Sundern. Eine invasive Hornissen-Art ernährt sich von Bienen und macht heimischen Imkern zu schaffen. Experte Christian Monier gibt Ratschläge.
Imkern ist wieder „in“. Derzeit macht die Asiatische Hornisse es den heimischen Imkern aber schwer, denn sie ernährt sich von Bienen. Fachmann Christian Monier hält dazu einen Vortrag (siehe Infobox) und beantwortete zuvor unsere Fragen.
Es ist noch nicht lange her, da haben wir von der Varroamilbe gehört, die zu großem Bienensterben führte. Wie steht es an dieser Front derzeit?
Die Varroamilbe ist vor mehr als 50 Jahren nach Europa gelangt und mittlerweile ein gut erforschter Neubürger. Es gibt eine Reihe von zugelassenen Behandlungsmitteln, zumeist auf Basis von organischen Säuren. Wer sich gut um seine Völker kümmert, beherrscht die Milbe.
Nun also die Asiatische Hornisse. Warum ist sie wichtig genug für einen ganzen Vortrag?
Zunächst einmal ist der Name Asiatische Hornisse irreführend, da alle 22 weltweit bekannten Hornissenarten in Asien vorkommen. Ich nenne sie daher lieber die Gelbfüßige Hornisse, so wird sie beispielsweise auch in Frankreich oder England genannt. Diese für den Menschen ungefährliche Art breitet sich seitdem in Europa aus. Seit dem vergangenen Jahr ist sie auch in NRW nachgewiesen. Insbesondere unter Imkern herrscht große Sorge, da sich die Asiatische Hornisse zu zweidrittel von Bienen ernährt und sehr große Völker hat.
Was raten Sie Imkern, wenn sie solche Hornissennester in ihrer Nähe finden?
Egal, ob ein Nest oder auch nur einzelne Tiere gesichtet werden, sollte umgehend die Untere Naturschutzbehörde des Kreises verständigt werden, um die Bekämpfung dieser invasiven Hornissenart zu organisieren. Darüber hinaus sollten Imker die Gelbfüßige Hornisse durch Vorbauten vom Flugloch fernhalten, um die Bienenvölker zu schützen.
Hat die Asiatische Hornisse natürliche Feinde und darf der Mensch sie töten?
Die Asiatische Hornisse, hat im Grunde kaum Feinde. Wenige Vögel erbeuten einzelne Tiere, was einem Volk mit bis zu 2000 Tieren kaum schadet. Diese Hornissenart ist von der EU als invasiv eingestuft, und muss daher getötet werden. Jedoch sollte dies Fachleuten überlassen werden, da zum einen das Verteidigungsverhalten am Nest sehr ausgeprägt ist und zum anderen die Gefahr besteht, versehentlich ähnlich aussehende nützliche Insekten zu töten. Auch im Handel erhältliche Wespenfallen verfehlen ihr Ziel und fangen nützliche und geschützte Tiere und daher ist das Aufstellen solcher Fallen in Deutschland auch verboten. Bei Sichtung der Tiere wenn möglich ein Foto oder Video machen und dies an einen Wespenberater oder die Untere Naturschutzbehörde zu schicken.
Vortrag und Verein
Christian Monier ist 51 Jahre alt und seit 2015 Wespenberater. Darüber hinaus ist er Bienenweidefachberater und seit 2016 als Obmann für Bienenweide, Natur- und Umweltschutz des Kreisimkervereins Arnsberg tätig. Moniers Vortrag findet am 7. November um 19 Uhr in „Schepes Huaf“, Stockumer Straße 55, in Sundern-Dörnholthausen statt.
Der Imkerverein Sundern besteht seit 119 und hat derzeit 77 Mitglieder, auch in Arnsberg. Betreute Bienenvölker: 300. Jüngstes Mitglied: 16 Jahre, ältestes Mitglied: 83 Jahre.
Der Anteil der Imkerinnen ist in den letzten Jahren angestiegen, so sind heute 19 Frauen und 58 Männer im Verein. Seit diesem Jahr, erstmalig in der Vereinsgeschichte, mit weiblicher 1. Vorsitzenden