Sundern. Den Traum vom Fliegen doppelt erleben: Flugstunde im Simulator machen und zuvor ein echtes Flugzeug über Sundern steuern.

„Komm und steig bei mir ein - nichts ist so schön wie ein Flieger zu sein!“ Wer den Film „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ gesehen hat, weiß, wovon die Rede ist. In Sundern ist Fliegen keine Männersache, Einsteigen kann jeder, und auf Wunsch auch richtig in die Luft gehen.

Wie das funktioniert? Ganz einfach: „Wir haben in Sundern einen neuen Simulator im Angebot“, erklärt Jakob Laufmöller. Der Clou dabei: „Es handelt sich um ein echtes Flugzeug, das in Sundern in einen Simulator umgebaut wurde“, ergänzt Laufmöller. Das Flugzeug sei vorher auch „in echt“ öfter über Sundern geflogen und in Meschede gelandet, so der Mitarbeiter der Firma „PBS Flight Simulation“ weiter. Hier liegt auch der Schlüssel zur „Kombination“: „In Kooperation mit dem Luftsportverein Sundern bieten wir ab sofort exklusiv an, eine Simulationsstunde zuvor auch in einem echten Flugzeug zu absolvieren“, sagt Laufmöller. Anschließend können Kunden dann im Simulator in der Halle am Sunderner Talweg die gleiche Strecke realitätsgetreu „nachfliegen“.

So buchen Sie Ihren Flug

Wer Interesse hat, selbst einmal in die Luft zu gehen, Info/Buchung online unter www.pbs-flight-simulation.de/Buchung

Neben den großen Simulatoren bietet das Simulationszentrum im Talweg weiteren Zeitvertreib, z.B. eine Full Motion Achterbahn, die sich mit VR-Brille und Windgenerator (er)fahren lässt.

Das neueste Erlebnis ist ein Heißluftballon-Simulator. Dafür wurde extra ein echter Korb samt Brenner angeschafft.

Seit 2019 hat ein Team aus begeisterten Privatfliegern, beraten von Berufspiloten, dort ein Panoptikum der Flugsimulation entstehen lassen. Nach Fall der Corona bedingten Einschränkungen brummt der Laden inzwischen, Highlight ist ein Airbus A320-Flugsimulator. Wer also seiner Flieger-Leidenschaft frönen, oder sie erst noch entdecken möchte, für den führt kein Weg vorbei. Aus organisatorischen Gründen ist Voranmeldung/Beratung unverzichtbar (Kontakt: siehe Infobox).

Eingetaucht in Schwarzlicht

Was erwartet die Fliegerinnen und Flieger? Eingetaucht in Schwarzlicht, wird nach Betreten der Halle zunächst jedem Aspiranten erläutert, was beim Fliegen alles zu beachten ist. Diese Einweisung dauert - je nach Wissensstand - bis zu 20 Minuten und wird nicht von der Flugzeit abgezogen.

Jakob Laufmöller am Steuerknüppel der zum Flugsimulator umgebauten „Beech Musketeer“.
Jakob Laufmöller am Steuerknüppel der zum Flugsimulator umgebauten „Beech Musketeer“. © WP | Torsten Koch

Mein Weg führt nach kurzem Rundgang direkt zum „Neuzugang“, der zwar „flügelgestutzten“, aber immer noch deutlich als „echtes“ Fluggerät daher kommenden „Beech Musketeer“. Zwei Jahre hat es gebraucht, um alle nötigen Umbauten für ein optimales Simulationserlebnis durchzuführen - das Ergebnis ist perfekt. Der Blick durch die Frontscheibe des Cockpits geht auf die Start-/Landebahn des Flughafens Innsbruck. Wenig später schaue ich Jakob Laufmöller über die Schultern, während der Privatpilot zu einem kleinen Rundflug über die Tiroler Bergwelt startet. Nach der Landung rollt die Propellermaschine, vorbei an einem Düsenflieger, vor dem Tower aus. Kameras schaffen das originalgetreue Szenario, aber, wie erwähnt: Wem das noch nicht originalgetreu genug ist, der kann einen „Echtflug“ in einem typgleichen Flugzeug dazu buchen. Start und Landung erfolgen dann in Meschede, wo der LSV Sundern fliegerisch aktiv ist. Auf Wunsch lande man auch in Dortmund oder Paderborn, so Laufmöller (selbst LSV-Mitglied) - allerdings werde es dann ein wenig teurer, wegen höherer Gebühren.

Was der Spaß kostet

Womit wir bei der Frage wären: „Was kostet der Spaß?

Eine Stunde im Simulator wird mit 149 Euro abgerechnet (reine Flugzeit, Folgestunden 119 Euro), im „echten“ Flieger kosten 60 Minuten in der Luft etwa 180 Euro. Ein nicht billiges, aber tolles Erlebnis. Das sieht die Kundschaft offenbar genauso, die Betreiber freuen sich über reges Interesse. Flugstunden sind auch als exklusives Geschenk angesagt, sogar Weihnachtsfeiern werden im Talweg gebucht. Und die PBS-Macher haben weitere „Asse im Ärmel“. „Ausgewählte Simulatoren vermieten wir zukünftig für Messe-Events, die gesamte Halle für Firmenfeiern“, berichtet Jakob Laufmöller. Nächstes Jahr soll, in Kooperation mit dem Sunderland Hotel, das Arrangement „Fliegen und Schlafen“ angeboten werden: Übernachten und lecker Essen, kombiniert mit einer Simulator-Stunde. Wer will da nicht gerne gleich in die Luft gehen...

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