Arnsberg. Für Tochter Sophie tritt André Wagner bei „Das Supertalent“ auf und zaubert für nur ein Ziel: Eine Runde weiter zu kommen. So lief‘s:
Viermal „nein“ fürs Töpfern; viermal „ja“ für den ästhetischen Poledance an der Stange und die jugendliche Hiphop-Tanzgruppe wurde sogar von Bruce Darnell mit dem goldenen Buzzer direkt ins Finale der Show geschickt. Und Andrè Wagner, der Zauberer aus Arnsberg? Wie hat er sich gemacht?
„Ich hoffe, dass mein Papa ins Finale kommt, sehr dolle“, sagt die 10-jährige Sophie, die spontan von Bruce Darnell auf die Bühne gebeten wird. Dieter Bohlen bietet ihr sogar seinen Stuhl an. Sie sitzt nun in der ersten Reihe, um ihrem Vater zuzusehen.
Er verbiegt Gabeln „mit seinen Gedanken“. Er bittet Bruce Darnell und Dieter Bohlen auf die Bühne, um ihnen zu zeigen, wie sie trotz heißer Flamme ihre Hand über diesselbe halten können. Den Schmerz ausschalten können. Durch Freundschaft. Ein emotional gelungener Auftritt. Die vierköpfige Jury ist begeistert.
Andrè Wagner ist in der nächsten Runde der RTL-Show Supertalent
Bruce Darnell sei skeptisch gewesen, sagt er. Aber Andrè Wagner habe es genial gemacht. Auch die beiden Damen in der Jury finden seinen Auftritt super gut. Er sei nicht nur ein guter Vater, sondern auch ein guter Zauberer. Seine Tochter sitzt weiterhin auf Dieter Bohlens Platz und schaut ihren Vater stolz an. Und Dieter Bohlens Urteil? Toll“ Viermal „ja“ - und damit in der nächsten Runde vom RTL Supertalent. Er darf weiterhin aufs Finale hoffen.
Bewerbung des Arnsberger bei RTL „Das Supertalent“
„Mach da mit - bitte!“ Als André Wagner im Herbst 2023 mi seiner Tochter Sophie das soziale Netzwerk Instagram durchstöbert, landen beide bei „Das Supertalent“: „Jetzt bewerben für die neue Staffel“ heißt es dort; und die Zehnjährige - großer Fan der TV-Sendung - bringt ihren Papa ins Spiel - denn der kann super zaubern! André muss nicht lange überlegen: „Für Dich mache ich das“, verspricht der Arnsberger seinem „Purzel“, wie er die Tochter liebevoll nennt. Gesagt - getan: Den nächsten Besuch der Tochter im Sauerland - die Eltern leben getrennt, teilen sich das Sorgerecht - nutzen der Zauberer und sein Lehrling (Sophie darf alle neuen Tricks immer als erste sehen) für einen Trip zum Casting bei RTL. In Köln reihen sich die beiden stundenlang in die Schlange ein - für „Purzel“ kein Problem: Sie begegnet zahlreichen Bewerbern aus früheren Sendungen, die erneut ihr Glück versuchen: Spannend!
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Noch spannender wird es, als André endlich „vorzaubern“ darf: „Ich habe einer vierköpfigen Jury zwei meiner Tricks gezeigt“, erzählt er beim Besuch in der WP-Redaktion. Von Dieter Bohlen oder Bruce Darnell keine Spur, am Ende des Castings die lapidare Info: „Rufen Sie nicht uns an - wir rufen Sie an ...“ „Da hab ich echt gedacht, das war‘s“, meint André schmunzelnd.
Doch drei Wochen später klingelte tatsächlich das Telefon: „Du bist in der engeren Auswahl - was kannst Du auf der Bühne zeigen“, verkündete die Stimme am anderen Ende der Leitung. Eine tolle Show - wie sich im Anschluss zeigen sollte. Mit seinen Fußball-Kumpels von GW Arnsberg stellte der Schreppenberger ein Zauber-Szenario nach - zwei seiner Mannschaftskameraden wurden kurzerhand zu Dieter und Bruce! So machen wir’s, waren sich am Ende alle einig - und schickten das Bewerbungs-Video im Spätherbst 2023 nach Köln.
Bingo! Am kommenden Samstag (ver)zaubert André in Folge 1 von „Das Supertalent“, Staffel 16, die Jury (Dieter Bohlen, Bruce Darnell, Anna Ermakova, Ekaterina Leonova), das Publikum in der Halle sowie Millionen TV-Zuschauer (RTL, 27. Januar, Beginn um 20.15 Uhr). Macht er den nächsten Schritt ins Finale? Das dürfen wir an dieser Stelle nicht verraten, ist für André aber eh Nebensache: „Ich bin wegen Sophie dabei, für meine Tochter bin ich schon das Supertalent, was will ich mehr“, so der 39-Jährige.
Emotionaler Trick mit Bruce und Dieter
Doch seine Nummer könnte durchaus für ein Weiterkommen reichen, so viel sei verraten: Der Hobby-Magier zeigt einen emotionalen Trick, bei dem Bruce für seinen Freund Dieter durchs Feuer geht. Zuvor stellt er am Jurypult seine Fingerfertigkeit unter Beweis - womit wir bei einem echten Phänomen wären, denn: André Wagner leidet seit fast zwei Jahrzehnten an Gicht.
Nicht der einzige Schicksalsschlag in seinem Leben: In Bayern ohne Vater aufgewachsen, zieht seine Mutter für eine neue Liebe weg - nach Düsseldorf. Er, damals 15 Jahre alt, bleibt mit dem älteren Bruder zurück. Es folgen unstete Jahre, eine abgebrochene Schlosserlehre und die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann. Mit 20 Jahren findet er seinen Traumberuf: Raumausstatter. Alles scheint sich zu fügen, als die Diagnose „Gicht“ für den nächsten Tiefschlag sorgt. Die Krankheit kommt in Schüben und versteift Andrés Finger, sodass er teilweise nicht mehr arbeiten kann. Es folgt ein Burnout. Sein Arzt rät ihm, sich ein Hobby mit viel Fingerbewegung zu suchen - so kommt er zur Zauberei. „Erst hab ich Jojo gespielt“, verrät der Wahl-Arnsberger, der seit mittlerweile zehn Jahren auf dem Schreppenberg wohnt und bei der Firma Scheidt - ja, als Raumausstatter - arbeitet. Irgendwann „stolperte“ er über YouTube-Videos mit Karten- und Zaubertricks, probierte selbst welche aus und merkte schnell: Mein Ding!
Jedes Talent ist willkommen
Das „Supertalent“ geht in die nächste Runde. Ob Solo- oder Gruppen-Performances, Laien oder Profis, Mensch oder Tier – jedes Talent ist willkommen. Und manche Kandidaten erfahren sogar erst während der Show, dass sie zum Kreis der „Supertalent“-Teilnehmer gehören.
Bewertet werden die Acts von Dieter Bohlen, Bruce Darnell, Anna Ermakova und Ekaterina Leonova. Die Jury wird zudem wieder vier Goldene Buzzer vergeben, die den Weg ins Finale ebnen.
Folge 1 von „Das Supertalent“ zeigt RTL am kommenden Samstag, 27. Januar, um 20.15 Uhr.
Das finden auch seine inzwischen zahlreichen Fans, allen voran „Purzel“. Nach ersten Auftritten vor Publikum - bei Geburtstagsfeiern, in Kneipen und auf Schützenfesten - wurde ein Zaubertheater in Wuppertal aufmerksam, holte den Sauerländer für Auftritte ins Bergische Land. Dann folgte ein echtes Highlight: „Ich habe für den DFB gezaubert, bei einem Event im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund“, berichtet der Zauberkünstler stolz. Nun folgt also der nächste Schritt auf der Karriereleiter als Magier. Übrigens, beim TV-Auftritt am Samstag sitzt sicher auch sein Chef vor dem Bildschirm: „Herr Scheidt und die Kollegen unterstützen mich super“, freut sich André; und, nicht zu vergessen, Sophies Oma. Die ist, wie ihre Enkelin, seit Jahren glühender „Supertalent-Fan“, weiß aber noch nichts vom Fernsehauftritt ihres Schwiegersohns - was für eine zauberhafte Überraschung ...