Arnsberg. Arnsberger Grüne findet ein in Schnee geschmiertes Nazi-Symbol vor ihrer Haustür. Zu den Hintergründen.
Sie hat schon viel erlebt in ihrem ungebrochenem Kampf gegen den Rechtsextremismus. Nun entdeckte Verena Verspohl, Sprecherin der Arnsberger Ratsfraktion von Bündnis 90/Grüne, ein für sie neues Zeichen vor ihrer Haustür. In den Schnee geschmiert fand sie dort nach eigenen Angaben ein Symbol, das zunächst an ein verunglücktes Hakenkreuz erinnert, sich bei genauem Hinschauen aber als eine von der SS verwandte Odal-Rune herausstellte. „Ich habe Anzeige erstattet“, erklärte Verena Verspohl am Abend.
Die Odal-Rune war in der NS-Zeit als Symbol erschienen und kennzeichnete die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgsdivision „Prinz Eugen“.. Verwandt wurde das Symbol auch von der Hitlerjugend und dem Rasse- und Siedlungshauptamt.
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Verena Verspohl bezieht seit Beginn ihrer politischen Laufbahn mit klarer Haltung Position gegen jegliche Form des Rechtsextremismus und für Vielfalt und Toleranz. In der rechten Szene gilt sie daher schon immer „Feindbild“ und unbequeme Reizfigur.
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Rechtsextremistische Symbolik wird aktuell vermehrt in den öffentlichen Raum gebracht. Gerade erst wurden erneut Fälle bekannt, dass in Oeventrop Aufkleber rechtsextremer Gruppierungen an Laternenmasten geklebt wurden. Auch Flyer mit rechtsradikalem Inhalt wurden in Briefkästen geworfen.
Beim Jahresempfang der Stadt Arnsberg am Sonntag im Sauerlandtheater hatte Bürgermeister Ralf Bittner noch seine ernsthafte Sorge um die Demokratie zum Ausdruck gebracht. Er warnte vor einer Etablierung des Rechtsextremismus. Auch die politischen Parteien der demokratischen Mitte im Arnsberger Stadtrat wurden bereits initiativ und planen eine gemeinsame Aktion als Bekenntnis zur Demokratie und den Werten des Grundgesetzes.