Hüsten. Den Ehrenamtlern fehlt Futter und Geld, um sozialschwache Tierhalter zu unterstützen. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier

Beim ersten Blick schon fällt direkt auf, was hier am meisten fehlt: Tierfutter! Die Regale sind nahezu komplett leergeräumt. Nur einige wenige Pakete Tierfutter sind noch vorhanden. Selma Wolff, 1. Vorsitzende der Tiertafel Arnsberg, ist verzweifelt. „Wir haben kaum noch Möglichkeiten zu helfen. Zuletzt mussten wir sogar an unsere wenigen Geldreserven gehen, um noch Futter nachzukaufen, weil wir einfach nicht mehr genügend auf Lager haben.“

Leid in der Gesellschaft

Immer am ersten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr ist Futterausgabe. Außer es ist ein Feiertag, dann erfolgt die Ausgabe am Folgesamstag. „Ich kann nur jedem empfehlen, dann einmal vorbeizuschauen. Man wird sehr schnell sehen, wie groß die Not in der Gesellschaft ist“, sagt Wolff. In ihrer Stimme klingt viel Enttäuschung mit. Die Niedergeschlagenheit ist beinahe mit Händen zu greifen.

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Besonders die vergangenen zwei Monate seien hart gewesen, weil die Spendenbereitschaft nachgelassen habe, gleichzeitig aber der Bedarf nach kostenloser Tiernahrung immer größer würde, berichtet die engagierte Tierschützerin. „Natürlich spürt man die wirtschaftliche Situation. Den Menschen fehlt das Geld, weil alles immer teurer wird. Und unsere Hauptspenderinnen und -spender sind eben auch die Privatpersonen.“

Große Masse jeden Monat benötigt

Rund 100 Familien gehören zu den Klienten der Arnsberger Tiertafel. Im Schnitt habe jede der Familien zwischen ein und drei Tiere. Rund 300 Kilo Futter werde pro Monat mindestens benötigt. Im Schnitt rechnet Selma Wolff mit eineinhalb bis zwei Kilo Futter pro Tier, was normalerweise ausgegeben werde. Durch die fehlenden Spenden sei sie aber bereits dazu übergegangen, Teile des Futters zu strecken, um überhaupt alle hungrigen Mäuler zu versorgen.

Die Tiertafel Arnsberg befindet sich in der Möthe 8 in Hüsten.
Die Tiertafel Arnsberg befindet sich in der Möthe 8 in Hüsten. © WP | Stadt Arnsberg

„Vor mir stehen Rentnerinnen und Rentner, die mir erzählen, dass sie mehr als 45 Jahre gearbeitet hätten, aber nun die Rente kaum noch ausreiche, um Hund oder Katze mit Nahrung zu versorgen. Ich möchte helfen, aber meine Handlungsmöglichkeiten sind nur begrenzt“, sagt die Vereinsvorsitzende.

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Über den Verkauf von Waffeln und Gegenständen auf Trödelmärkten versuchen die 15 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer etwas Geld in die Kasse zu bekommen. „Hier könnten wir noch gut Unterstützung benötigen. Wer also Lust hat, uns auf diesem Weg zu helfen, ist herzlich willkommen“, animiert Selma Wolff zum Mitmachen.

Jede Hilfe wird benötigt

Ansonsten bittet sie dringend um Spenden von Tierfutter. Nass- und Trockenfutter für Hunde und Katzen, aber auch Futter für Nagetiere wird benötigt. „Wer unsicher ist, ob er das richtige Futter einkauft, kann uns auch Geld spenden. Dann kaufen wir davon ein. Ansonsten helfen uns auch schon kleine Spenden“, sagt Selma Wolff. Die Spenden können mittwochs von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr in der Möthe 8 in Hüsten abgegeben werden.

Mehr zur Tiertafel Arnsberg findet man im Internet unter www.tiertafel-arnsberg.de