht freute sich über die zahlreichen Besucherinnen und Besucher und über die gelungene Veranstaltung: „Super, ich bin sehr zufrieden“, lautete sein Fazit. Ebenfalls erfreulich war das große Interesse an der geöffneten Kreuzkapelle, der Heimatbund plant jetzt, das 1868 erbaute schmucke Gotteshaus im Sommer stundenweise für Gäste zu öffnen.
Nach dem Fest ist vor dem Fest, und nun muss nach vorne geschaut werden, wie es mit dem Arnsberger Osterfeuer in Zukunft weitergeht. Ein „Runder Tisch“ mit Vertretern des Heimatbundes und der Stadt ist zu diesem Zweck kurzfristig geplant.
Die schönsten Aufnahmen vom Arnsberger Osterfeuer finden Sie hier in unserer Fotostrecke: