Oeventrop. Zum fünften Mal ist die Oeventroper Schützenhalle Heimat des Metal-Festes. Organisator Ruwen Klemm gibt erste Einblicke auf Stimmung und Konzert.

Am 21. Oktober wird die Oeventroper Schützenhalle zum fünften Mal Veranstaltungsort des lokalen „Breaking the Silence“-Metalkonzertes werden. Was als „gemütlicher Abend“ in der Doppelgarage eines Freundes begonnen hat, ist mittlerweile ein etabliertes Fest im Arnsberger Veranstaltungskalender und weit über die lokalen Grenzen bekannt. Nach zwei Jahren durch die Corona-Pandemie bedingten Ausfällen konnte das Metalkonzert im vergangenen Jahr sein Comeback feiern, und will auch dieses Mal wieder für eine lange Nacht in altehrwürdiger Rockerstimmung sorgen. Darüber hinaus stehen aber auch progressive Künstler mit melodischer Musik auf der Bühne. Organisator Ruwen Klemm von der Hövel gibt im Interview einen Einblick auf Programm und Atmosphäre- und erklärt, wie ein Bankkaufmann mit Klassikvorliebe zum Organisator eines Heavy Metal-Konzertes wurde.

Erstmal zu Ihnen, Herr Klemm: Wie kommt ein hauptberuflicher Bankkaufmann auf die Idee, ein Heavy Metal-Konzert zu veranstalten?

Im Prinzip bin ich aus einer Bierlaune heraus darauf gekommen. Bis 2012 gab es bei uns in Oeventrop das Winternachtstraumfestival, und als klar wurde, dass das nicht mehr stattfinden würde, habe ich mich mit ein paar Freunden gefragt: Was machen wir jetzt alternativ? Ursprünglich war dann der Plan, einen gemütlichen Abend in der Doppelgarage eines Kumpels mit Metalmusik zu veranstalten. Und wie das dann so ist kamen im ersten Jahr 30 Leute, dann 50, danach 100, bis wir so viel Interesse hatten, dass die Doppelgarage nicht mehr ausgereicht hat. Darauf sind wir erst zwei Jahre in die örtliche Kneipe gegangen, aber 2017 hat auch der Platz dort nicht mehr ausgereicht. Da habe ich dann die Schützenhalle gemietet und das erste offizielle Breaking the Silence ins Leben gerufen. Das hat aber nur so gut funktioniert, weil hier in Oeventrop die Leute alle unfassbar freundlich und familiär sind und mich unterstützen.

Was Ihre Musikpassion betrifft sind Sie allerdings auch in ganz anderer Funktion bekannt: als Mitglied des Gerd-Schüttler-Chors. Wie erklären Sie den Kontrast zwischen Mozart und Metal?

Für mich ist das überhaupt kein Kontrast! Wer Musik liebt, der kann sie auch in allen ihren mannigfaltigen Facetten genießen. Wenn ich mit dem Chor unterwegs bin und wir singen klassische Stücke, geht mir regelmäßig die Gänsepelle hoch. Klassik ist unheimlich bewegend. Aber das ist ja kein Alleinstellungsmerkmal des Stils und beim Metal ja genauso. Ich weiß noch, wie ich beim vergangenen Breaking the Silence nachts in der Halle stand und ich am ganzen Körper Gänsehaut hatte, weil die Musik so grandios war.

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Mit Blick genau darauf: Zwar feiert Ihr Konzert in dieses Jahr seinen fünften Geburtstag, aber wie würden Sie jemandem, der trotzdem noch nie etwas von Breaking the Silence gehört hat, erklären, was auf Oeventrop zukommt?

Einerseits kommen an dem Abend natürlich Metalbands der verschiedensten Stilrichtungen, in etwa wie bei Wacken. Das wird bunt, laut und rockig. Darauf sollte man sich musikalisch einstellen. Allerdings gibt es darüber hinaus- wie das so in Oeventrop üblich ist- einen gemütlichen Abend, an dem man mit Freunden in der Schützenhalle ein paar Bierchen trinken kann. Auch das ist ein wichtiger Teil des Festes.

Metallbands und ein „gemütlicher Abend“, wie geht das zusammen?

Wir bieten alle Facetten des Metals an. Natürlich gibt es auch einige Hau-drauf-Bands, die sehr harten Metal spielen, so wie man sich das vorstellt. Aber es kommen auch einige progressive Rocker, bei deren Auftritten wird es dann eher melodisch-locker. Das Interessante wird an dem Abend die Bandbreite, die gespielt wird, sein. Da ist für wirklich jeden etwas dabei.

Und welche Künstler werden konkret vor Ort ihre Musik zum Besten geben?

Die diesjährigen Headliner sind Snakebite und Night Laser, die beide in Richtung klassischem 1980er-Jahre Glammetal gehen. Ansonsten sind wir lokal aufgestellt, worüber ich mich sehr freue. Die härteste Band des Abends, Vaginamite, setzt sich beispielsweise nur aus Arnsbergern und Oeventropern zusammen. Auch Exposed to Noise, die eigentlich aus dem Ruhrgebiet stammen, haben zwei Mitglieder aus Arnsberg. Ihr Stil geht eher in Richtung Modern Metal à là Linkin Park. Außerdem treten noch Custom Gauge auf und beendet wird der Abend von den Victims of Madness. Das ist eine Band, die sich in Wacken kennengelernt hat und über ganz Deutschland verteilt ist. Die hier in der Region lebenden Bandmitglieder werden bei ihrem Auftritt den gesamten Abend Revue passieren lassen und noch einmal eine Dreiviertelstunde jeden Stil querbeet durchspielen. Damit ist der Geist des Abends eigentlich gut zusammengefasst.

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Haben Sie abschließend bereits im Vorfeld bei der Bandbreite auch ein persönliches Highlight?

Grundsätzlich freue ich mich sehr über alle Bands, die sich beworben haben und beim Breaking the Silence auftreten werden. Besonders freue ich mich aber darüber, dass Snakebite zurückkommen wird. Die Band ist schon einmal aufgetreten und hat die Halle abgerissen. Und musikalisch freue ich mich am meisten auf die progressiven Bands, die besonders melodischen Metal spielen.

Für die Leser, die jetzt auf den Geschmack gekommen sind: Was sind die Eckdaten des Abends?

Das Konzert findet am Samstag, 21. Oktober, in der Oeventroper Schützenhalle statt. Einlass ist ab 16.30 Uhr und gespielt wird ab 17. Uhr. Das Programm wird zirka gegen 1.30 Uhr nachts enden. An der Abendkasse kostet der Eintritt 25 Euro, im Vorverkauf 20 Euro.