Arnsberg. Bei der Feier der Reifeprüfung trifft Kreativität auf Unternehmergeist: Arnsberger Schulen bereiten sich teils seit Jahren auf die Feiern vor.

Die Vorbereitungen für die Abi-Feiern laufen auf Hochtouren. Fast genau so hohe Wellen schlug unser Bericht über die Kosten für die Party am Städtischen Gymnasium in Sundern. 50.000 Euro wollen die Schülerinnen und Schüler dort zusammenbringen. Wird es auch in Arnsberg so teuer? - Die Abiturienten der hiesigen vier Gymnasien (Franz-Stock, Marien, St. Ursula und Laurentianum) stecken ebenfalls tief in den Planungen.

Wie viele Leute helfen bei den Vorbereitungen mit? - Antonia Häger (17) vom St.-Ursula-Gymnasium, SUG: „Wir sind insgesamt 86 Schüler in unserer Stufe. Die einzelnen Planungspunkte (Finanzen, Abi-Ball, Zeitung, Pullover, Abi-Sturm, Zeugnisvergabe, Messe und Motto-Woche) haben wir in mehreren Abi-Komitees mit jeweils 10 bis 20 Helfern organisiert.“

Das Abi- Komitee des Franz-Stock-Gymnasiums.
Das Abi- Komitee des Franz-Stock-Gymnasiums. © WP | Privat

Pia Ziegler (17) und Lina Slidak (18) leiten die Koordination der Q2-Stufe am Franz-Stock-Gymnasium (FSG). Auch hier wollen nach den Prüfungen rund 80 Schülerinnen und Schüler kräftig feiern. „An Mithilfe bei der Organisation fehlt es uns nicht“, freuen sie sich. „Bei uns sind alle sehr engagiert. Die Vorbereitungen für das Abi-Fest haben bereits vor zwei Jahren begonnen.“

Auch Jonte Bachen (17) und Vanessa Nedinic (18) vom Mariengymnasium (MGA) sind mit verschiedenen Aufgaben betreut. „Ja, macht schon Spaß. Bei uns sind viele Schülerinnen und Schüler eingebunden.“ Romy Baier (17), die mit Freundin und Stufenkollegin Maja Satorius (18) die Organisationszügel am Laurenz in der Hand hält, verrät: „Es gibt jede Menge im Vorfeld zu überlegen und zu lenken. Da helfen viele Leute mit. Gute Tipps gibt es zudem von Eltern und Lehrern.“

Was plant ihr für ein Fest?

Antonia vom SUG: „Am 21. Juni bekommen wir unser Abiturzeugnis. Abends dann der Abi-Ball in der Hüstener Schützenhalle. Der Tag beginnt mit einem Gottesdienst in der St. Johannes Kirche in Neheim. Im Anschluss gibt es einen Sektempfang. Der Abend startet mit dem Essen und Programm (Musik, Tanz und Spiele). Der inoffizielle Teil folgt ab 23 Uhr. Hier kommen Freunde, Schüler und Ehemalige.“ Und Pia vom FSG sagt: „Wir feiern den Abi-Ball in der Schützenhalle Müschede. Zuvor gibt es in der Schule einen Sektempfang, und jedem Abiturienten wird bei der Zeugnisübergabe eine Blume überreicht.“

Auf einen „magischen Abgang“ freut sich das Abi-Komitee des Mariengymnasiums.
Auf einen „magischen Abgang“ freut sich das Abi-Komitee des Mariengymnasiums. © WP | test

Jonte vom MGA: „Wir feiern im Forum der Schule und rechnen am Abend mit rund 500 Gästen. 78 davon sind Abiturienten.“ Romy vom Laurenz sagt: „Nach guter Überlegung haben wir uns für die Halle in Niedereimer entschieden. Dort ist es - im Vergleich zu anderen Standorten - verkehrstechnisch und preislich am günstigsten.“

Wie hoch ist euer Budget?

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen niveauvollen Abschluss bei gleichzeitigem Bewusstsein für den Kostenumfang auszurichten. Dabei wollen wir uns an den Ausgaben der vorherigen Abschlussjahrgänge des St.-Ursula-Gymnasiums orientieren. Das lag bei etwa 30.000 bis 35.000 Euro. Diese Kostenveranschlagung beinhaltet Punkte wie DJ, Ton und Technik, Security, Catering, Toilettenpersonal, Reinigungsservice, Versicherungen, Dekoration, Fotografie, Hallenkaution, Getränke. Wir versuchen zu sparen, wo wir können und sind deshalb dankbar, dass beispielsweise Schüler der elften Klasse für uns kellnern“, sagt Antonia.

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Die Gesamtkalkulation am FSG liegt bei 30.000 Euro. „Damit sollte alles abgedeckt sein“, erklärt Pia. Sie meint damit den Sektempfang, die Deko, Blumen, das Catering, Security, die Technik, DJ, Versicherungen, Gema-Gebühren, der rote Teppich und das Personal hinter der Theke. Sogar an die Nebenkosten, wie etwa Strom, Wasser und Gas, haben sie gedacht. Am MGA rechnet man mit Gesamtkosten von 23.000 Euro. Da das Fest in der Schule stattfindet, fielen erhebliche Kosten wie Raum-Miete und Versicherungen weg. Das Finanzkomitee am Laurenz hat sogar noch sparsamer kalkuliert, obwohl nicht in der Schule gefeiert wird. „Wir planen mit einem Budget von 12.000 bis 15.000 Euro“, so Romy.

Wie viele Gäste werden erwartet?

„Beim offiziellen Teil (Messe, Zeugnisvergabe, Essen) werden am SUG 84 Abiturienten und rund 270 Gäste erwartet. Bei der anschließenden Party dann noch mehr. Dieses Jahr möchten wir keine Abendkasse anbieten. Es werden natürlich Karten für den inoffiziellen Teil im Vorverkauf angeboten. Da dieser noch nicht begonnen hat, können wir die Anzahl der Gäste nicht genau einschätzen. Nach Erfahrung der letzten Jahre rechnen wir mit ungefähr 800 Personen“, erklärt Antonia. Pia vom FSG sagt: „Wir sind 80 Abiturienten, die allesamt Gäste mitbringen. Im Vorfeld hat jeder insgesamt 330 Euro auf ein extra dafür angelegtes Konto eingezahlt.“

Abikomitee des Laurentianum (v.l.): Nina Mansfeld, Romy Baier, Maja Sartorius und Benedikt Hannappel (es fehlen: Leonie Kelle und Laurenz Finke).
Abikomitee des Laurentianum (v.l.): Nina Mansfeld, Romy Baier, Maja Sartorius und Benedikt Hannappel (es fehlen: Leonie Kelle und Laurenz Finke). © WP | Privat

Das Komitee um Jonte Bachen und Vanessa Nedinic vom MGA rechnet mit 500 Gästen, davon 78 Abiturienten. „130 Euro hat jeder Schüler im Vorfeld eingezahlt.“ Am Laurenz hat jeder Abiturient 100 Euro eingezahlt. „Erwartet werden 600 Leute“, sagt Romy.

Gab es Aktionen, um genügend Geld für die Feier zu sammeln?

„Neben Klassikern - wie Waffeln backen - haben wir einen Wintermarkt mit Gebäck und Kakao und einer großen Tombola veranstaltet. Eintrittskarten zum Festabend und Getränke sollten zudem einen Anteil der Ausgaben decken“, meint Antonia vom SUG. Auf den Verkauf von Waffeln setzte auch das FSG. „Außerdem haben wir noch Pfandflaschen gesammelt und ein paar Sponsoren für die Party gefunden“, so Pia. Am MGA brachten die frisch gebackenen Waffeln 1300 Euro ein. Beim Soccer-Cup gewannen die sportlichen Schüler 250 Euro. „Zudem kamen bei unserer Socken-Fundmate-Aktion stolze 1000 Euro zusammen“, freut sich Jonte. Und das Finanzkomitee am Laurenz trug Geld mit einem Crepes-Verkaufsstand und beim Kinderschminken auf dem Arnsberger Flohmarkt zusammen.