Hüsten. Elternarbeit spielt am Franz-Stock-Gymnasium in Hüsten eine bedeutende Rolle. Gefördert wird das Motto „Miteinander leben und lernen“

Einmischen wollen sie sich nicht, aber mitgestalten. Am Franz-Stock-Gymnasium in Hüsten wurde die Elternarbeit massiv angekurbelt, um die Schule als Lebens- und Lernort für die Kinder und Jugendlichen weiter zu entwickeln. Dafür arbeiten der Förderverein, die Schulpflegschaft und auch das Kollegium der Lehrenden Hand in Hand. „Wir haben höchstes Vertrauen in die Schule und ihre Lehrkräfte“, sagt Yvonne Garbe. Sie ist Vorsitzende der Schulpflegschaft, verweist aber darauf, dass dieses mehrköpfige Gremium sich als Team versteht.

Das hat konzeptionelle Gründe: „Uns ist wichtig, dass wir die Belange aller Altersstufen und Eltern berücksichtigen können“, sagt Yvonne Garbe. Sie hat aktuell zwei Kinder in den Stufen 7 und 9 am FSG. Die Nummer drei folgt nach den Sommerferien. Das zwölfköpfige Schulpflegschaftsteam deckt durch die Verteilung die Unter-, Mittel- und Oberstufe ab. „Diese Teamlösung sollte man eigentlich ins Schulgesetz aufnehmen“, schwärmt Marion Brügge. Die Lehrerin am FSG betrachtet die Elternarbeit am FSG aus verschiedenen Perspektiven, denn sie hat aktuell ebenfalls ein Kind in der Klasse 9 und ist auch selbst in der Elternarbeit aktiv. „Ohne Eltern geht es nicht in der Schule“, sagt sie.

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Während die Schulpflegschaft ein zunächst ein formales Gremium aus dem Schulgesetz ist, lebt ein Förderverein allein von der Eigeninitiative. Vorsitzende hier ist seit einem Jahr Zilfiye Vlatten. „Ich will gerne was bewegen“, sagt die Mutter einer Siebtklässlerin. Wichtig ist ihr das Motto der Elternarbeit „Miteinander leben und lernen“, das am FSG gefördert werde. „Während Corona ist so viel kaputt gegangen“, sagt Zilfiye Vlatten, „wir wollen das soziale Miteinander wieder näher bringen.“ Dazu organisiere der Förderverein verschiedenste Aktionen wie eine Halloween-Feier, eine Black-Party für die Oberstufe und Waffelverkäufe der Schüler für die Finanzierung von zusätzlichen Projekten. „Die Kinder sollen mitwirken und ja auch lernen, dass das Geld nicht vom Himmel fällt und man was dafür tun muss“, so Marion Brügge.

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Am FSG reden die Eltern mit. „Zu jedem großen Thema gibt es hier eine Arbeitsgruppe mit Kollegen, Schülern und auch Eltern“, erklärt Marion Brügge. Das sei wichtig, denn „Eltern sind doch ganz nah am Puls der Kinder“. Alle betonen, dass die Grenzen zwischen Schulpflegschaft, Förderverein und freiem Engagement fließend sind. „Wir arbeiten Hand in Hand“, so Yvonne Garbe, „und sind in der Elternschaft der fast 800 Schüler gut vernetzt.“

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Mitgestaltung und Unterstützung der Schule. „Wir wollen Eltern wieder mehr in die Verantwortung nehmen“, wünscht sich Yvonne Garbe. Wie das in der Praxis aussehen kann, beweist Claudia Mai. Sie ist Kassiererin des Fördervereins, betreut aber ehrenamtlich zudem ein „Smart Lab“, in dem sich die Ganztagsschüler in der Pause frei mit Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen. Auch, wenn ihr Kind im Sommer die Schule verlässt, will sie sich weiter engagieren. Das Projekt läuft seit den Herbstferien, findet viel Beachtung auch in der heimischen Wirtschaft und knüpft bereits viele Netzwerke. Der Förderverein unterstützte die Initiative kürzlich durch die Anschaffung von „Virtuell Reality“-Brillen.

Das „Smart Lab“ steht für die Kraft der Elternarbeit. „Ohne die Eltern könnten wir uns das als Schule derzeit nicht leisten“, sagt Marion Brügge. Die Umtriebigkeit der Eltern sei zuweilen sogar ein Stück weit anstrengend sein, „aber es hilft der Schule weiter!“.