Arnsberg. Ist er ein Preisträger „Junges Engagement“? 28-Jähriger ist bei den Arnsberger Bürgerschützen der Mann für alle Fälle.
Der Arnsberger Schützenhauptmann schwärmt von seinem neuen Königinnen-Adjutanten: „Daniel ist ruhig, sachlich, voller Herzblut für das Schützenwesen und immer ausgeglichen. Trotzdem ist er innerlich nervös, weil er alles korrekt machen will. Ein Glücksfall für unsere Arnsberger Bürgerschützen.“ Die Rede ist von Daniel Botte. Seit 2023 ist er der neue Königinnen-Adjutant. Der 28-jährige Arnsberger wurde schon zwei Monate nach seiner Geburt bei den Bürgerschützen aufgenommen. Bei der Preisverleihung am Freitag, 12. Januar, ab 19 Uhr in der Kulturschmiede ist er einer der Nominierten für den mit 6000 Euro dotierten Preis „Junges Engagement“, den die Westfalenpost zusammen mit Westenergie und Veltins ausgeschrieben hat.
Die Gene für das Schützenwesen hat er von seiner Mutter Beate Erk-Botte (geborene Droste) in die Wiege gelegt bekommen. Sie war 1980/1981 Schützenkönigin bei den Arnsberger Bürgerschützen und ist heute noch aktiv dabei. „Als Kind bin ich in Rumbeck im Schützenzug mitmarschiert. Da war ich schon mit Begeisterung dabei“, erinnert sich Botte. Mit 15 ging es dann so richtig los. „Durch meinen Freundeskreis vom Laurentianum in Arnsberg wurde dann so richtig das Schützenfieber geweckt. Wir waren überall dabei wo die Arnsberger Schützen waren. Besonders bei den Kompanien. Ich bin in der 3.”, betont der Königinnen-Adjutant stolz. 2018 gab es nochmals einen aktiven Ehrenamtsschub.
Es ging in den Hofstaat, Daniel wurde Beisitzer in seiner Kompanie. Da war er mitverantwortlich für das Organisieren von Feiern und die Musik. Hinzu kam noch der Sozialmedia-Beauftragte. „Es läuft fast alles nur noch über die Netzwerke, wenn man viele Leute erreichen will. Auf diesen Kanälen werden wir uns jetzt viel stärker als Kompanie und Bürgerschützengesellschaft präsentieren müssen“, so der Groß- und Einzelhandelskaufmann von „Mirror and More“ (Trioleuchten).
+++ Noch mehr Junges Engagement +++
2023 ist er der Adjutant der Königin der Arnsberger Bürgerschützen. „Als man mich angesprochen hat, ob ich den Job übernehmen soll, bat ich um eine Nacht Bedenkzeit. Am anderen Morgen habe ich ganz schnell zugesagt. Ich wollte das Thema erst mit meiner Lebensgefährtin Eileen (Ihme) absprechen. Wir sind zusammen im Hofstaat. Sie ist auch sehr engagiert. Nun habe ich die Aufgabe von Samy Slouma übernommen. Ich fühlte mich sehr geehrt, dass er mich gefragt hat“, so Botte. Nach einer guten Einweisung hat sich Botte seinen persönlichen Ablaufplan erstellt. „Ich gehe in eine Aufgabe nie unvorbereitet hinein.
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Ich möchte auf plötzlich eintreffende Ereignisse vorbereitet sein. Ich weiß, dass man nicht alles erfassen kann. Aber es gibt einem schon Sicherheit“, meint der Adjutant. Er findet es gut, dass 2023 mit Bastian und Marina Schöttler ein Ehepaar das Königspaar ist. Neben der Königin hilft Botte auch bei der Betreuung der „Engelchen“. Das sind die Gespräche mit den Eltern der sechs bis achtjährigen Mädels, des Weiteren nimmt er den „Engelchen“ die Langeweile bei den offiziellen Terminen mit Spiel und Spaß. Seine Kontakte in seinem Handy sind um mindestens 50 neue Telefonnummern gestiegen. Schließlich muss man jetzt viel mehr organisieren. Auf die Frage, ob er schon vor dem Fest weiß, wer König und Königin wird, antwortet er ganz klar mit einem Nein. „Man hat zwar eine Vermutung. Man weiß, welche Kompanie den König stellt. Daher kann man nur auf Verdacht schon einige Termine bei Friseuren und anderswo blocken“, verrät Botte.
Tagebuch angelegt
Sentimental wird es für ihn am Schützenfest-Sonntag und -Montag, wenn das „alte“ Königspaar verabschiedet wird. Dafür hat er sich ein Tagebuch angelegt. Er moderiert die Verabschiedung und schildert so manche Anekdoten aus dem Regentenjahr. „Ich bin mit diesen ehrenamtlichen Aufgaben viel tiefer in den Verein hineingewachsen und habe das super Vorstandsteam kennengelernt. Das erweitert die Lebenserfahrung sehr“, berichtet er stolz. Als „alter“ Fußballer hat er als Adjutant auch eine gelbe und rote Karte dabei. „Die ziehe ich, wenn es ein paar Leute aus dem Hofstaat mal wieder etwas übertreiben“, lacht Botte. Er wirbt zusätzlich für neue Hofstaat-Mitglieder. Zuletzt hat er zwölf Mädels und Jungens für das nächste Treffen gewinnen können. Will der Adjutant mal Schützenkönig Arnsberg werden?
Er lacht wieder und meint: „Man hat mir gesagt, dass es ein einmaliges und wunderbares Erlebnis ist. Diese Option lasse ich mir aber noch offen. Erstmal bin ich Adjutant der Königin.“ Schützenhauptmann Werdite verstärkt das ehrenamtliche Engagement von Botte: „Daniel ist mein Ansprechpartner für besondere Aufgaben. Eben der Mann für alle Fälle.“