Arnsberg. Der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) weckt Begeisterung für Heimat und Natur. Fließgewässer im Fokus des aktuellen Projekts.
„Raus in die Natur – ran ans Fließgewässer“: Unter diesem Titel hat der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) bereits im Jahr 2021 ein Projekt unter dem Dach der Leader-Region Sorpesee „angeschoben“.
„Zielsetzung war es“, so Jupp Räkers, „Kinder und Jugendliche für die Bedeutung und den Wert intakter Fließgewässer für unsere Umwelt zu sensibilisieren.“ Außerdem habe man auf diesem Wege versucht, Begeisterung für die Natur der Heimat und den Umweltschutz allgemein zu wecken und zu fördern, so der der Leiter der SGV-Wanderakademie NRW weiter.
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Doch dann kam Corona… Die Pandemie durchkreuzte den Start des Leader-Projekts – doch dank Unterstützung durch Regionalmanagerin Leonie Loer und aus Reihen der Bezirksregierung Arnsberg hat es inzwischen doch noch Fahrt aufgenommen. Wie funktioniert’s?
Die SGV-Wanderakademie Nordrhein-Westfalen macht Kinder- und Jugendbetreuern ein Ausbildungsangebot zum Thema Fließgewässeruntersuchung. Die Teilnehmenden werden am SGV-Jugendhof in Arnsberg an zwei Tagen in Theorie und Praxis zu Multiplikatoren geschult. Wie der Name schon sagt, kann das erworbene Wissen – u.a. Artenkenntnis, Anwendung von Bestimmungstafeln, Gewässergütebestimmung, Ausarbeitung einer eigenen Fließgewässeruntersuchung – im Anschluss weiter gegeben werden.
Praxis am Hellefelder Bach
Zwecks Fließgewässeruntersuchung geht es übrigens an den nahe gelegenen Hellefelder Bach, an dem sich die Erwachsenen im Fangen und Bestimmen der Wassertiere üben können. „Die genaue Bestimmung der wirbellosen Organismen, die die Gewässersohle besiedeln, besonders der artenreichen Gruppe der Insekten, ist entscheidend, um die biologische Gewässergüte festzustellen“ betont der erfahrene SGV-Dozent Axel Blume, der die Ausbildung leitet. Mit umfangreichem Wissen und Untersuchungsmaterial geht es in die konkrete Vorbereitung des nächsten Veranstaltungsblocks.
Zum Projekt gehört auch das Angebot, sich bei der Durchführung der ersten eigenen, selbstständig erarbeiteten Fließgewässeruntersuchung von Diplom-Ingenieur Blume begleiten zu lassen. „ Mit dem Angebot zur Begleitung möchten wir den Teilnehmenden einfach einen erweiterten Rückhalt geben“, sagt Josef „Jupp“ Räkers, „Wenn man zum ersten Mal mit 25 Kindern, Bestimmungstafeln und Sieben am Bach steht, gibt eine erfahrene Person im Hintergrund einfach mehr Sicherheit“, erklärt der Leiter der SGV-Wanderakademie NRW weiter.
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Ein weiterer Baustein ist die Dokumentation dieser Fließgewässeruntersuchung. Ob Film, Fotocollage oder PowerPoint Präsentation – der Fantasie der Gruppen sind keine Grenzen gesetzt.
Besonders aussagekräftige und schöne Ausarbeitungen wurden für Teilnehmende mit einem Tag mit Jens Schelte von der Ökostation Sorpesee auf dem Gelände von Hof Simon belohnt. Dort konnten die Kinder unter seiner Anleitung die Hespe, einen Zufluss des Sorpesees, untersuchen und mit Landwirt Guido Simon das Hofleben erkunden. Zu einem der Belohnungstage kam Petra Schmitz-Hermes von der Sparkasse Arnsberg-Sundern „auf Besuch“ vorbei:
2000 Euro Fördermittel
„Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt mit einer Spende fördern konnten. Die Unterstützung von Natur und Umweltbildung in unserer Region, liegt uns sehr am Herzen und ist daher ein wichtiges Thema für uns.“ so Schmitz-Hermes.
Die Sparkasse Arnsberg-Sundern sowie deren Stiftung haben das Fließgewässer-Projekt des Sauerländischen Gebirgsvereins mit insgesamt 2000 Euro gefördert.
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„Der Zuschuss der Sparkasse Arnsberg-Sundern hat uns die Finanzierung des nach der Leader Förderung verbleibenden Eigenanteils erleichtert, dafür herzlichen Dank“, so Jupp Räkers.
Claudia Venzke-Alteköster, die das Projekt während der Durchführungsphase beim SGV betreut hat, ergänzt: „Ganz herzlich möchte ich mich auch bei allen Schulungsteilnehmenden für ihr Interesse an unserem Projekt bedanken. Ebenso bei allen Kindern, die in ihren Gruppen mit viel Begeisterung und Tatendrang die Bäche ihrer Region erkundet haben.“
EU-Förderprogramm
Leader ist ein Förderprogramm der Europäischen Union mit dem Ziel, die ländliche Entwicklung von Regionen, deren Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Dabei sollen die Bewohnerinnen und Bewohner der jeweiligen Region selbst darüber entscheiden, welche Maßnahmen wichtig sind und welche Projekte verwirklicht werden sollen (Bottom-up-Ansatz). Arnsberg, Balve, Neuenrade und Sundern sind seit 2023 erneut geförderte Leader-Region.