Neheim/Hüsten. Die Termin-Panne fiel erst jetzt auf: Nun suchen Organisatoren von Käsemarkt Hüsten und Frühlingsfest Neheim nach guten Lösungen.
„Da ist etwas gründlich schiefgelaufen“, gibt Citymanager Conny Buchheister vom Aktiven Neheim unumwunden zu. Erst jetzt fiel auf, dass das Frühlingsfest in Neheim und der 22. Käsemarkt in Hüsten in diesem Jahr auf ein und denselben Termin gelegt worden sind. Beide beim Publikum auch aus den umliegenden Städten beliebte Veranstaltungen finden zeitgleich am 16. und 17. März statt.
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Dementsprechend verärgert zeigte man sich in ersten Reaktionen in Hüsten. Insbesondere Rupert Schulte, einer der Begründer des Hüstener Käsemarkts, zeigte sich in dieser Woche fassungslos. „Das kann doch nicht sein“, sagte er und witterte „eine Frechheit“ und ein ein rücksichtloses Verhalten der Neheimer. Der Käsemarkt sei schon im vergangenen Jahr zu dem seit über 20 Jahren bewährten Termin angemeldet worden - nämlich eine Woche vor den Ferien. Das Neheimer Frühlingsfest fand nie zeitgleich statt. Ganz ursprünglich, so erzählt Rupert Schulte, habe der Verkehrs- und Gewerbeverein Hüsten den Käsemarkt sogar am Palmsonntag fixieren wollen. „Da spielte aber damals unser Pastor nicht mit“, erinnert sich Schulte.
Beckschäfer: „Wir müssen Kräfte in Arnsberg bündeln“
Ingo Beckschäfer vom Verkehrs- und Gewerbeverein Hüsten will nun aber „keine Schuldzuweisungen“, sondern nach vorne schauen. „Natürlich war ich zuerst auch sauer. Vielleicht aber musste das mal so kommen, damit wir endlich merken, dass wir in Arnsberg alle unsere Kräfte bündeln müssen“, so Beckschäfer. Nun würden die Kunden - insbesondere die von auswärts - darüber mit den Füßen abstimmen, ob ein gemeinsamer Termin gut oder schlecht ist. „Vielleicht kann sich das ja doch befruchten“, sagt Beckschäfer.
Fakt ist: Es gab nun eine Panne. Conny Buchheister hatte zunächst eine Woche später als Termin gewählt und bei der Stadt angegeben, dann umgeplant und den Hüstener Termin schlichtweg übersehen. Ein Problem mit dem von ihm gewählten Termin witterte Buchheister nicht und warf die Werbemaschine an. Schon im vom Aktiven Neheim herausgegebenen Jahreskalender wurde am 16./17. März 2024 das Frühlingsfest eingetragen. Und beim Stadtmarketing merkte man erst in dieser Woche die Überschneidung, als Buchheister die formale Genehmigung für den Neheimer Frühling abholen wollte. „Dumm gelaufen“, so Stadtmarketing-Managerin Tatjana Schefers.
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Alle Beteiligten - aus gesundheitlichen Gründen ist Rupert Schulte im Orga-Team des Käsemarktes aus der ersten Reihe zurückgetreten - sind nun darum bemüht, gemeinsam mit der Stadtmarketing-Managerin Tatjana Schefers eine für alle Seiten befriedigende Lösung zu finden. Fest steht aber: „An den Terminen können beide nichts mehr ändern“, so Conny Buchheister. Die Planungen und die Werbung sei auf beiden Seiten zu weit vorangeschritten. Das bestätigt auch Ingo Beckschäfer aus Hüsten.
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Busse zur Anbindung des Käsemarktes an das Frühlingsfest?
Die Herausforderung wird nun sein, die maximalen Synergien aus zeitgleich stattfindenden Terminen zu fördern. Der Internationale Käsemarkt lockt Aussteller aus verschiedensten Ländern mit ihren Käseprodukten und dazugehörigen Delikatessen an. Der Markt läuft über zwei Tage. In Neheim ist das Frühlingsfest inklusive verkaufsoffenem Sonntag auch über zwei Tage angesetzt. Auch in Hüsten ist verkaufsoffener Sonntag. „Vielleicht nehmen die Kunden ja das komplette Paket so an“, sagt Ingo Beckschäfer. Man müsse nun gemeinsam in der Bewerbung gehen. Und natürlich müsse auch in Neheim auf den Hüstener Käsemarkt hingewiesen werden. „Es hat jetzt schon konstruktive Gespräche gegeben“, stellt Tatjana Schefers fest, „ich sehe das jetzt als Chance, etwas Neues zu probieren“.
Sicher sollen nun während des Neheimer Frühlings Flyer verteilt werden, die auch auf den Hüstener Käsemarkt hinweisen. Ebenso sollen sogenannte Störer auf die schon fertige Werbung gesetzt werden, die ebenfalls den Käsemarkt mitbewerben. Angestrebt sei auch der Einsatz von zwei Bussen, die halbstündig den Käsemarkt von Neheim aus anbinden. „Das müssen die Hüstener aber entscheiden, ob sie das wollen“, so Conny Buchheister.