Arnsberg. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Dr. Marcel Kaiser mahnt: Aus den Fehlern beim Rathausprojekt muss für die Zukunft gelernt werden.
Angesicht der inzwischen auf 67,9 Millionen Euro gestiegenen Kosten für den Rathausumbau in Arnsberg kritisiert CDU-Stadtverbandsvorsitzender Dr. Marcel Kaiser die seiner Meinung nach zu lange Umsetzungszeit. „Die wesentlichen Fehler beim Rathausprojekt sind die mangelhafte Bauführung und die zu langen Planungs- und Umsetzungszeiten.
Durch die extrem langen städtischen Prozesse haben wir die guten Zeiten kostengünstiger Preise gerade vor und in der Pandemie verpasst“, sagt Marcel Kaiser. Mit aktuell 68 Millionen Euro sei dieses Projekt viel teurer als notwendig geworden, so Kaiser, „und meine Prognose ist, es wird noch teurer“. Es fehle der ständige zeitliche Druck, den solche Projekte erfordern.
Es zeige sich gerade im Vergleich zum Klinikumsneubau, dass die Stadt Arnsberg weder schnell noch innerhalb der geplanten Kosten bauen kann. „Von daher kann ich nur empfehlen, dass der Bürgermeister eine klare Fehleranalyse betreibt und nicht so tut, als wäre dieses Projekt ein Erfolgsprojekt“, sagt Kaiser.
Einige Probleme wie Altlasten oder Treppensituation seien bereits vor dem Umbau bekannt gewesen. Kaiser vermutet, dass eine stärkere Einbeziehung der Privatwirtschaft oder ein Generalunternehmen wie die Stadt es zuvor erfolgreich beim Nass oder beim Kaiserhaus getan habe, zu einem schnelleren und damit günstigeren Ergebnis geführt hätten.
„Für neue Projekte wie den Schulinvestitionen müssen wir aus diesen Fehlern lernen“, wünscht sich Dr. Marcel Kaiser.
Kostenrechnung vorgestellt
Die Stadtverwaltung hatte in dieser Woche auf Nachfrage unserer Zeitung die Kostenrechnung und den Zwischenstand des Rathausumbauprojektes vorgestellt. Bürgermeister Bittner hatte dabei auf die breite politische Mehrheit verwiesen, die in Beschlüssen der Maßnahme mehrmals deutlich zugestimmt habe.
Darüber hinaus verwies die Verwaltung darauf, dass angesichts der allgemeinen krisenbedienten Baupreisexplosionen und der Altlastenfunde die Mehrkosten von 13,6 Millionen Euro (plus 26 Prozent) im Rahmen anderer öffentlicher Projekte stünden.
In den sozialen Netzwerken gab es wenig Verständnis für die gestiegen Kosten, wobei in den Kommentaren vor allem pauschale, zynische und auch stereotype Kritik an Politik, Behörden und öffentlichen Bauplanern geäußert wurde.