Arnsberg. Arnsberger Ärztesprecher Hans-Heiner Decker verweist auf Bedeutung von Fachpersonal mit Migrationshintergrund für Versorgung vor Ort.

Die Arnsberger Bezirksstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe ruft alle Ärztinnen und Ärzte sowie ihre angestellten Mitarbeitenden auf, sich an den am Freitag in Arnsberg und Sundern geplanten Veranstaltungen zum Protest gegen Ausländerfeindlichkeit und Intoleranz in hoher Zahl anzuschließen. „Die medizinische Versorgung der Bevölkerung sowohl in den Arztpraxen als auch Krankenhäusern ist ohne die Mitwirkung von Ärztinnen und Ärzten und medizinischem Fachpersonal mit Migrationshintergrund längst undenkbar“, sagt Sprecher Dr. Hans-Heiner Decker, „der gesundheitliche Betrieb von Praxen und anderen medizinischen Einrichtungen wäre ohne deren engagierte Tätigkeit schon seit Jahren zusammengebrochen.“ In Zukunft sei die Anwerbung von Fachpersonal aus dem Ausland unumgänglich.

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Für die Ärzteschaft wie auch deren Assistenzpersonal sei es berufsethische Pflicht, jeden Hilfe suchenden Menschen anzunehmen und qualifiziert zu versorgen. „Unser Berufsrecht verbietet jegliche Ausgrenzung von Menschen mit divergenter ethnischer Herkunft, Religionszugehörigkeit oder politischer Parteien-Zugehörigkeit“, sagt Decker. In logischer Konsequenz bedeute dies, „dass Ärzte muslimischen oder jüdischen Glaubens auch in Not geratene Nationalsozialisten behandeln müssen und werden!“ Im Umkehrschluss würden die Menschen im Gesundheitswesen und überall anderswo in der Gesellschaft den unbedingten Schutz und die Solidarität brauchen, „wenn durch ideologisch verbrämte Extremisten deren Existenz- oder Bleiberecht infrage gestellt wird“.

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