Arnsberg. Redaktionsleiter Martin Haselhorst sieht eine vergebene Chance in einer Altstadt mit ganz vielen Potenzialen.

Das Gemeckere über den Weihnachtsmarkt im eigenen Ort kommt oft reflexartig. Propheten zählen halt im eigenen Lande nichts. Das, mit dem sich die wunderschöne Altstadt Arnsberg in diesem Jahr in der Adventszeit präsentiert, hat den Namen Weihnachtsmarkt aber nun wirklich nicht verdient. Unglücklich und nur wenige aufgestellte Buden im Museumshof sowie zersiedelt und weit auseinandergezogene aufgestellte Zusatzbuden auf dem Steinweg mögen vielleicht ein willkommener und phasenweise auch ordentlich besuchter Treffpunkt für die Arnsberger selbst sein, wenn der Sprung dahin keinen sonstigen Aufwand macht. Einen Weihnachtsmarkt-Touristen aber zieht man damit besser nicht zu einem Ausflug in die Stadt. Er wird den Ort irritiert bis entsetzt verlassen.

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Und dabei hat doch gerade das doch wunderschöne Arnsberg durch sein historisches Ambiente eigentlich alles, was ein guter Weihnachtsmarkt braucht - egal, ob auf dem Steinweg oder wie früher auf dem Neumarkt. Mit dieser nun gefühlt planlosen Zusammenstellung von Weihnachtsbuden (die ja alle nett betrieben sind) kann am Ende niemand zufrieden sein - weder Händler, Gastronomen, ehrenamtliche Standbetreiber noch Verkehrsverein und Stadtmarketing. Für den alten Arnsberger Ortsteil mit seinen eigenen touristischen und gastronomischen Ansprüchen ist das eine fatale Antiwerbung.

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Vorwürfe an jetzige ehrenamtliche Organisatoren verbieten sich, weil Rahmenbedingungen schwer sind. Fakt aber ist, dass sich für das nächste Jahr ganz dringend und sehr frühzeitig alle Beteiligten unter der professionellen Koordination des Arnsberger Stadtmarketings zusammensetzen und gemeinsam nach einer Lösung suchen müssen. Wer immer sich am Ende kümmert, darf dabei weder organisatorisch noch finanziell alleingelassen werden. Arnsberg hat einen prächtigen Weihnachtsmarkt verdient.

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