Arnsberg/Oeventrop. Ein Aufkleber hier, ein Flyer dort - man könnte denken, dass es sich lediglich um „Streiche“ handelt. Man könnte sich aber auch irren.
Sie nutzen das Grundgesetz, um genau gegen dieses zu verstoßen. Sie nutzen die Demokratie, um Deutschland genau diese abzusprechen. Und sie nutzen die Angst, das Leid und die Sorgen eines jeden (außer der Geflüchteten), um noch mehr davon zu schüren. Über Facebook-Postings, Telegram-Accounts oder eben auch durch Aufkleber an Oeventroper Laternen und Flyer in den Briefkästen.
Zeitzeugen der 1930er-Jahre blicken besorgt auf genau diese Vorkommnisse. Und der ein oder andere sieht bereits eine Wiederholung der dunkelsten Zeit Deutschlands vor dem geistigen Auge. Andere wiederum tun es als „Streich“ ab. Als das Werk „dummer Leute“, die keine Ahnung von der Politik haben.
Was bei dem ein oder anderen persönlich auch dahinter stecken mag, dass er sich dazu herablässt, ebensolche Aufkleber auf Pfähle zu kleben oder auch Flyer in Briefkästen und hinter Scheibenwischer zu stecken - spätestens nach den veröffentlichten Correctiv-Recherchen sollte jedem bewusst sein, dass es „kein kleiner Haufen“ ist, der halt ein wenig querschießt. Ebenso tut es ein Blick in die aktuellen Wahlumfragen.
Es sind Gegner der Demokratie, die uns die Grundlage der Partizipation an der politischen Willensbildung nehmen möchten. Gegner der Demokratie, die uns die Garantie der Grundrechte verwehren wollen. Letztlich aber auch Menschen, die leider nur ein Thema auf der Agenda haben: die Migration. Oder kennen Sie andere, ziel- und lösungsorientierte Themen, die aufploppen, wenn diese Gegner der Demokratie sich räuspern? Dennoch: Diese zu unterschätzen, wäre fatal.
Es ist an der Zeit, dass nicht nur demokratische Parteien ein Zeichen für den Zusammenhalt setzen. Jeder ist gefragt.