Hüsten. Der Hüstener Unfallhäufungspunkt für Radler an der Kleinbahnstraße ist seit Jahren bekannt. Lösung des Problems offenbar nicht möglich.
An einer der wohl gefährlichsten Punkte des gesamten Arnsberger Radwegenetzes kam es am Montagabend einmal mehr zu einem schweren Unfall. Eine 80-jährige Radfahrerin stürzte, als sie mit ihrem Zweirad die diagonal die Kleinbahnstraße querenden Schienen des RLG-Bahnverkehrs kreuzen wollte. Die Frau musste offenbar lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Es handelt sich um einen bekannten Unfallschwerpunkt, für den es anscheinend keine wirklichen weiteren Lösungsansätze gibt.
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Am Tag danach zeugen Farbstriche an der Unfallstelle vom schlimmen Sturz. Aufgrund der erheblichen Verletzungsfolgen war am Montag das Unfallaufnahmeteam mit modernster Messtechnik angerückt. Die Straße war mehrere Stunden lang für die Untersuchung des Unfallortes gesperrt.
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An dieser Stelle ist große Aufmerksamkeit angebracht. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu schweren Stürzen von Radfahrerinnen und Radfahrern, die zu erheblichen Verletzungen führen können. Das Problem: Wer die in die Straße eingelassenen Schienen kreuzt, droht mit den Reifen in eben diese zu geraten, wenn er die Gleise in einem zu spitzen Winkel überfährt. Optimal ist es, die Gleise so weit wie möglich im rechten Winkel zu kreuzen. Das aber geht hier nicht.
Damit genau dies für jeden Radfahrenden ersichtlich ist, wurde an der Kleinbahnstraße schon vor längerer Zeit eine markierte Fahrspur für Fahrräder eingerichtet. Wer diesen Kurs exakt einschlägt, wird die Gleise so überfahren, dass er im Normalfall nicht stürzt. Die aufgezeichnete Fahrspur macht allerdings einen relativ engen S-Kurven-Schlenker, so dass auch hier Fahrsicherheit und allgemeine Vorsicht von Nöten ist. „Das ist ganz übel, dort über die Gleise zu kommen“, berichtet auch Heidi Egidius auf unserer Facebookseite im Kommentar auf die Unfallmeldung. Auch HSK-Polizeisprecher Michael Schemme meint, dass „man hier mal etwas ändern muss“.
Stadt sieht wenig Spielraum für bauliche Veränderungen
Unsere Redaktion thematisiert die Gefahrenstelle nicht zum ersten Mal. „Mehrfach in der Woche stürzen an dieser Stelle Radfahrer“, berichtete damals eine Anwohnerin. Besonders häufig kämen die Stürze in Fahrtrichtung Neheim vor. „Die Gefahrenstelle ist als Unfallhäufungsstelle bekannt“, sagte damals auch die Pressestelle der Stadt Arnsberg. Untätig war die Stadt tatsächlich auch nicht - schließlich richtete sie die Fahrspur ein. An der Gleisüberquerung als solches - das machte die Stadt schon damals klar - sei aber nicht zu rütteln. „In dem Bereich der Kleinbahnstraße, in dem der Radweg die Bahngleise kreuzt, ist eine bauliche Veränderung aufgrund des Platzmangels nicht möglich“, hieß es damals. Eine klare Beschilderung sowie die auffälligen Markierungen sollten für Entschärfung sorgen.
Das reicht WP-Leser Olaf Müller nicht: „Die Radverkehrsführung gehört dort dringend verbessert“, kommentiert er, „die Verschwenkung des Radweges reicht nicht, um mit einem empfohlenen Mindestwinkel von 45 Grad zu queren, nicht mal die kritischen 30 Grad können dort innerhalb der Radspur erreicht werden.“ Tatsächlich bedarf es auch innerhalb der Radspur noch einmal eines Gegenlenkens und exakten Einhaltens der „Ideallinie“.
Radexpressweg, eigentlich
Der Streckenabschnitt liegt auf einer der wichtigen Achsen des Radwegenetzes der Stadt Arnsberg - dem Radexpressweg, der in gerader Linie Radfahrer von Voßwinkel bis nach Arnsberg führt. Es ist aber nicht die einzige Stelle auf Arnsbergs Radwegen, wo eine Schienenquerung immer wieder zu Stürzen führt. Ähnliches passiert unter dem Viadukt in Arnsberg in Muffrika auf dem Ruhrtalradweg. Auch dort kommen immer wieder Radfahrende zu Fall. Auch eine Gummieinlage im Schienenkanal kann manchmal nicht verhindern, dass sich Vorderräder dort verkeilen.