Arnsberg. Das zuletzt lange leerstehende Hotel „Goldener Stern“ in Arnsberg steht zum Verkauf. Was wird aus der traditionsreichen Immobilie?

Das Haus hatte mal gute Zeiten. Jetzt steht das traditionsreiche und historische Hotel „Goldener Stern“ in Arnsberg auf dem Steinweg einmal mehr vor dem Verkauf. Als Hotel stand es zuletzt leer, nachdem die Familie Güldenhaupt das Hotel von 1999 bis 2018 als Pächter betrieben hatte.

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Das historische Hotel „Goldener Stern“ wurde ursprünglich um zirka 1800 auf einem 760 Quadratmeter großen Grundstück erbaut. Es gilt als ein charakteristisches Wahrzeichen der Arnsberger Altstadt. „Das geschichtsträchtige Flair und die zeitlose denkmalgeschützte Architektur macht das Hotel zu einer seltenen Gelegenheit für Investoren und Hotelbetreiber“, beschreibt das Verkaufsportfolio vom Immobilien-Vermarkler Meyer&Partner.

So sah einst die Gartenterrasse vom „Goldenen Stern“ aus. 
So sah einst die Gartenterrasse vom „Goldenen Stern“ aus.  © WP | Archiv Wolfgang Becker

Das Erdgeschoss bildete einst das Herzstück des Gebäudes. Hier würden „Eleganz und Funktionalität harmonisch aufeinandertreffen“. Durch einen hellen Flur ist die alte Rezeption zu erreichen. Ein Gastzimmer mit offenem Kamin, ein großes Esszimmer und eine Bar mit anschließendem Ballsaal im Stil „der glamourösen 1920er Jahre“. Von hier aus gelangt man auf eine Terrasse, die einen Blick über die Stadt bietet und Raum für Außenveranstaltungen schafft.

In den darüberliegenden Geschossen befinden sich insgesamt 13 Zimmer. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes Badezimmer mit Dusche, WC und Waschbecken. Darüber hinaus gibt es zwei als Ferienwohnung ausgestattete Gruppenzimmer.

In 2015 war das Hotel noch einmal ein Stück weit renoviert und technisch und stilististisch modernisiert. Eine größere Sanierung habe in den 80er-Jahren stattgefunden. Im Jahr 1999 wurde es von Familie Güldenhaupt als Pächter übernommen und stellte somit eine Erweiterung zum Alten Backhaus dar, das die Familie seit 1994 betreibt. 2018 gaben Güldenhaupts das Hotel ab, weil sie sich nach eigener Aussage mehr auf Angebote in unmittelbarer Nähe des Alten Backhauses konzentrieren wollten. Ein offenes Geheimnis ist, dass vor einer Wiederinbetriebnahme eines Hotel- und Fremdenzimmerbetriebs noch Brandschutzauflagen der Stadt Arnsberg umzusetzen seien.

Der Arnsberger Schwimmverein Aegir feierte viele Jahre Karneval im „Goldenen Stern“. V.li. Aegir-Prinzenpaar 1999: Beate und Wolfgang Flüchter mit Sitzungspräsident Sven Meißner und Christiane Meißner.
Der Arnsberger Schwimmverein Aegir feierte viele Jahre Karneval im „Goldenen Stern“. V.li. Aegir-Prinzenpaar 1999: Beate und Wolfgang Flüchter mit Sitzungspräsident Sven Meißner und Christiane Meißner. © WP | Wolfgang Becker

„Das Gebäude ist teilweise saniert, so wurden zum Beispiel die Fenster erneuert“, teilt Hannes Droste von Meyer&Partner mit. Die Immobilie aber bietet mehr: Im Kellergeschoss befindet sich neben sanitären Anlagen eine Bar, die in der Vergangenheit immer wieder als Tanzlokal mit separaten Eingang genutzt wurde. Darüber hinaus befinden sich im Keller der Heizungsraum sowie diverse Lagerräume (Bierkeller, Weinkeller etc.). Über die Seite gibt es einen Wareneingang mit direktem Zugang zur ehemaligen Hotel-Küche.

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„Neben der Nutzung als Hotel bietet das Gebäude vielfältige Möglichkeiten“, betont aber auch Wilhelm Meyer auf Anfrage unserer Zeitung und spricht vom Schaffen von Wohnraum in attraktiver Lage. „Es liegen Pläne für die Umwandlung in zirka zehn Wohnungen vor“, heißt es im Verkaufsexposé. Und dann böten sich auch Kurzzeitvermietungen über Plattformen wie Airbnb an, um ein nationales und internationales Publikum anzuziehen. Die großzügigen Räumlichkeiten würden sich auch für gewerbliche Nutzungen wie beispielsweise Kanzleien, Event-Location, Tanzschule und ähnliches eignen.