Hüsten. Wer von dieser Einrichtung profitieren soll und welche Idee dahintersteckt, erfahren Sie hier

Noch einmal an das Meer fahren, ein letztes Mal zusammen mit Freunden ins Café gehen oder diesen einen Künstler live erleben, bevor man es nicht mehr kann.

Menschen, die wissen, dass sie bald sterben müssen, haben oftmals noch einen großen Wunsch. Diesen erfüllen zu können, fällt den Angehörigen oft sehr schwer. An dieser Stelle kommt das sogenannte Wunschmobil ins Spiel, das der Rettungsdienst Hagelstein seit kurzem anbietet.

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„Ich habe als Mitglied des Landesfachbeirats für den Rettungsdienst in NRW in der Vergangenheit auch Rettungsdienste an anderen Standorten besucht. Und dort bin ich zum ersten Mal mit dem Thema ,Wunschmobil’ in Kontakt gekommen. Ich habe dann schnell festgestellt, dass es so etwas bei uns in Arnsberg und Umgebung noch nicht gibt und habe mich dann dazu entschieden, solch ein Wunschmobil ins Leben zu rufen“, erklärt der Geschäftsführer der Hagelstein Rettungsdienst GmbH, Dr. Marcel Kaiser.

In Gesprächen mit den Vertreterinnen und Vertretern des ambulanten Hospizdienstes „Sternenweg“ in Neheim und des stationären Hospizes St. Raphael in Arnsberg erfuhr Kaiser, dass die Nachfrage nach solch einem Angebot durchaus gegeben sei.

Ein Rettungswagen als Alternative

Für die Fahrten des Wunschmobils steht in der Regel ein Krankentransportwagen zur Verfügung. „Muss der Patient oder die Patientin während der Fahrt beatmet werden, können wir auch einen Rettungswagen nutzen. Wir haben genügend Fahrzeuge zur Verfügung, um durch rechtzeitige vorherige Planung alles zu organisieren“, versichert Kaiser.

Unterstützt wird das Projekt vom Institut für Notfallmedizin. Dieses stellt das medizinische Personal für die Fahrten zur Verfügung. Wobei Marcel Kaiser ausdrücklich betont, dass diese ehrenamtlich agieren und lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung für ihre Hilfe erhalten.

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Eine zentrale Frage im Vorfeld der Planungen zu einem solchen Wunschmobil sei gewesen, ob der Patient bei einer solchen Reise sterben dürfe. „Mittlerweile steht fest: Es ist rechtlich abgesichert, dass der Mensch auch auf der Reise sterben darf“, versichert Kaiser. Auf einer solchen Fahrt dürfen ihn übrigens bis zu zwei Angehörige begleiten.

Bislang wurde von Hüsten aus eine Wunschfahrt organisiert. Eine todkranke Person wollte an der Hochzeit ihres Enkels in Lendringsen bei Menden teilnehmen. „Wir konnten der Person zum Glück ihren letzten Wunsch erfüllen. Eine Woche später ist sie dann verstorben“, sagt Kaiser. „Im gesamten Team hat uns das alles unglaublich berührt.“ Aktuell seien in erster Linie Tagesfahrten angedacht. Eine Reise mit einer Übernachtung wird nicht komplett ausgeschlossen, doch dies sei derzeit eher unwahrscheinlich.

Die Kosten für die Fahrt und die Aufwandsentschädigung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernimmt die Hagelstein Rettungsdienst GmbH. An jeder Fahrt nimmt ein Notfall- und Rettungssanitäter teil. „Ein Arzt oder eine Ärztin fährt nur dann mit, wenn es medizinisch erforderlich ist“, versichert Marcel Kaiser.

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Interessierte können sich unter www.hagelstein.de oder per Telefon unter 02932/4114 melden und informieren.

Die Hospizarbeit in Arnsberg unterstützen

Die Hospizstiftung Arnsberg-Sundern begrüßt das neue Angebot eines Wunschmobils ausdrücklich, wie Georg Schelle aus dem Stiftungsvorstand betont: „Das ist eine riesige Möglichkeit für die betroffenen Menschen, einen letzten großen Wunsch erfüllt zu bekommen.“

Die Stiftung wurde 2008 gegründet und unterstützt den ambulanten Hospizdienst „Sternenweg“ in Neheim und das stationäre Hospiz St. Raphael in Arnsberg. Man kann die Hospizarbeit mit Spenden unterstützen. Mehr dazu online unter
www.hospiz-stiftung.info