Arnsberg/Sundern. Ruhrverband warnt: Ergiebiger Dauerregen wird Gewässerpegel erneut ansteigen lassen. Mehr Freiraum in den Talsperren geschaffen.

Das hört sich nicht gut an: Das Jahr 2024 beginnt ähnlich nass, wie 2023 geendet hat. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet bis Donnerstag, 4. Januar, weitere ergiebige Regenfälle und hat für Teile des Ruhreinzugsgebiets eine Unwetterwarnung vor Dauerregen herausgegeben.

Zusätzlich zu den bereits seit Montag gefallenen Regenmengen können bis einschließlich Donnerstag vor allem im Bergland gebietsweise zwischen 20 und 35 Liter auf den Quadratmeter, in Staulagen stellenweise auch bis zu 60 Liter auf den Quadratmeter hinzukommen. Gute Nachricht: Der Ruhrverband hat die Phase geringerer Niederschläge seit dem 27. Dezember genutzt, um den Freiraum in seinem Talsperrensystem wieder zu vergrößern. Dieses hatte während der Hochwasserphase über Weihnachten knapp 46 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten, wodurch der Füllstand auf über 92 Prozent vom Vollstau angestiegen war. „In den vergangenen Tagen haben die Talsperren - auch Sorpe- und Möhnetalsperre - mehr Wasser abgegeben als ihnen zugeflossen ist“, teilt der Talsperrenbetreiber mit. Der Füllstand sei dadurch auf knapp 85 Prozent vom Vollstau abgesenkt. Insgesamt stünden im Talsperrensystem aktuell etwa 71 Millionen Kubikmeter Stauvolumen zum Rückhalt des zufließenden Wassers zur Verfügung.

Steigende Tendenz

Am Dienstag, 2. Januar, hat der Ruhrverband die Abgaben aus seinen Talsperren auf derzeit 122 Kubikmeter in der Sekunde reduziert. Weitere Anpassungen seien je nach Entwicklung der aktuellen Lage jederzeit möglich. Die Abflüsse in der Ruhr und ihren Nebenflüssen zeigten nach den Niederschlägen in der Nacht auf Dienstag zum größten Teil eine steigende Tendenz.

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„An einigen Pegeln im Einzugsgebiet sind die Informationswerte 1 für Hochwasser überschritten. Aufgrund der begonnenen Dauerregenlage ist mit weiter deutlich ansteigenden Abflüssen und der Überschreitung weiterer Informationswerte für Hochwasser zu rechnen“, so eine Sprecherin des RV weiter.

Ständig aktualisierte Informationen zur Hochwassersituation gibt es im Hochwasserportal des Landes NRW unter www.hochwasserportal.nrw.de, in der App „Meine Pegel“ des länderübergreifenden Hochwasserportals sowie auf den Seiten des Ruhrverbands und seiner Talsperrenleitzentrale: www.tlz-ruhr.de www.ruhrverband.de/fluesse-seen/talsperrensteuerung

Zum Hintergrund: An den Hochwassermeldepegeln sind drei gewässerspezifische Informationswerte hinterlegt. Diese Informationswerte werden durch die Bezirksregierungen pegelspezifisch festgelegt:
Informationswert 1: Beginn der Ausuferung des Gewässers; land- und forstwirtschaftliche Flächen und Verkehrsflächen können überflutet werden.
Informationswert 2: Gefahr der Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Infrastruktureinrichtungen.
Informationswert 3: Gefahr der Überflutung von bebauten Gebieten oder Infrastruktureinrichtungen in größerem Umfang.