Neheim. Die Arnsberger Firma Cosack unterstützt die Bergheimer Grundschule im Rahmen des „TICCIT“-Projekts bei einer Baumpflanzaktion
Der Klimawandel ist bekanntlich eine der zentralen Herausforderungen der Gegenwart. Ob über das Artensterben, steigende Temperaturen und der steigende Meeresspiegel oder die Häufung von Umweltkatastrophen: Nahezu jeder ist bereits mit dem Klimawandel und seinen Folgen in Berührung gekommen. Ein allerdings ebenfalls ausgesprochen relevantes, aber deutlich seltener thematisiertes Problem ist die Fragestellung danach, wie man der heranwachsenden Generation das komplexe Thema altersgerecht, aber trotzdem in seiner Form und Fülle erklärt. Um diese herausfordernde Aufgabe anzugehen, hat sich die Arnsberger Firma Cosack mit der Bergheimer Sankt-Josef-Grundschule zusammengetan. Im Rahmen des „TICCIT“-Projektes pflanzten Schüler am Montagmorgen Bäume hinter dem Waldfriedhof im Rumbecker Holz ein und lernten bei einem damit verbundenen umweltpädagogischen Vortrag wichtige Informationen zu den Themen Wald, Papier und Recycling.
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Aber was ist überhaupt das „TICCIT“-Programm? Organisiert wird „TICCIT“, was für „Trees into cartons, cartons into trees“ steht, von dem europäischen Verband der Karton- und Faltschachtelhersteller „Pro Carton“. Ziel des Projekts ist es, Grundschüler für das Thema Nachhaltigkeit aktiv zu sensibilisieren und zu interessieren. Dabei nehmen Firmen Kontakt zu lokalen Grundschulen auf und bringen dort in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften Kindern alles über Bäume, Recycling und Papier bei. Die Informationen stellt Pro Carton nach Bedarf zur Verfügung. Nach einem erklärenden Vortrag beginnt der lebendige Teil des Projekts, in dem die Firmen den Kindern helfen, ihren eigenen Baumsetzling in einem Karton anzupflanzen. Die Kinder können den Baum anschließend im Karton mit nach Hause nehmen und dort, weil Papier biologisch abbaubar ist, auch im Karton auspflanzen.
So hat sich auch vor Ort in Arnsberg passenderweise das Verpackungsunternehmen Cosack mit dem Projekt auseinandergesetzt. „Vor drei Jahren sind wir schon auf TICCIT aufmerksam geworden“, erklärt die für Cosack arbeitende Patricia Stobbe, die das Programm lokal organisiert und geleitet hat, und ergänzt: „Aber in der Corona-Zeit haben wir uns dagegen entschieden, das Programm zu starten“. Jetzt allerdings - ohne die Abstandsregeln und weitere Einschränkungen - war die Zeit reif. „In der vergangenen Woche war ich in der Schule, und durfte den vorbereitenden Vortrag halten“, berichtet Patricia Stobbe. Dabei sei ihr aufgefallen: „Die Kinder hatten schon sehr viel Vorwissen, das sie auch mitteilen wollten. Wirklich toll!“.
Alles andere als nur ein glücklicher Zufall. Die Sankt-Josef-Grundschüler werden im Unterricht nämlich schon von der ersten Klasse an für die Themen Nachhaltigkeit und Natur sensibilisiert. „Aktuell gibt es für die Erst- und Zweitklässler eine Herbstwerkstatt, in der sie Aufgaben rund um Wald und Bäume durcharbeiten. Außerdem bringen wir allen Schülern bei, beispielsweise beim Lüften die Heizung herunterzudrehen oder den Müll zu trennen“, erläutert Martina Kleinschmidt, die stellvertretende Schulleiterin in der Bergheimer Grundschule.
Am vergleichsweise milden und teilweise sonnigen Montagmorgen durfte ein Drittel aller Grundschüler dann ihre Bäume einpflanzen. In ein vorbereitetes Gebiet hinter dem Waldfriedhof im Rumbecker Holz gaben die Schüler ihre noch im Karton befindlichen Baumsetzlinge. Neben der aktiven Gestaltung in der Natur, die viel Freude bereitete, wurden dabei auch wichtige Informationen vermittelt: „Ist Papier in der Erde nicht Umweltverschmutzung?“, war die erste Reaktion einiger Schüler, als sie ihren Setzling samt Kartonverpackung in die Erde pflanzen sollten. Eine kurze Erklärung über das Verrotten von ökologisch abbaubarem Papier später waren die Kinder gleich um eine neu gelernte Tatsache klüger.
„Insgesamt geht es uns darum, allen Schülern zu zeigen, wie wichtig der Wald ist, und dass wir Verantwortung für ihn tragen. Deshalb danke ich Cosack für die gelungene Unterstützung und hoffe auf eine nachhaltige Zusammenarbeit“, betont Martina Kleinschmidt abschließend. Nach dem gelungenen ersten Tag der Baumpflanzaktion werden am Mittwoch und Donnerstag auch die restlichen Schüler noch die Gelegenheit haben, Setzlinge zu pflanzen und ihr Wissen zu erweitern. Am Ende der Aktion werden dann 150 neue Bäume hinter dem Waldfriedhof heranwachsen und den lokalen Wald verdichten.