Arnsberg. 78-Jährige stürzt auf dem Ruhrtalradweg neben der B229 zwischen Uentrop und Arnsberg - Grund für Dauerpfütze soll nun erforscht werden.
„Wir sind ja unter Frauen“, sagt Ursula Dombrowka, „da zeige ich Ihnen mein Hämatom direkt mal.“ Es ist ein großer blauer Fleck, rechtsseitig zwischen Gesäß und Oberschenkel. Auch am Ellenbogen ist eine Schürfwunde zu sehen. Die 78-Jährige ist gestürzt. Ausgerutscht, um genau zu sein, und das in einer Pfütze - an einem sonnigen Tag ohne Regen.
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„Ich gehe jeden Tag mit meinem Hund am Ruhrtalradweg spazieren“, erzählt sie, „immer den Stichweg hinunter, um dann auf dem Fußgänger- und Radweg an der Uentroper Straße (B229) zu laufen.“ Seit Monaten, wenn nicht gar seit Jahren, meint die Arnsbergerin, befinden sich dort an drei Stellen Pfützen, die offensichtlich dauerhaft vorhanden sind. Selbst dann, wenn es nicht regnet.
Diese drei Pfützen, gespickt mit vom Hang fließendem Matsch und grünen Algen, sind schon von Weitem zu sehen - und so groß, dass ein Übersteigen nicht möglich ist. Um diesen Pfützen auszuweichen, müsste sie über einen kleinen Graben auf die B229 springen und dort etwa ein bis zwei Meter zurücklegen, um dann wieder auf den Fußgänger- bzw. Radweg zu gelangen. Kaum möglich. Zum Zeitpunkt der Ortsbesichtigung hatte es drei Tage lang nicht geregnet. Die Sonne scheint. Und dennoch: Das Wasser fließt den Hang hinunter, quer über den Radweg - samt Erdreich. „Das ist wie Schmierseife, wenn man da durch geht“, sagt Ursula Dombrowka. Stimmt. Selbst mit festem Schuhwerk und gut profilierter Sohle ist es rutschig.
So rutschig, dass sie am Tag zuvor ausrutschte und geradewegs auf „dem Hintern“ landete. Das Ergebnis: ein großes Hämatom, aufgeschürfter Ellenbogen und eine Maschine voller Wäsche. „Ich bin dann wieder aufgestanden und direkt mit meinem Hund nach Hause gegangen.“
Pfützen trotz Trockenheit
Bei näherer Betrachtung scheint das Wasser den Hang hinunterzulaufen, mit all dem Matsch quer über den Geh- bzw. Fahrradweg zu ziehen und dann im kleinen Graben abzulaufen. Auf der Fahrbahn der B229 selbst ist nichts zu sehen.
Ursula Dombrowka zufolge ist sie nicht die einzige, die hier eine Gefährdung für Fußgängerinnen und Fußgänger, wie auch für Radfahrerinnen und Radfahrer sieht - auch ein Radfahrer, der ihr an diesem Sturztag entgegenkommt, rutscht mit dem Reifen „auf der Schmierseife“ weg.
Vorsicht auf dem Radweg neben der B229
Der Fußgänger- bzw. Radweg Uentroper Straße neben der B229 in Fahrtrichtung Arnsberg kann stellenweise matschig-glatt sein. Hier befinden sich mehrere Pfützen durch Wasser, das den Hang herunterläuft.
Straßen NRW stellt entsprechende Warnschilder auf.
Die Stadt Arnsberg weist auf Anfrage dieser Redaktion darauf hin, dass dieses Teilstück des Ruhrtalradweges in der Obhut von Straßen NRW liege. „Nach unserem Kenntnisstand liegt das Stückchen Ruhrtalradweg zwischen den Ortsteilen „Arnsberg“ (Ortseingans-/ausgangsschild) und dem Stadtteil „Uentrop“ (Ortseingangs-/ausgangsschild). Damit handelt es um einen straßenbegleitenden Radweg, der in der Zuständigkeit von Straßen NRW liegt“, teilt Stadtsprecher Frank Albrecht mit. Somit liege es leider auch nicht im Ermessen der Stadt Arnsberg, hier eine anderweitige Abflussmöglichkeit zu schaffen, um das am Hang herunterlaufende Wasser „umzuleiten“.
Ursula Dombrowka appelliert an die Verantwortlichen: „Ich bin noch einigermaßen fit unterwegs - aber wenn dort nun eine nicht mehr so rüstige ältere Dame fällt, zieht sie sich bestimmt schnell einen Bruch zu.“ Es gehe ihr auch nicht darum herumzumeckern. Vielmehr wolle sie schlichtweg einmal darauf aufmerksam machen. „Vielleicht sind diese Stellen noch gar nicht bekannt.“
Dornbüsche müssen weg
Genau das scheint der Fall zu sein - denn auf Nachfrage reagiert Straßen NRW prompt.
„Das Problem ist gar nicht so leicht zu lösen“, so Christiane Knippschild aus der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift, „zunächst einmal müssen die Dornbüsche beseitigt werden, um überhaupt einmal zu sehen, woher das fließende Wasser kommt.“
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Allein dies sei schon recht kompliziert, da die Böschung sehr steil sei. Dennoch solle nun dem Grund nachgegangen werden. „Zudem wird der Bereich kurzfristig beschildert“, so die Sprecherin. Es sollen vernünftige Lösungen gefunden werden, damit ebensolchen Unfällen vorgebeugt werden kann.