Arnsberg. Es sind für die Vereine nur kleine Beiträge: Die städtische Sportförderung belohnt in Arnsberg vor allem aber die Jugendarbeit.

Die Summe klingt angesichts der vielen von Sportvereinen geleisteten Aufgaben ziemlich klein, doch sind auch die Mittel der Sportförderung der Stadt Arnsberg ein Baustein zur Finanzierung der heimischen Sportclubs. Für das Jahr 2023 schüttet die Stadt Arnsberg rückwirkend 28.080 Euro an ihre 57 Sportvereine und den Stadtsportverband Arnsberg aus. Vor allem belohnt wird, wenn Vereine Jugendarbeit leisten. Basis der Ausschüttungen sind die Vorgaben der „Richtlinien zur Förderung des Sports“.

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„Natürlich wirkt der Betrag bei der Menge an Sportvereinen und insbesondere der vereinsgebundenen Sportlerinnen und Sportler gering“, sagt Anna Lena Brandt für den Vorstand des Stadtsportverbandes, „und bei Förderungen wie der Moderne Sportstätte 2022 oder auch dem Aufstand nach befürchtetem Ende der Übungsleiter-Pauschale zeigt sich, dass die Vereine mehr Geld und Förderung immer gut gebrauchen können und auch sinnvoll einsetzen.“ Den Vereinen sei aber auch klar, dass es sich bei der Sportförderungssumme nur um die direkte Förderung handelt und dabei noch vieles mehr als Förderung des Sports gelten müsste, was dort nicht abgebildet ist. „Die Pflege vereinseigener Anlagen und der derzeitige Verzicht auf Nutzungsentgelte der Sportstätten sind nur Beispiele dafür, wo eigentlich noch gefördert wird“, betont Brandt.

Den größten Block machen die Gelder für Angebote und Mitgliedszahlen in der Jugendarbeit aus. 35 Prozent der Mittel - das sind 9478 Euro - werden an die Vereine nach einem Schlüssel für Kinder und Jugendliche im Verein ausgezahlt. In diesem Jahr wurden zusätzlich 4714 Euro berücksichtigt, die an anderer Stelle von den Vereinen nicht abgerufen wurden. Gemeldet waren in den Arnsberger Sportvereinen im Jahr 2023 immerhin 6970 Mitglieder unter 18 Jahren, unter denen die 14.192 Euro aufgeteilt werden.

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Der Pro-Kopf-Zuschuss von aufgerundet 2,04 Euro pro Mitglied im Kinder- und Jugendalter als Direktzahlung an die Vereine beeindruckt nicht. Das gilt im Einzelfall ebenso für die Zuschüsse zu vereinseigenen Anlagen. Die Stadt verweist aber darauf, dass sie weit mehr für die heimischen Sportvereine leistet, indem sie Sport- und Trainingsstätten bereithält und baut. Die Abschreibungen dafür bewegen sich jährlich im Bereich von mehreren Millionen Euro. Fast 250.000 Euro machen nach Auskunft von Marc Vollmer, Fachbereichsleiter Sport bei der Stadt, die Gelder aus, die Sportvereine zur Pflege von ihnen übertragenen Sportstätten wie zum Beispiel Kunstrasenplätze erhalten.

So verteilen sich direkte Fördergelder im Sport in Arnsberg.
So verteilen sich direkte Fördergelder im Sport in Arnsberg.

Sportplätze, Sporthallen, Stadion Große Wiese, Schwimmbäder und zunehmend auch Bewegungsangebote im öffentlichen Raum, die nicht vereinsgebunden genutzt werden, werden unterstützt. Die Förderung des Sports teilt sich in zwei Bereiche auf: Das ist die Pflichtaufgabe für den Schulsport und die freiwillige Aufgabe für den Vereinssport. Vielfach nutzen Sportvereine aber Infrastrukturen, die ein Schulträger vorhalten muss. Für die Nutzung werden die Vereine im Erwachsenenbereich aber auch durch Nutzungsentgelte zur Kasse gebeten.

Eine Förderung des Gesellschaftsmotors Sportvereine muss auf allen Ebenen und auch in angespannten Situationen Pflicht sein.
Anna-Lena Brandt - Vorstand Stadtsportverband Arnsberg

Bezuschusst von der Stadt werden Aus- und Fortbildungskosten von Übungsleitern in den Vereinen und auch Kooperationen zum Beispiel mit Kindergärten oder dem Offenen Ganztag von Schulen. 13 Euro pro Übungsleiterstunde können da angesetzt werden. 2023 wurde die veranschlagte Auszahlungssumme von 5416 Euro aber gar nicht erreicht. Obwohl alle Anträge berücksichtigt wurden, so die Verwaltung, konnten nur 702 Euro an die Vereine für die Kooperationen überwiesen werden. Der Restbetrag von 4714 Euro wurde den Vereinen von der Stadt aber nicht vorenthalten, sondern auf den Etat zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit zugeschlagen. „Nach Corona sind viele Kooperationen nicht mehr wieder angelaufen“, weiß Marc Vollmer. Den Vereinen würden zu den benötigten Zeiten in Kitas und Grundschulen die über 18-jährigen Übungsleitern nicht zur Verfügung stehen.

Grundsätzlich profitieren in absoluten Zahlen die großen mitgliederstarken Vereine am meisten von der direkten Sportförderung der Stadt. Vereine finanzieren sich maßgeblich über die Mitgliedsbeiträge und auch viel über Sponsoren und Unterstützung aus der heimischen Wirtschaft. Zuschüsse für qualifizierte Übungsleiter gibt es über den Landessportbund. Weitere Mittel des Landers werden auch über Förderprogramme wie zuletzt Moderne Sportstätten an die Vereine ausgeschüttet. Je nach Projekt sind auch Leader-Gelder zu beantragen. Aber auch hier sind Eigenleistungen zu bringen.

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Und dann wird Anna-Lena Brandt - zugleich SPD-Vertreterin im Stadtrat - politisch. „Die angespannten Kommunalhaushalte sollten bei uns und auch anderen Gemeinden vielmehr eine Botschaft an Land, Bund und EU sein, dass Förderungen auch von ganz anderer Stelle erfolgen sollten.“ Dafür habe es in den letzten Jahren gute Beispiele gegeben, wie von dort Sportvereine unterstützt werden können. „Von allen Stellen wünschen wir uns Unterstützung, gute Zusammenarbeit und noch pragmatischere Wege zur Entlastung“, so Brandt, „.eine Förderung des Gesellschaftsmotors Sportvereine muss auf allen Ebenen und auch in angespannten Situationen Pflicht sein.“