Zwei Tagesmütter: Sarah Sahan (re.) und Andreia Giannakopoulos lieben ihren Beruf. Wie ihr Alltag aussieht, erfahren Sie hier.

Wenn die Allendorfer Glückskäfer im Elektro-Kinderbus von ihren Tagesmüttern Sarah Sahan (33) und Andreia Giannakopoulos (37) in den Park chauffiert werden, richten sie regelmäßig viele Blicke auf sich. „Wir unternehmen viel draußen in der Natur, sind jeden Tag im Park, auf dem Bauernhof nebenan oder auf dem Sportplatz im Dorf“, verrät Sarah, die staatlich geprüfte Kinderpflegerin ist und vor sechs Jahren mit ihrer Freundin Andreia dieses besondere Angebot der Tagespflege für Allendorf geschaffen hat.

Für Berufstätige

Andreia und Sarah betreuen werktags von 7.30 bis 13.30 Uhr insgesamt neun Kinder, im Alter von zehn Monaten bis zu zweieinhalb Jahren, die entweder noch zu jung für den Kindergarten vor Ort sind oder schlicht und einfach keinen Platz dort bekommen haben. „Es gibt immer mehr Erziehungsberechtigte, die berufstätig sind und um diese zu entlasten, haben wir diese Gruppe ins Leben gerufen“, erklärt Andreia Giannakopoulos.

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Die Allendorfer Glückskäfer werden mit dem Elektro-Kinderbus jeden Tag in den Park chauffiert. Bei ihren Ausflügen sorgt die muntere Truppe stets für Aufmerksamkeit.
Die Allendorfer Glückskäfer werden mit dem Elektro-Kinderbus jeden Tag in den Park chauffiert. Bei ihren Ausflügen sorgt die muntere Truppe stets für Aufmerksamkeit. © WP | Anja Jungvogel

Von Anfang an sei die Nachfrage sehr groß gewesen, im letzten Jahr hätten sie sogar doppelt soviel Nachfragen wie Plätze gehabt. „Wir können maximal nur neun Kinder betreuen“, sagt Sarah, die jedem einzelnen dieser neun Kinder (Ronja, Mara, Felix, Valentin, Juri, Elsa, Noemi, Luke und Jonna) ihre volle Aufmerksamkeit schenkt. Im Park sind Andreia und Sarah auch schon mal von einer ältern Dame gefragt worden, ob das alles ihre Kinder seien? „Im Grunde schon“, lacht Andreia, die jeden einzelnen der „kleinen Flöhe“ in ihr Herz geschlossen hat. „Ich bin tatsächlich sehr traurig, wenn uns die Kinder nach spätestens zweieinhalb Jahren wieder verlassen, um in den Kindergarten zu wechseln“, gesteht sie. „Wir stellen immer wieder fest, wie kostbar und facettenreich die verbrachte Zeit mit ihnen ist. Diese Zeit ist eine Bereicherung für die Kinder als auch für uns.“

Das Angebot, das zudem seit kurzem um ein gesundes Gemeinschaftsfrühstück erweitert worden ist, beinhaltet nicht nur Spielen und Toben, sondern auch eine Musikfrühförderung im Singkreis, eine alltagsintegrierte Sprachbildung und qualifizierte Bewegungsförderung. „Natürlich darf auch das Malen, Basteln und Bauen nicht fehlen. Kinder leben ihre Fantasie aus und lernen dabei für die Zukunft“, sagt Sarah.

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Man merkt sofort, dass Andreia und Sarah mit Herz und Hand bei der Sache sind. Andreia scheint es gar nicht zu merken, dass sie die kleine Mara eine ganze Zeit lang auf dem Arm herumträgt. „Dann braucht sie diese Nähe jetzt und die will ich ihr gerne geben“, erklärt die Tagesmutter einfühlsam. Die 37-Jährige hat übrigens zwei eigene Mädchen (7 und 12 Jahre alt) und kann sich keinen schöneren Beruf als den der Tagesmutter vorstellen. Ähnlich sieht das auch Sarah, die ebenfalls zwei Kinder im gleichen Alter hat. „Es macht einfach riesigen Spaß, den Kleinen dabei zu helfen, die Welt zu entdecken und sie auf einem Stück ihres Weges zu begleiten“, sagt sie.

Gerade die ersten Jahre seien für die Entwicklung eines Kindes prägend, umso wichtiger sei es, sie zielgerichtet zu fördern. Die Allendorfer Kindertagespflege soll dem Nachwuchs daher ein vertrautes und liebevolles Umfeld bieten. „Unsere persönliche Leidenschaft liegt in der Bewegung und Natur, so dass ein Ausflug nach Möglichkeit jeden Tag in den Tagesablauf integriert wird“, erklärt Sarah. Und dann geht es mit der ganzen Rasselbande samt Sack und Pack in den nahe gelegenen Park. „Man hört uns schon von weitem“, lacht Sarah. Nähere Infos über die Allendorfer Glückskäfer gibt es im Netz unter: www.kindertagespflege-allendorfer-glueckskaefer.de.