Sundern. Gähnende Leere in der Sunderner Fußgängerzone am 3. Advent. Herbert Müller (Alte Kornbrennerei): „Absprachen und Planung verbessern.“

Stell dir vor, in Sundern ist verkaufsoffener Sonntag und kaum jemanden „juckts“! Bei einem Streifzug durch die Fußgängerzone der Kernstadt hätte man am dritten Advent durchaus auf diesen Gedanken kommen können, denn „viel los“ war nicht - und das ist noch wohlwollend beschrieben: Einige Passanten fanden deutlichere Worte. Doch woran hat es gelegen, dass beim Einkaufssonntag so viel Luft nach oben war? Wir haben nachgefragt.

Nicht intensiv genug kommuniziert

„Die Absprachen haben nicht gepasst“, erklärt Waldemar Leinweber im Gespräch mit der Redaktion. Bereits vor einigen Wochen habe es einen Ortstermin in der Innenstadt gegeben, an dem neben Polizei und Ordnungsamt auch etliche Einzelhändler teilnahmen, blickt der Sunderner Zentrumsmanager zurück. Etliche - aber eben nicht alle...

Stichwort „wista“

Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zu Jahresbeginn gegründeten städtischen Tochtergesellschaft Wi.Sta Sundern-Sorpesee GmbH haben ein großes Ziel: den Standort Sundern attraktiver und lebenswerter zu gestalten.

Hinter dem Namen Wi.Sta verbirgt sich eine Kombination aus Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Doch das sind längst nicht alle Tätigkeitsfelder, in denen die Wi.Sta tätig ist. Auch der Tourismus und das sogenannte Zentrumsmanagement gehören dazu.

Weitere Info zur Wi.Sta finden Sie hier.

Neben Themen wie Vandalismus wurde damals (Anfang November) auch über einen verkaufsoffenen Sonntag am dritten Advent gesprochen. Dieser wurde dann für den 17. Dezember ins Auge gefasst - aber die weitere Kommunikation sei wohl nicht ausreichend gewesen, vermutet Leinweber - auch, weil nicht das Stadtmarketing, sondern der Förderverein des Löschzugs Sundern als Veranstalter aufgetreten sei - mit seinem Weihnachtstreff als „Klammer“ des adventlichen Events. „Wir hätten uns mit den Feuerwehrförderern besser absprechen und alle Einzelhändler selbst ansprechen müssen“, gibt sich der Mitarbeiter der neuen städtischen GmbH „wista“ selbstkritisch. Dann hätten z.B. Rottler oder Woolworth sicher zu den Geschäften gehört, die ihre Türen geöffnet hätten.

„Verkaufsoffen?“  Bild von der leeren Fußgängerzone in Sundern am Sonntagnachmittag, 17. Dezember 2023.
„Verkaufsoffen?“ Bild von der leeren Fußgängerzone in Sundern am Sonntagnachmittag, 17. Dezember 2023. © WP | Wolfgang Becker

Große Konkurrenz

Ein weiterer Aspekt sei aber auch die große Konkurrenz: „In Neheim war zeitgleich ebenfalls verkaufsoffener Sonntag - und in 40 weiteren Kommunen in Südwestfalen ebenfalls“, merkt Waldemar Leinweber an - und ergänzt: „Wir wollten aber ein Zeichen setzen, uns nicht verstecken - und in der vorweihnachtlichen Zeit ein Event in Sundern anbieten!“ Das scheint trotz der Leere in der „Shopping-Mall“ durchaus gelungen:

Wir haben mehr als 270 Schoko-Nikoläuse an Kinder verteilt.
Waldemar Leinweber

Das Sunderner Zentrumsmanagement zeigte selbst Flagge, war mit eigenem Stand am Rande der „FuZo“ vertreten. Dort herrschte reger Andrang: „Wir haben mehr als Schoko-Nikoläuse an Kinder verteilt“, ziehen der Zentrumsmanager und seine Mitstreitenden positive Bilanz. Der

„Weihnachtstreff“ der Feuerwehrfreunde

Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern © Wolfgang Becker/WP | Wolfgang Becker
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern © Wolfgang Becker/WP | Wolfgang Becker
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern © Wolfgang Becker/WP | Wolfgang Becker
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern © Wolfgang Becker/WP | Wolfgang Becker
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern © Wolfgang Becker/WP | Wolfgang Becker
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern © Wolfgang Becker/WP | Wolfgang Becker
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern © Wolfgang Becker/WP | Wolfgang Becker
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern © Wolfgang Becker/WP | Wolfgang Becker
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern
Fröhliche Gesichter beim Weihnachtstreff Löschzug Sundern © Wolfgang Becker/WP | Wolfgang Becker
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auf dem Franz-Josef-Tigges-Platz war ebenfalls gut besucht. Der Förderverein hänge an dieser Location - „vielleicht hätten wir mit unserem Stand räumlich dort andocken sollen“, überlegt Leinweber laut. Eine organisatorische Option für 2024, denn dann gibt es wieder einen Sunderner Weihnachtstreff, kündigt die „wista“ an. Man habe aus diesem Event gelernt und werde sich zukünftig intensiver vorbereiten, in enger Absprache mit dem Förderverein des Löschzugs als Veranstalter. „Besser, größer und mit möglichst allen Einzelhändlern“, erklärt Waldemar Leinweber mit Blick auf den verkaufsoffenen Sunderner Sonntag im nächsten Advent.

Das Problem erkannt hat auch Herbert Müller, 1. Vorsitzender des Museumsvereins Alte Kornbrennerei. Er schreibt uns: „Seit vielen Jahren ziehe ich als Nikolaus am verkaufsoffenen vorweihnachtlichen Sonntag durch Sunderns Fußgängerzone, und zwar vom Balkan-Grill bis zur Boutique Mimberg, also in voller Länge, Endpunkt ist immer unser Museum in der Alten Kornbrennerei. Geöffnete Geschäfte besuchen wir direkt. Davon waren es in diesem Jahr eher wenige.“ Trotzdem gebe es auch Positives zu berichten:
Circa. 100 Kinder haben sich sehr über den „Herbert-Nikolaus“ und seine Aufmerksamkeiten gefreut, der Weihnachtstreff der Feuerwehr war gut besucht und auch im Museum waren viele Besucher.

Levi-Klein-Platz als Präsentationsfläche für Vereine nutzen

„Luft nach oben ist fast immer, den wirklichen Kritikpunkt hat Waldemar Leinweber (wista / Stadt Sundern) selbst angesprochen“, so Müller weiter: „Absprachen und Planung müssen deutlich besser werden, man muss auf ganzer Länge mehr Beteiligte gewinnen.“ Der Levi-Klein-Platz sollte als Präsentationsfläche für Vereine genutzt werden. Cafés und Restaurants im Kernbereich sollten geöffnet haben, schlägt der Museumsvereins-Vorsitzende abschließend vor.

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