Neheim. Die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Möhnefriedhof ist diesmal geprägt durch weltweite Kriege und Konflikte.
Die Neheimer Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag stand in diesem Jahr im Zeichen der weltweiten Krisenherde – allen voran die beiden Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen. Aus diesem Grund war der Ablauf der Veranstaltung auch verändert worden. „Mit Blick auf die aktuelle Situation, die täglichen, dramatischen und weltbewegenden Ereignisse in der Ukraine, die vielen Toten, die der Krieg jeden Tag fordert, der unfassbare Terror in Israel lassen nicht lange die Notwendigkeit und die Aktualität der traditionellen Kranzniederlegung am Volkstrauertag überlegen“, erklärte Alicia Sommer, die Vorsitzende des Heimatbunds Neheim-Hüsten.
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„Tagtäglich die neuesten Nachrichten zu Krieg und Terror in der Welt zu verfolgen, empfinde ich als sehr bedrückend und so ist es wichtig und richtig, diesen Volkstrauertag gemeinsam als Moment des Innehaltens zu nutzen, um nicht zu verdrängen. Die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt, Soldaten, Zivilisten, Zwangsarbeiter, Verfolgte und Vertriebene haben es verdient, dass wir sie und ihr Schicksal nicht vergessen“, so Sommer.
Der 1. Beigeordnete der Stadt Arnsberg, Christopher Hilverling, sprach ebenfalls anlässlich des Totengedenkens einige persönliche Worte. Anschließend riefen Schüler der Neheimer Grundschule „Rote Schule“ und der Agnes-Wenke-Schule dazu auf, sich für Frieden in der Welt einzusetzen. Dabei erinnerten die Schüler auch an Kriegstote aus der eigenen Familie. Zuvor waren bereits auf dem Friedhof Friedenstauben von den Schulkindern aufgestellt worden. Dabei handelte es sich um dieselben Friedenstauben, die auch bereits bei der Ausstellung zur Möhnekatastrophe in Neheim zu sehen waren. Das Engagement der Schulen während des Volkstrauertags in Neheim war eine Fortführung der eigenen Friedensaktionen in den letzten Monaten.
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Aus der Vergangenheit lernen
„Ich möchte mich mit einer einfachen und klaren Botschaft verabschieden: Lasst uns gemeinsam dafür einsetzen, aus der Vergangenheit zu lernen und die Zukunft demokratisch, weltoffen, tolerant und gegen Krieg, Fremden- und Rassenfeindlichkeit zu gestalten“, wünschte sich Alicia Sommer zum Schluss ihrer Rede.
Hier wird aktuell im HSK geblitzt
Pastor Raphael Steden und Pfarrer Dr. Udo Arnoldi sprachen ein Abschlussgebet. Die beiden Geistlichen repräsentierten die katholische und die evangelische Kirchengemeinde in Neheim. Der Gedenkakt endete mit einer Kranzniederlegung und dem Singen der deutschen Nationalhymne.