Müschede. Politik in Müschede fordert ein intensiveres Zusammenwirken für bessere Grundschul- und Ganztagsräume im Ort.
In einer gemeinsamen politischen Initiative macht sich der Bezirksausschuss Müschede durch einen gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, Grüne, FDP und SBL an die Stadtverwaltung für eine bessere Raumplanung der Grundschule Müschede und Offenen Ganztag (OGS) stark. Vorangegangen war ein Treffen des Bezirksausschusses mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen als Träger der OGS.
Im Antrag bittet der Bezirksausschuss um ein „möglichst zeitnahes“ Treffen oder Workshop - noch vor den Osterferien mit allen Beteiligten. Stadtverwaltung, Grundschule Müschede, OGS Müschede und „im optimalen Falle auch Elternvertreter“ sollen dabei ein gemeinsames Konzept für die OGS der Grundschule Müschede erarbeiten. „Das Ziel dabei soll eine optimale Verzahnung aus Schule und OGS, unter Berücksichtigung der räumlichen Bedarfe aller Beteiligten, sein“, sagt CDU-Bezirksausschuss-Vorsitzender Christoph Hillebrand im Namen der Antragsteller. Konkret vorgeschlagen wird., eine Anmietung des Müscheder Pfarrheims in die Planungen einzubeziehen. Um die bessere Zusammenarbeit zwischen Lehrern und OGS-Kräften zu fördern, würde der Bezirksausschuss im Workshop die Unterstützung durch einen Mediator begrüßen.“
Der Bezirksausschuss, der sich in letzter Zeit intensiv mit dem Thema Grundschule und OGS beschäftigt habe, verweist auf den wachsenden Raumbedarf der Schule, für die in den kommenden Jahren eine komplette Zweizügigkeit erwartet werde. „Auch aus persönlichen Kenntnissen über Zuzug, geht der Bezirksausschuss davon aus, dass die Schülerzahlen noch über den Prognosen der Stadtverwaltung liegen werden“, teilt Hillebrand mit. Dies bedeute dann, dass acht Klassenräume dauerhaft zur Verfügung stehen müssen.
Der Bezirksausschuss stellt klar:; „Wir erwarten, dass hier keine Kinder aus Platzmangel abgewiesen werden und die Möglichkeit einer durchgängigen Zweizügigkeit sichergestellt wird“. Das Ziel ist klar umrissen: „Alle Müscheder Kinder sollen auch künftig die Grundschule Müschede besuchen können“, sagt Christoph Hillebrand auf Nachfrage. Der Ausschuss wolle dafür jetzt die Weichen stellen und nicht erst dann, wenn diese Kinder angemeldet sind - dann sei es zu spät. „Uns fehlt da gerade ein vernünftiger Plan seitens der Stadtverwaltung“, so der Müscheder, „da brauchen wir mehr Weitsicht.“
Derzeit besuchen 119 Kinder die Grundschule Müschede - die Klassen 1 und 2 sind aktuell zweizügig. 75 Prozent davon nehmen die Angebote des Offenen Ganztags wahr. 29 Kinder werden sich bis 13 Uhr betreut, weitere 48 bis 16 Uhr. Aus den aktuellen Schulanmeldezahlen für das kommende Schuljahr macht die Stadtverwaltung noch ein Geheimnis - unserer Redaktion wurden auf Nachfrage keine Zahlen genannt. In Müschede wird aber fest von einer Zweizügigkeit ausgegangen.
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Kein Geheimnis ist aber, dass dann auch der Offene-Ganztags-Betrieb Räumlichkeiten braucht. Der Bezirksausschuss unterstütze eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und OGS. Das könne in großen Räumen, wie dem neueren Gebäudeteil der Schule, auch eine gemeinsame Nutzung der Klassenräume aus Grundschule und OGS bedeuten. Aktuell befindet sich im Altbau aber auch der Essensraum mit der Küche der OGS. Dieser Raum wird künftig als Klassenraum benötigt. Der Bezirksausschuss geht davon aus, dass das ehemalige Lehrerzimmer beziehungsweise die ehemalige Bücherei dies nicht auffangen kann. Sie stünde spätestens, unter Berücksichtigung der aktuellen städtischen Zahlen, ab dem Schuljahr 2025/26 aufgrund der erneuten Zweizügigkeit der Eingangsstufe nicht mehr zur Verfügung.
Idee der Anmietung des Pfarrheims für die OGS
Daher bringen die Lokalpolitiker im Bezirksausschuss das benachbarte Pfarrheim ins Spiel, das im Rahmen der Immobilienstrategie des Pastoralverbundes St. Petri Hüsten veräußert werden soll. „Es gibt Interessenten aus dem Ort, die bereit wären, das Gebäude zu erwerben. Nicht als Rendite-Objekt, sondern um dies kostendeckend dem Ort und seinen Kindern zur Verfügung zu stellen“, so Hillebrand. Denkbar wäre sei zum Beispiel, das Pfarrheim für den Küchen- und Essbereich, aber auch für spezielle Angebote der OGS zu nutzen. Dafür wäre es auch nicht erforderlich, das komplette Gebäude zu mieten. Der Vorteil: „Da irgendwann die Schülerzahlen sicherlich wieder rückläufig sind, wäre die Anmietung auch nur auf einen begrenzten Zeitraum erforderlich“, so die Idee des Bezirksausschusses. Geld ließe sich auch sparen, weil nicht alle Klassenräume mit neuen Möbeln für die Doppelnutzung mit der OGS ausgestattet werden müssten.
Ein Problem könnte sein, dass das Pfarrheim und die Grundschule Müschede getrennt sind. „Das sehen wir als unkritisch“, so Christoph Hillebrand. Zum einen handele es sich um eine wenig befahrene Straße, zum anderen könnte man durch einen Zebrastreifen oder sogar durch die Umwandlung in eine Sackgasse Abhilfe schaffen. „Wir wollen hier aber nicht vorweg greifen, sondern die Erarbeitung eines Konzeptes den beteiligten Akteuren überlassen“, heißt es in dem Antrag.
Im Ort kommt die Initiative des Bezirksausschusses gut an. „Vielen Dank an alle Beteiligten, die sich hier für unsere Grundschule einsetzen“, schreibt Yvonne Garbe auf Facebook, „das ist gelebte Kommunalpolitik“.