Hochsauerlandkreis. Die Fraktionen von Bündnis 90 / Die Grünen in den Kreistagen Soest und HSK machen sich vehement für eine Bewerbung stark.

Die Kreistagsfraktionen von Bündnis 90 / Die Grünen im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis haben in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, in ihren jeweiligen Kreistagen einen Antrag auf Bewerbung für einen Nationalpark Arnsberger Wald zu stellen. Wie berichtet, soll der HSK-Kreistag in seiner Sitzung am 8. Dezember darüber beschließen, ob sich der Hochsauerlandkreis bewirbt.

Aus Sicht der heimischen Grünen wäre der Arnsberger Wald ideal zur Schaffung eines Nationalparks: „Er erfüllt die Voraussetzungen - auf einer Fläche von 72 km² erstreckt sich ein zusammenhängendes Waldgebiet, das bereits im Besitz des Landes NRW ist und damit in einen Nationalpark umgewandelt werden kann“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung beider Fraktionen. Außerdem liege dieses Gebiet nicht im Bereich der Windvorrangzonen, sodass auch der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht betroffen wäre. Weitere Vorteile einer Bewerbung schildern die beiden Fraktionsvorsitzenden wie folgt:

Nationalpark Eifel als Vorbild

Lennard Schlöffel (Vorsitzender Kreistagsfraktion Soest): „Bedingt durch den Klimawandel und der damit verbundenen starken Vermehrung des Borkenkäfers kam es zu großen Schäden im Arnsberger Wald. Große Teile des Waldes sind zerstört. Ein Nationalpark bietet die Chance, dass sich der Wald auf natürliche Weise erholt, Bäume wachsen zu lassen, die resistenter gegen die Klimaveränderungen sind.“ Ein gesunder Mischwald biete zudem Raum und Platz für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind. Nicht zu vernachlässigen sei die Bedeutung eines Nationalparks aus wirtschaftlichen und bildungspolitischen Gesichtspunkten: „Die Erfahrungen mit dem Nationalpark Eifel haben gezeigt, dass sich die Besucherzahlen in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt haben“ so Schlöffel.

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Nationalparks würden in ganz Deutschland gerne von Schulklassen und Gruppen besucht, meint Toni Vollmer. „Hier kann die Natur und der Umgang damit anschaulich durch Besucherzentren und Exkursionen nahegebracht werden. So können alle lernen, wie wichtig der Erhalt der Natur für uns Menschen ist, schließlich sind wir auch ein Teil der Natur. Ohne Natur können auch wir nicht überleben“, führt der Vorsitzende der Kreistagsfraktion des Hochsauerlandkreises weiter aus.

Region und ihre Bewohner würden profitieren

Um den Prozess in Gang zu setzen, sollten aus Sicht der heischen Grünen mit Hilfe der vom Land bereitgestellten Agentur alle Akteure einbezogen werden. Hierzu sei es notwendig, einen Prozess der aktiven Beteiligung anzuschieben, um alle Vor- und Nachteile darstellen und diskutieren zu können. „Bürgerinnen und Bürger sollen die Möglichkeit haben, mit Politik und Experten von Verbänden und Naturschutz in einen Dialog einzutreten. Dazu ist es auch notwendig, dass die beiden Kreise formell in den Findungsprozess für einen Nationalpark Arnsberger Wald einsteigen. Wir Grünen sind überzeugt, dass von einem Nationalpark die ganze Region und ihre Bewohner profitieren werden“, meinen Schlöffel und Vollmer.