Amecke. Seit Jahren besteht im Dorf der Wunsch nach einer solchen Anlage. Nun wurden von der Verwaltung konkrete Pläne vorgestellt.

Viel wurde in den vergangenen Jahren investiert in Amecke. Doch aus Sicht der Anwohnerinnen und Anwohner in erster Linie für Tagestouristen und Urlauber. Deshalb besteht seit einiger Zeit auch ein großer Wunsch nach Einrichtungen für die dort lebenden Menschen. Konkret wird dabei an eine Sportanlage gedacht, die für verschiedene Ballsportarten genutzt werden kann. Ein Multifunktionsspielfeld.

Straßensperrung in Stemel

„Als ich ein Kind und später Jugendlicher war, gab es hier im Ort einen Sportplatz, das Freibad und weitere Sportanlagen. Aus unterschiedlichen Gründen ist alles im Laufe der Zeit geschlossen und beseitigt worden. Doch die Menschen hier im Ort - speziell die jungen Leute - wollen hier Ballsport betreiben können“, erklärt Patrick Liste.

Rückhalt im ganzen Dorf

Mit großem Eifer setzte sich Liste in den letzten Jahren dafür ein, dass ein solches Projekt in Angriff genommen werden konnte. Unterstützung erhielt er dabei von Miriam Hennecke, Ortsvorsteherin Miriam Krick, dem Sportvereinsvorsitzenden Marcel Kärgell und den Ratsmitgliedern aus dem Ort. Irgendwann stand ganz Amecke hinter der Idee, eine Multifunktionsanlage errichten zu wollen.

Bürgerbus

Nun ist man der Realisierung des Traums ein ganzes Stück näher gekommen. Am Donnerstagabend wurden den Menschen in Amecke auf einer Informationsveranstaltung konkrete Baupläne von der Stadtverwaltung und dem Sunderner Planungsbüro Finger Bauplan gezeigt. Das Feld soll dabei direkt am Airlebnisweg in der Nähe des Hochbeets und nicht unmittelbar neben dem Haus der Saubermänner errichtet werden. „Wir versprechen uns hiervon zum einen eine bessere Frequentierung, weil das Feld einfacher und schneller zu sehen ist. Zum anderen herrscht hierdurch erfahrungsgemäß auch eine bessere soziale Kontrolle“, erklärt Landschaftsarchitekt Martin Reil. Der zuletzt verstärkt aufkommende Vandalismus in Sunderns Ortschaften dürfte dabei mit berücksichtigt sein. Reil führt weiter aus, dass man den aktuellen Baumbestand somit vollständig retten könne und keine Fällungen nötig seien. Außerdem sei man aus Lärmschutzgründen weiter von der Wohnbebauung entfernt.

Für den Wall verwenden wir den Aushub aus dem Boden. Somit bleibt die Erde im Park, was Kosten spart und nachhaltig ist.
Martin Reil, Landschaftsarchitekt vom Planungsbüro Finger Bauplan

Das Sportfeld selbst soll eine Mindestgröße von 9x18 Metern haben und über einen sogenannten Fallschutzbelag verfügen. Dieser besteht aus fugenlosem Granulat, der zugleich das Versickern von Wasser in die Erde ermöglicht. Der Umlauf besteht aus einem anderen Material, welches ebenfalls das Versickern des Regenwassers ermöglicht. Umschlossen wird der Platz von einem rund einen Meter hohen Erdwall, auf dem sich noch eine kleine Hecke befinden soll. Unterbrochen wird der Wall von mehreren Öffnungen, damit das Gelände einfach betreten und verlassen werden kann. „Für den Wall verwenden wir den Aushub aus dem Boden. Somit bleibt die Erde im Park, was Kosten spart und nachhaltig ist“, betont Reil.

Am Westufer des Airlebniswegs in Amecke soll das Multifunktionsfeld errichtet werden.
Am Westufer des Airlebniswegs in Amecke soll das Multifunktionsfeld errichtet werden. © WP | Sorpesee GmbH

Das Feld soll so konzipiert werden, dass die drei Sportarten Volleyball, Fußball und Basketball dort gespielt werden können. Wobei in der Bürgerversammlung schnell deutlich wurde, dass der Fokus stärker auf Fußball liegen soll, weshalb nun noch einmal darüber nachgedacht werden soll, wie das Spielfeld vergrößert werden kann. Von einigen Bürgern wurde die Größe 20x13 Meter vorgeschlagen. Hierbei handelt es sich um die Größe der sogenannten DFB-Minispielfelder.

Sitzmöbel aus recyceltem Material

Auf dem Gelände sollen auch Sitzmöbel aus 100 Prozent recyceltem PVC-Material installiert werden. Insgesamt wurden die Pläne von Finger Bauplan aus Sundern sehr positiv aufgenommen. Aus den Reihen der Amecker gab es den Vorschlag, einen kostenlosen und öffentlichen Trinkbrunnen zu installieren. Lars Ohlig, Leiter des Fachbereichs 3 der Sunderner Stadtverwaltung, zeigte sich dieser Idee gegenüber aufgeschlossen.

Handwerk

Schwieriger dürfte das Thema Toilettenanlagen sein. Solche öffentlichen Sanitäreinrichtungen fehlen auf dem gesamten Airlebnisweg, was als Ärgernis von den Ameckern angesehen wird. Immer wieder komme es vor, dass Besucherinnen und Besucher des Wegs sogar in den Gärten und Grünanlagen ihre Notdurft verrichten, klagen gleich mehrere Bürger. Aus den Reihen der Amecker ist nun die Frage gestellt worden, warum die Sorpesee GmbH nicht den Bau und Unterhalt von Toilettenanlagen übernehmen könne, nachdem Lars Ohlig erklärt hatte, dass der Stadt die Mittel dafür fehlen würden. In Amecke möchte man nun Unterschriften sammeln, um die Politik zu einer Reaktion zu bewegen.

Davon unabhängig soll der Bau des Multifunktionssportfelds im kommenden Jahr realisiert werden. Die Kosten werden mit knapp 200.000 Euro veranschlagt, rund 110.000 Euro stehen dafür durch Fördergelder aus dem Projekt „Leader“ zur Verfügung.